Hier kommt die Kopfschmerz-Tablette ..

Beo2, NRW Witten, Samstag, 14.02.2015, 20:51 (vor 3649 Tagen) @ Ashitaka3537 Views

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; Aktiva einer Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock);

Kopfschmerzen ... bekommt man bei solchen Unterhaltungen!

Und noch mehr bekommt man davon, wenn man versucht, deinen wirren Beitrag zu verstehen bzw. mit Inhalt zu füllen ...

Die Aktiva zeigt das Vermögen der Mittel (nach Verwendung), nicht das Kapital. Hatte dazu mal ne spannende Sendung. Aktiva ist eine rechnerische Größe, aus der immer die Finanzierung gedeckt werden soll.

Das "Vermögen der Mittel"?? .. so was lese/höre ich zum ersten Mal. Auch deine übrigen Formulierungen sind echte Rätseln und ohne innere Logik.

Das Kapital ist nicht das Mittel, sondern die rechnerische Größe der Finanzierung (Herkunftsseite), die zum Stichtag notwendig war, um das Mittel zu beschaffen bzw. herzustellen.

Selbstverständlich müssen die VermögensWERTE der Aktiva in Geldeinheiten bewertet werden, sonst könnten sie ja nicht bilanziert werden. Die Geldsummen, d.h. die Buchwerte bedeuten den tatsächlich gezahlten Einstandspreis oder den Restwert (nach Abschreibungen und Wertberichtigungen) bzw. den Wiederbeschaffungspreis. Einen "Wiederbeschaffungspreis" bilanziert man also nur in bestimmten Fällen. Dies alles ändert aber gar nichts an der landläufigen Gültigkeit und Klarheit meiner Definition von Kapital als Aktiva bzw. Vermögenswerte/-gegenstände (auch Produktionsmittel o.ä.), wennauch der Begriffsgebrauch nicht ganz einheitlich ist.

Also, nochmals ganz klar, eindeutig und allgemein verständlich:

Auf der Aktivseite der Bilanzen sind die realen, monetären und ideellen Vermögenswerte eines Unternehmens aufgelistet, die "Kapitalien", grob unterschieden nach ihrer Art. Es sind das Anlagevermögen (Realkapital: Gebäude, Maschinen, Fuhrpark u.ä.), das Umlaufvermögen (Realkapital: Waren- und Materialbestände, unterschieden nach ihrer Art), Finanzvermögen (Finanzkapital: Kasse, Kontenbestände, Devisen, Geldforderungen, Wertpapiere wie Aktien, Anleihen u.ä.), handelbare Rechte (Marken-, Patentrechte, Lizenzen u.a.), und anderes mehr.
Es kommt darauf an, wie ausführlich eine Bilanz erstellt wird bzw. für welche Zwecke. Da gibt es zwar gewisse Mindestvorgabe des FA (oder der Bankenaufsicht) je nach Unternehmensart, es darf aber viel mehr drinstehen, so z.B. für Zwecke des betriebsinternen Controling.

Auf der Passivseite der Bilanzen werden die VermögensANTEILE bzw. Eigentumsansprüche der verschiedenen involvierten (natürlichen und juristischen) Personengruppen unterschieden und grob angezeigt, d.h. die personenbezogenen Anteile an den aktiven Vermögenswerten: Das sog. Eigenkapital stellt den Vermögensanteil der (im Handelsregister eingetragenen) Firmeneigentümer (Gesellschafter, Aktionäre u.ä.). Der Rest ist sog. Fremdkapital, d.h. dieser Anteil an den Aktiva beziffert den Vermögensanteil/Eigentumsanspruchs der Gläubiger des Unternehmens wie z.B. der Lieferanten, Bankkunden, Kreditgeber u.ä..
Würde eine Bilanz bis ins letzte Detail aufgedröselt werden, würden auf der Passivseite ausschließlich Namen von Personen und Unternehmen stehen, aufgeteilt in Gruppe der Gesellschafter und die Gruppe der Gläubiger, eventuell weiter unterteilt je nach Art.

Soo, es gibt allerdings keine eindeutige Zuordnung zwischen den einzelnen Vermögenswerten/-gegenständen (Aktiva) und den persönlichen Eigentumsanteilen bzw. Vermögensansprüchen (Passiva). Die Gläubiger sind zudem nach einer Liquid'ation ("Liquide-Machung") des Unternehmens vorrangig, d.h. vor den Gesellschaftern, aus der Konkursmasse bzw. aus dem zu veräußernden Unternehmensvermögen (Aktiva) zu befriedigen.

Das war es im groben und ganzen. Es gäbe dazu aber noch mehr zu erzählen.

Das Mittel bleibt Mittel, oder hast du schon mal eine Maschine so geschrumpft, dass du sie auf einem weißen Blatt Papier unter Aktiva kleben konntest? Nein, sie bleibt in der Produktionshalle stehen, produziert oder wird gewartet. Du aktivierst hingegen fein säuberlich das rechnerische Vermögen.

Das tut nichts zur Sache; alles muss bewertet und berechnet werden. Du bewertest deine Vermögenswerte, d.h. deine Sachanlagen, Lagerbestände, Finanzen, Wertpapiere etc. (nach bestimmten Regeln natürlich), und bilanzierst sie bzw. ihren Buchwert als Aktiva (= sog. Gesamtkapital/-vermögen; vgl. Kapitalstock in der VoWi). Das ist doch Basiswissen jedes Kaufmanns und Betriebswirts. Auch in der Wikipedia ist es völlig korrekt und allgemein verständlich dargestellt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapital

"Kapital in der Volkswirtschaftslehre

Unter Kapital im volkswirtschaftlichen Sinne kann man alle bei der Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen, d. h. der Bestand an Produktionsausrüstung, der zur Güter- und Dienstleistungsproduktion eingesetzt werden kann. Diesen Bestand nennt man auch Kapitalstock und enthält Güter wie Werkzeuge, Maschinen, Anlagen u.s.w., also Güter, die in einem früheren Produktionsprozess erzeugt wurden.
Das Kapital in diesem Sinne ist der dritte Produktionsfaktor neben Arbeit und Boden.
Aber der Begriff wird nicht nur für die unmittelbar konsumierten Güter (Realkapital) benutzt, sondern auch für Geld, da Geld Verfügungsmacht über dieses Realkapital verschafft. Das Geld bzw. Geldkapital umfasst also finanzielle Mittel, die zur Erneuerung und Erweiterung des Kapitalstocks zur Verfügung stehen ...
"

Mit Gruß, Beo2


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