Vermögen (Aktiva) ist nicht das Mittel (Außerbilanziell), ist auch kein Kapital (Passiva)
Hallo Beo2,
Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h.
alles außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als
Mittel zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; Aktiva einer
Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock);
Kopfschmerzen ... bekommt man bei solchen Unterhaltungen!
Und noch mehr bekommt man davon, wenn man versucht, deinen wirren Beitrag
zu verstehen bzw. mit Inhalt zu füllen ...
Man versteht den Sinn einer Bilanzierung nicht, wenn man Kapital (Passiva) mit Vermögen (Aktiva) gleichsetzt. Das Vermögen (Aktiva) muss vom Kapital (Passiva) getrennt gedacht werden, denn es wird ihm schließlich bilanziell gegenüber gestellt. Dass Vermögen nicht gleich Kapital ist, dieser Tatsache haben wir die Bilanzen schließlich zu verdanken.
Das "Vermögen der Mittel"?? .. so was lese/höre ich zum ersten Mal. Auch
deine übrigen Formulierungen sind echte Rätseln und ohne innere Logik.
"Vermögen der Mittel" bzw. "Vermögenswerte der Mittel":
Es sind die Vermögenswerte bzw. in aller erster Hinsicht die Vermögens(zugangs)bewertungen, die dem nicht bilanzierbaren Mittel (Maschine steht in der Produktionshalle) ein Vermögen (d.h. was das Mittel im ökonomischen Sinne zu leisten vermag) zuschreiben.
Selbstverständlich müssen die VermögensWERTE der Aktiva in
Geldeinheiten bewertet werden, sonst könnten sie ja nicht bilanziert
werden.
Exakt, die Vermögenswerte (das Vermögen der Mittel) werden aktiviert. Demgegenüber wird die Herkunft der Mittel (Kapital=Finanzierung) passiviert.
Die Geldsummen, d.h. die Buchwerte bedeuten den tatsächlich
gezahlten Einstandspreis oder den Restwert (nach Abschreibungen und
Wertberichtigungen) bzw. den Wiederbeschaffungspreis.
Natürlich erfolgt die Bewertung in Geldeinheiten. Auf debitistische Ursachen der Bewertung, geschweige denn auf das, was ein Wert für Debitisten ist, möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Zandow (Gruß!) hat da im alten Forum, ebenso wie Tassie (Gruß!), eine sehr griffige Erklärung geliefert, die man zwar noch griffiger fassen könnte, was aber an dieser Stelle nur verwirrt.
Dies alles ändert aber gar nichts an der landläufigen Gültigkeit und
Klarheit meiner Definition von Kapital als Aktiva bzw.
Vermögenswerte/-gegenstände (auch Produktionsmittel o.ä.), wennauch
der Begriffsgebrauch nicht ganz einheitlich ist.
Das Kapital ist immer ein Passivum. Kapital ist die Erklärung der Mittelherkunft, kein Mittel. Minderst du die Aktiva um das passivierte Fremdkapital, errechnet sich das Eigenkapital. D.h. Eigenkapital kann ausschließlich in der Summe passiviert werden, in der das Vermögen (sowie Abgrenzungsposten) das passivierte Fremdkapital übersteigt. es wird nicht aktiviert. Du versuchst dich (kein Vorwurf!), wie die meisten Sozialisten, an einer Umschreibung des Kapitals, indem du zu erklären versuchst, als was man Kapital z.B. betrachten könnte. (Siehe unten & Quizfrage)
Sofern die Überschuldung festgestellt wird, existiert kein Eigenkapital (auch nicht auf der Aktiva). Dann wird ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag aktiviert.
Also, nochmals ganz klar, eindeutig und allgemein verständlich:
Auf der Aktivseite der Bilanzen sind die realen, monetären und
ideellen Vermögenswerte eines Unternehmens aufgelistet, die
"Kapitalien", grob unterschieden nach ihrer Art.
Ja, Vermögenswerte werden aktiviert.
Aber definiere bitte einmal "Kapitalien". Das was ich bisher lesen durfte, ist politisch motivierter Bullshit. Als Beispiel eines noch sehr jungen Versuchs empfehle ich dir das IIRC. Der Witz an der Sache ist, dass sich die frohlockende Verwendung des Begriffs "Kapitalien" ausschließlich auf das Berichtswesen erstrecken kann. Jeder, der Bilanzen aufstellt, kann nur mit dem Kopf schütteln. Die Verwirrung, dass Kapital neuerdings in Kaptalien unterteilt gedacht werden soll, hat einen wichtigen Grund:
Es soll dadurch eine Berichtsebene geschaffen werden, die die Wertschöpfungskraft eines Unternehmens, durch eine Aufgliederung bzw. Ausdehnung des bilanziellen Kapitalbegriffs in intellektuelle, humane und soziale Herkunftskanäle, durchleuchten lässt. Jeder WP dürfte darüber etwas von seinen Dozenten (manchmal sehr amüsiert) in den letzten Jahren gehört haben. So als müsse man nur in die Hände spucken und Wertschöpfung sei von einer Finanzierung (Verschuldungsfähgikeit) losgelöst möglich.
Dass all dies nichts mit dem Kapitalbegriff einer Bilanzierung (Passiva) zu tun hat, wird spätestens dadurch klar, dass diese Kapitalien unbedingt mehr darstellen sollen, als das das von den Verfechtern als altmodisch empfundende "finanzielle Kapital".
Es ist ein Instrument für tiefrote und verträumte Sozialisten, die politisch motiviert von der Tatsache ablenken wollen, dass das Kapital der Welt immer die Antwort auf die Frage der Finanzierung (Die Frage nach der Herkunft der Vermögenswerte) ist. Und alle Debitisten hier werden zustimmen, dass es kein Kapital gibt, wenn es keine Finanzierung = Verschuldung gibt. Alles Kapital entspringt einer Verschuldung.
So ist auch das IIRC eine Witzveranstaltung. Wenn die Knalltüten dort von "finanziellem Kapital" reden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist in etwa so, als würde man von "guten Guten" oder "bösen Bösen" faseln. Das Hauptproblem liegt darin, dass den hoch motivierten Brains nicht klar wird, dass alles Kapital (auch Eigenkapital) einer Verschuldung als Herkunft entspricht.
Auf der Passivseite der Bilanzen werden die VermögensANTEILE bzw.
Eigentumsansprüche der verschiedenen involvierten (natürlichen und
juristischen) Personengruppen unterschieden und grob angezeigt
Kapital = Mittelherkunft = Finanzierung
Du bewertest deine Vermögenswerte, d.h. deine Sachanlagen, Lagerbestände,
Finanzen, Wertpapiere etc. (nach bestimmten Regeln natürlich), und
bilanzierst sie bzw. ihren Buchwert als Aktiva
Ich aktiviere die Vermögensgegenstände (ist nicht das Mittel selbst), ordne sie den Vermögensarten zu und bewerte erst dann ihren Zugang. Demgegenüber bin ich passiv gezwungen, die Frage der Finanzierung zu beantworten, indem ich Eigen- oder Fremdkapital passiviere.
Dank des Debitismus wissen wir hier, dass auch alles Eigenkapital einer vergangenen und auch zukünftigen Verschuldung (Fremdfinanzierung) zu verdanken ist. Eigenkapital entspricht nur für den einzelnen Teilnehmer als schuldfreies Vermögen. Betrachtet man die Gesamtheit aller Teilnehmer konsolidiert, kann es kein Eigenkapital geben. Denn dafür hat bzw. muss sich immer wer verschulden. Sonst wird das nichts mit den Bewertungen.
Unter Kapital im volkswirtschaftlichen Sinne kann man alle bei der
Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen
Kann man (Siehe oben) volkswirtschaftlich beschränkt so verstehen und dabei auch stehen bleiben. Kann man! Man kann aber auch den Debitismus ergründen und sich darüber klar werden, dass das Kapital kein Mittel ist, sondern die Finanzierung des Mittels (Haus, Maschine, Toilette) erklärt.
Aber der Begriff wird nicht nur für die unmittelbar konsumierten Güter
(Realkapital) benutzt, sondern auch für Geld, da Geld Verfügungsmacht
über dieses Realkapital verschafft.
Geld ist Kapital, exakt. Denn Geld ist ein Schuldverhältnis = Finanzierung, dessen Rückübertragungsverpflichtung bei der Zentralbank passiviert wird. Auch hier denken die meisten, dass Geld das sei, was auf der Aktiva einer Bilanz als Urkunde schlummert, um halt als Dingsdabums verwendet zu werden. Dass es sich dabei nicht um Geld, sondern um z.B. Banknoten (Währungen bzw. Beurkundungen des Geldes) handelt, das ist für die meisten Selbstdarsteller zuviel des Guten. Darauf will man sich nicht einlassen, obwohl alles offen vor uns erklärt wurde und die Verfahren bekannt sind.
Geldpolitische Geschäfte werden halt lieber als etwas verdinglichendes angesehen. Dann klappts auch (kommunikativ) mit dem Nachbarn.
Das Geld bzw. Geldkapital umfasst
also finanzielle Mittel, die zur Erneuerung und Erweiterung des
Kapitalstocks zur Verfügung stehen ...[/i]"
Das Kapital umfasst also die Mittel.
Ashitakas Quizfrage: Was ist dann das Kapital, dass da die Mittel umfasst?!
Herzlichst,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.