Richtig!
Technischer Fortschritt hat es ermöglicht, heute mit weniger Input ein vielfaches an Output zu erzeugen. "Randproblem" war dabei die Arbeitslosigkeit und damit die Stigmatisierung vieler Menschen. Zugleich gäbe es unendlich viel zu tun in unserer Gesellschaft: Infrastrukturprojekte, Kinderbetreuung, Altenpflege, Bildung auch im höheren Alter. Also eine Art "Entwicklung auf eine höheres Niveau" zumindest bei uns in Europa. Künstlerische Projekte bleiben auf der Strecke da kein Geld dafür da ist. Die Zwischenmenschlichkeit leidet da heute immer mehr Arbeit für unnötige Prozessse abverlangt wird. Alle Bedürftigkeit der Menschen scheitert an Geldmangel.
Das Bedingungslose Grundeinkommen könnte eine Lösung sein. Die Umverteilung aller Sozialausgaben und Steuereinnahmen für die Existenzsicherung jedes Bürgers. Damit könnte man viele Probleme lösen. Menschen würden wieder aus eigenem Antrieb arbeiten möchten, die Stigmatisierung vieler aus dem Prozess geworfenen wäre weg. Bildung auch im hohen Alter würde keine finanzielle Hürde mehr besitzen. Viele Menschen, die heute entweder unproduktiv arbeiten (in Verwaltungen, ins. im Sozialsektor) hätten Kapazitäten, um ihre Kraft zu nutzen, wirklich sinnvolles zu tun (sei es Kinder erziehen, neue Produkte zu erfinden oder soziales zu leisten). Auch würden technische Fortschritte nicht verhindert, da sie ja keine direkte Bedrohung mehr darstellen.
Wie seht ihr das, welche Möglichkeiten wären realistisch, welche
erwünschenswert?
Im folgenden versuche ich das BGE aus folgenden Axiomen logisch herzuleiten:
1. Die Menschen sind von Natur aus unterschiedlich begabt.
2. Der Staat sorgt für einen Ausgleich zwischen unterschiedlich begabten Menschen (Bildung, Gesundheit, Sozialstaat, Strafrecht), weil die schwächeren Menschen sich auf dem Markt kein angemessenes Einkommen erwirtschaften können.
3. Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, das für einfache Handarbeiten erdacht wurde. Der Arbeitgeber muss einen Wissensvorsprung haben und die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers beurteilen können, um einen Profit zu erwirtschaften.
4. Mittlerweile gibt es immer mehr qualifizierte Arbeitsplätze, deren immaterielle Arbeitsleistung vom Arbeitgeber nicht gemessen und nicht überwacht werden kann. Jeder Kürzungsversuch wirkt kontraproduktiv.
5. Der Schaden durch Missmanagement des Arbeitgebers (Burnout, Depressionen) im Falle eines Arbeitsplatzwechsels ist mittlerweile größer als der wirtschaftliche Nutzen.
6. Nach der Einführung eines BGE müssen die Arbeitsabläufe in allen Unternehmen geändert werden. Wochenpläne mit 40 Stunden werden dann wohl nicht mehr durchsetzbar sein.
7. Die heutigen Führungskräfte (Ü50) sind im kapitalistischen Kleinkrieg aufgewachsen und haben Kompetenzen im Wettbewerb, sie werden sich kaum auf die neue kooperative Führungskultur einstellen können. Die Gesellschaft wird ein komplett neues Führungspersonal benötigen, und das alte Führungspersonal entsorgen müssen.
8. Viele Forenmitglieder haben ihre kulturellen Wurzeln im kapitalistischen Wettbewerb. Manager definieren sich durch ihre Führungsmacht über andere. Lieber ein Dorfchef oder ein Familienoberhaupt als ein gleichberechtigtes Mitglied in der Genossenschaft. Die Untertanen sollen natürlich mitgenommen werden, damit das Unterordnungsverhältnis gewahrt bleibt.
9. Da der soziale Ausgleich innerhalb eines Staates immer mit Konflikten verbunden ist, ist emotionale Unempfindlichkeit eine gute Voraussetzung für einen Politiker. Je länger die Ochsentour, desto mehr setzen sich die emotional umempfindlichen "Ochsen" durch. Volksabstimmungen wie in der Schweiz können dazu beitragen, dass politische Streitfragen auf der Sachebene entschieden werden.
10. Die Libertären haben derzeit im Forum die gefühlte Deutungshoheit und verteidigen diese gefühlte Deutungshoheit mit subtilen Tricks, um ihrer Partei ein größeres Gewicht zu geben.