Kein Schwarm ohne Zentralmacht! Wir sind hier nicht im Biologieunterricht

Ashitaka, Sonntag, 02.08.2015, 16:17 (vor 3475 Tagen) @ Zarathustra2838 Views

Du musst dich von der Vorstellung lösen, dass Macht mit einer auszuübenden Handlung gleichzusetzen ist. Ich weiß wie sehr dich das stört, wo du dich gedanklich doch am liebsten in kausalen Ursache-/Wirkungketten aufhälst. Aber Macht ist keine Handlung, ist eine Fähigkeit, ist das Mögliche in uns begrenzten Handlungsräumen.

Dir schweben beim Gedanken an Macht/Zentralmacht Bilder von Königen und den Knechten im Kopf. Sie sind jederzeit auswechselbar, weshalb du den Massen die Macht zuschreibst. Handlungen über Handlungen, statt ehrlich zu sein und die Machtverhältnisse (Fähigkeiten & Unfähigkeiten) zu erkennen.

Weil du den Machthalter in unserer Gegenwart nicht ausfindig machen kannst, schlußfolgerst du voreilig, dass es eben keine Zentralmacht gibt, dass die Fähigkeit in Wahrheit eine dezentral ordnende ist. Wir erleben tagtäglich die begrenzten zentrisch geordneten Handlungs-/Machträume, Fähigkeiten weniger (z.B. Abgabenfestsetzung, -erhebung, -vollstreckung, oder auch die Teilnahme an geldpolitischen Operationen), die den Massen gegenwärtig eben nicht zustehen.

Ich zerreiße dir diese vom Wahn gekennzeichnete Vorstellung, dass dein Schwarm aus sich selbst heraus, aus dem Willen des Schwarm, aus einer Schwarmmacht, entstanden ist und eine Zentralmacht verhindert. Der Schwarm den du zu sehen glaubst ist nur deshalb, weil er ohnmächtig ist, weil du nach Macht schwärmst, den Willen in dir trägst. Um die Auswechslung der Halter geht es nicht, sondern es geht um die Frage, weshalb dein Schwarm überhaupt einen Halter braucht, der eben Fähigkeiten (Zenrtalmacht) erlangt, die der Schwarm nicht hat. Sonst ergäbe auch dein Austausch des Halters keinen Sinn.

Der aufmerksame Leser bemerkt, dass du den Willen zur Macht mit der Macht verwechselst. Der Schwarm ist ohnmächtig, aber, und das muss klar werden, willentlich. Er braucht (schwärmt) unter einer Zentralmacht, um sich überhaupt als Schwarm zu definieren. Weicht die Zentralmacht (akephal), weicht der Schwarm der Massen.

Die Fähigkeit Abgaben einzutreiben hat nicht der Schwarm. Man stelle sich eine solche dezentrale Fähigkeit (macht) einmal vor. Auch das System von Organen (der Organismus) kann keine Zentralmacht sein, wie du behauptest. Überhaupt ist dein biologischer Organismus ein, wie bereits angemerkt, abartiger Vergleich.

Die Zentralmacht, mit der wir es zu tun haben ist als eine kognitiv begrenzte Fähigkeit zu verstehen, die zentrisch ordnet. Der Schwarm strebt nicht nach einer solchen Zentralmacht, sondern lässt diese auf sich im Sinne einer Machtzession wirken, weil er Macht will, weil der Schwarm ohnmächtig ist. Der Schwarm will etwas vom Kuchen ab, Machtabtretung. Er hat sie nicht. Er wechselt vielleicht die unbeachtlichen Halter der Zentralmacht aus (darf mal dieser mal jener Farbe einen Wert beimessen), aber er hat dadurch niemals selbst die Zentralmacht. Sonst würde er ihre Halter nicht benötigen.

Und wer ganz genau aufpasst, der merkt wie absurd du schreibst. Denn mal schreibst du, dass es Zentralmacht überhaupt nicht gibt, dann bestimmt bei dir wieder der Schwarm, wer die Zentralmacht hält. Alberheit in Perfektion!

Das Monster ist weder der Halter, noch diejenigen die überr einen solchen entscheiden, sondern das gehaltene, die begrenzende und zentrisch anordnende Fähigkeit (Zentralmacht).

Der Wille der Massen ist nicht Macht. Die Massen wollen keine eigene Macht, sondern dass Ihnen Macht aus einer Zentralmacht abgetreten wird. Diese abgetretene Macht betrachtest du als eine über der Zentralmacht stehende, sie veralbernde Fähigkeit, bist unfähig die Abtretung zu erkennen. Hätte die Masse die Macht, würde könnte es keine Abgaben und begrenzte Geldschöpfungen geben.

Jeder, der dir dies klar zu machen versucht, wird von dir in die Vergangenheit und Zukunft, in die Vorstellung von Ereignisketten geführt, mittels derer du zu suggerieren versuchst, dass gegenwärtig jeder Gedanke an die Zentralmacht falsch sei. Indem du so flüchtest, verhinderst du jede Diskussion über die Machtordnung, den Machtkreislauf. Dass du ganze Absätze, in denen jemand darauf eingeht, dass die Massen nicht die Macht haben Geld zu schöpfen, unberücksichtigst überspringst (von dem durch Zentralmacht verliehenen Geldcharakter willst du nicht wissen!), fällt nur wenigen aufgrund deiner Fluchtversuche und Reisen in die Zukunft auf. So wird jeder Gedanke über das gegenwärtige Machtsystem zersetzt.

Wie gesagt, es gibt zwei Absätze in deiner ansonsten nerventötenden Veralberung, die dir sofort den Stecker ziehen:

1. Zarathustra behauptet es gibt keine Zentralmacht

Dann diese Behauptung:

Gratuliere! Der Schwarm bestimmt willentlich oder unwillentlich, wer Zentralmachthalter wird.

2. Zarathustra sieht niemand anderen, als den Schwarm als Machthalter:

Dann diese Behauptung:

Die 'Ohnmächtigen' halten ihre Delegierten solange an der Macht, bis sie
neue Figuren und Ordnungskräfte delegieren.

Ich korrigiere nur ein Wort: Die 'Ohnmächtigen' halten ihre Delegierten solange an der Zentralmacht, bis sie neue Figuren und Ordnungskräfte (Zentralmachthalter) delegieren. Die Massen schwärmen nur, wollen ihren Willen umsetzen und stellen aufgrund der Ohnmacht ihrer Gefangenschaft fest, dass es dafür Zentralmächte bedarf, dass sie Zentralmachthalter wählen müssen, um ihren Willen in einer Richtung zu lenken. Diese Wahl ist in einer vollständigen Analyse des Systems keine Macht. Die Wahl der Milliarden ist kein Kind der ersten Stunde, sondern Machtzession.

Dein Zirkelschluss ist der Schwarm, der Vergleich mit der Natur, welcher wie ein erträumter biologischer Organismus, ohne vorherige Entmächtigung durch Zentralmacht die Fähigkeit (Macht) besitzen soll, Abgaben zu erheben oder Geld zu schöpfen. Kopflos sind wir kein Schwarm, gäbe es nicht einmal jemanden, der einen solchen begründen (festhalten) und beobachten könnte. Deine biologischen Vergleiche, der Versuch, den Schwarm als naturgegeben darzustellen, schlägt fehlt!

Mit dem Gedanken daran, dass für die Entstehung des Schwarms bereits Zentralmacht notwendig ist, zieht man dir ebenfalls den Stecker:

Aus der früheren Diskussion:

Ashitaka: "Letztere (Zentralmacht) ist in ihrer krebsartigen Ausbreitung Voraussetzung, damit dein wie auch immer gedachter Schwarm überhaupt existiert."

Zarathustra: "Ja, das ist nicht falsch. Chimären (Götzen) sind in der Tat die Voraussetzung, dass die Dezentralen so funktionieren, wie sie funktionieren: Als Schwarm auf der Basis dunkelsten Aberglaubens.
So entstehen Kirchen und Steuerämter."

Ja, Zentralmacht ist Voraussetzung dafür, dass der Schwarm überhaupt entsteht. Die Glaubenserweckung ist das erste Werkzeug der Zentralmacht, schon bevor sie jemanden dazu überredet, anderen die Köpfe einzuschlagen, Menschen, Gemeisnchaften gewaltsam zu unterjochen. Damit wird seit frühesten Tagen die zentrische Ordnung installiert und bewahrt, indem die Vorstellung einer Quelle des Seiens angeboten wird. Die Physik / Kosmologie ist spätestens seit Hawking zu einem albernen Ersatzangebot verkommen.

Aber zurück zur Macht:

Die Mehrheit wird betrogen, will aufgrund einer fehlenden Wahrnehmung des Machtsystems zur Macht greifen. Weil sie ohnmächtig ist, weil sie dieser Zustand der Entmächtigung, den sie ursächlich nicht zu verantworten hat, verfolgt, sie erdrückt und jeden Einzelnen in eine das menschliche Wesen zerstörerische Angst verfallen lässt. Des Betrugs bzw. der Illusion wegen, nicht weil die Menschen krank sind. Der Mensch ist weder Krüppel, noch ist er krank. Das System ist krank und zwingt gesunde Menschen aufgrund ihrer Entmächtigung zu Taten, die ihnen am Ende nur Sinnlosigkeit bieten. Den zur Hilfe eilenden Sinnangeboten sei nicht zu danken!

Solange die Massen nach Macht streben, wird ihnen immer nur Macht durch Zentralmacht zeddiert, halten sie sich gefangen in der Unterdrückung (egal welche Halter), werden sie vergewaltigt. Der Wille zur Macht, er ist die Nahrung des Monsters!

Damit die Ohnmacht deer Massen so wenig wie möglich bewusst wird, damit die Ordnung so lange wie möglich bestehen bleibt, wurde der Machtkreislauf installiert. Getreu dem Motto: Nicht mehr nur Abgaben abfordern (nur kurze Zeit möglich!), sondern etwas zurückwerfen, Entscheidungsfreiheit anbieten, einen Machtkampf aller am laufen halten (Machtkreislauf).

Stürzt der Zentralmachthalter, ist die Fähigkeit nicht besiegt, wartet, solange Massen nach Macht strbene, stets ein neuer Zentralmachthalter und wird fähig. Du verstehst nicht, dass die Ereigniskette nur über den jeweiligen Halter entscheidet, nicht aber über die Zukunft der gehaltenen Fähigkeit.

Die Fähigkeit kann an beliebige Träger gebunden sein. Erst wenn du die Zentralmacht als Fähigkeit vom Träger trennst, merkst du, dass es keine Schaltzentrale gibt, die man stürmt, um die Zentralmacht auszuschalten. Es ist ein ständiger Abgrenzungsprozess, zwischen Macht und Ohnmacht. Dein so natürlicher Schwarm ist leider nur nach einer Entmächtigung, durch anschließende zentrisch geordnete Bemächtigung (durch Machtzession einer Zentralmacht) denkbar.

Wir sind eben keine Fische. Denn der Schwarm wird durch Zentralmacht organisiert, geordnet und schwärmt entmachtet umher. Der Zentralmachthalter (dein Personifizierungswahn) ist dabei uninteressant. Vom Willen zur Macht getrieben (du verwechselst Willen ja gerne mit Macht). Jaulend und flehend, bis der Machtkreis geöffnet wird und die scheinbare Hoffnung erweckt wird, dass man die Ableitung mit all ihren Früchten (die Machtzession) zur Basis umkehren könnte (die Masse Zentralmacht gewinnen könnte).

Und zur Behauptung, dass wir alle Abgaben befürworten: Ich will keine Abgaben, sondern muss sie zahlen. Gäbe es das Angebot eines Freibetrages für mein Einkommen bzw. wäre es weiterhin möglich, sich an Unternehmen mit Verlustvorträgen zu beteiligen, ich würde, sofern ich genug aus ihnen heraus in mein Privatvermögen pressen kann, nicht nein sagen, sondern der erste sein, der sich darauf stürzt.

Noch ein paar Fragen zum Abschluss:

1. Freiheit steigert für Zarathustra den Wert des Geldes?
2. Ist Freiheit die Basis für breite Wirtschaftsräume?
3. Ist Freiheit für Zarat das Fundament, welches dem Geld einen Wert schenkt?

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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