Das Volk will und braucht keine Macht
Deine Suggestion, dass die Massen ein unerschöpfliches Machtfundament
bilden, dass über dem der Zentralmacht steht, wird dadurch beseitigt, dass
man sich die Frage stellt: Gäbe es diesen Schwarm überhaupt, wenn er
nicht durch Zentralmacht als ein solcher, d.h. durch
Zentralmachtentfaltungen (Gewalt, Rechtsrahmensetzung) begrenzt werden
würde? Die Antwort: Nein, da würde nichts schwärmen.
Ganz genau. Der Schwarm in seiner jetzigen Form ist lediglich eine Antwort
auf eine Zentralmacht.
Würde man den Staat in die Proportionen bringen, für die er gedacht war,
nämlich als Verwaltung für das Gemeinwohl zu sorgen, würde sich die
Struktur des Schwarms ebenfalls verändern. Der Schwarm würde
in regionale Strukturen zerfallen und selbst gestaltend tätig werden,
anstatt einer Zentralmacht fremder Interessen zu dienen.
Nun wurde es leider versäumt, ein Gesetz zu beschließen, das es dem Volk
ermöglicht, die Regierung abzuwählen und zum Teufel zu jagen. Da
wurde wohlweislich die Demokratie nicht zu Ende gedacht. Denn wäre dem
so, dann wären CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke längst nur noch ein
Detail aus der Geschichte.
Oder wie Gil Scott Heron es formuliert hat: Nobody is president of the
United States. Denn die meisten Amerikaner haben ihn nicht gewählt.
Es geht also um die viel grundsätzlichere Frage, wie man den Missbrauch
von Macht kontrolliert.
Wir sehen den einen Weg der Neuen Welt. Die andere Alternative ist jedoch
weniger bekannt. Die Rückkehr zur regionalen Selbstverwaltung, bei der
der Staat nur noch Verwaltungscharakter und keine politische Macht mehr
inne hat.
Gruß
nemo