Hallo, das ging aber schnell ... nur ein paar Anmerkungen ... (Bandbreiten-Modell)

CrisisMaven ⌂, Montag, 09.02.2015, 16:51 (vor 3959 Tagen) @ Jörg Gastmann4036 Views

Es ist natürlich schwer für alle, die durch marktradikale Medien und das marktradilale BWL-Studium konditioniert werden,

Da schliesse ich mich ausdruecklich aus. Drum stelle ich ja ausschliesslich Fragen. Und zwar jedem/jeder, der/die eine Behauptung aufstellt. Ansonsten, sollte die erste Behauptung falsch sein (wovon man getrost ausgehen darf, wenn sie auf Nachfrage nie belegt wird ...), dann muessen alle folgenden Schluesse ja ohnehin falsch sein?! (Es sei denn, ich habe in der Wissenschaf(t)stheorie in den letzten Tagen was entscheidendes verpasst?!)

deren Dogmen

Die muesste man mal auflisten. Weil man, s.o., sonst wieder ueber "Strawmen" zu diskutieren Gefahr laeuft.

infrage zu stellen und loszulassen.

Das ist meine Spezialitaet ... [[freude]]

Fakt ist: Unser marktwirtschaftliches / kapitalistisches System ist auf die Maximierung von Effizienz und Produktivität ausgelegt,

Das waere an sich schlecht? Ineffizienz und Unproduktivitaet besser gar?

siehe u.a. Richard Cohens Artikel über das "Ende der Mittelschicht".

Seine These: "Neue Technik wie fahrerlose Autos und Internet-Geschäftsmodelle wie Uber teilen die Gesellschaft in eine Welt weniger Superreicher und ein immer größeres Heer an Arbeitslosen und Billigarbeitern."

Ich verstehe:

Mein Fahrer wird arbeitslos - weil ich hatte bisher immer einen?!

Ich fahre jetzt mehr Taxi (bloss halt nicht mehr das staatlich regulierte, sondern "mit privat") - womit sich ein verarmter Student vielleicht erstmal sein Auto ko-finanzieren kann.

"„Was wird aus den 3,5 Millionen Lkw-Fahrern des Landes, ganz zu schweigen von den Fernfahrerkneipen, ..."

Tja, das werden wir wohl niemals erfahren, was aus denen, wie damals aus den Droschkenkutschern, geworden waere, denn es werden einfach Fortschritte wie fahrerlose Autos verboten.

Wenn man jedoch die Hauptursachen von Arbeitslosigkeit, Armut und Niedriglöhnen beseitigen will, heißt das zunächst einmal, anzuerkennen, daß das System ZU produktiv und effizient geworden ist.

Aha, warum gerade jetzt? Das war doch jedes Jahrzehnt, seit spaetestens den Weberaufstaenden, Thema?

Und warum hat die Schweiz das Problem eher nicht - TROTZ hoechster Produktivitaet???

Wenn also niemand durch einen systembedingt sinkenden Arbeitskräftebedarf

Das ist eine Behauptung. Der Arbeitskraeftebedarf verteilt sich, s.o., seit jeher um.

ausgeschlossen werden soll, kann die Lösung nur darin liegen, die Produktivität (Umsatz pro Mitarbeiter) so zu dosieren, daß alle (!) teilhaben.

Nein, das koennte man auch durch eine hoehere Steuer erreichen, von der dann die Freizeit der Nicht-Beschaeftigten finanziert wuerde. Unter'm Strich exakt dasselbe! (Oder wo waere der Unterschied?) Und diese Steuer koennte man von denen erheben, die weniger Beschaeftigte pro Umsatzmillion haetten. Das waere das Bandbreitenmodell, nur muesste der Unternehmer ein Risiko nicht auch noch abdecken: keinen geeigneten Mitarbeiter zu finden.

Was macht naemlich der willige Unternehmer, der zwei Mitarbeiter je Umsatzmillion einstellen moechte, aber keine findet? Er zahlt 200% Umsatzsteuer und macht pleite?

Es gaebe dazu noch viel zu sagen. Nur noch soviel:

Sind alle Umsatzmillionen "gleich"? D.h. hat der eine etwa 80% Rohmaterial-Einsatz, der andere nur 20%? Und hat er dadurch nicht vielleicht andere Mitarbeiter-Strukturen?

Muss ich das noch naher erlaeutern oder waere das ab hier schon klar, was das fuer Probleme aufwuerfe?

Daß also die Ökonomie den Menschen dient, und nicht umgekehrt.

Das ist ja: Unoekonomie in den "Dienst" des Menschen stellen!!! Und einen buerokratischen Moloch kreieren nebenbei ...

Weiterer Handlungsdruck ist ... zusammengefasst.
Und das Schöne ist: Man kann das Bandbreitenmodell in einem einzigen Land umsetzen, ohne daß es einer globalen Einigkeit bedarf (die es bei keinem Thema gibt).

Genau. Kann man. Nur die Auslaender kaufen ab da bald woanders ein. Drum sagte ich:

Nun, ich will nicht sagen, dass das nicht funktioniert - wenn es eine Weltregierung gibt.

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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