"Für die Entstehung der Eigenschaft Geld ist kein Leistungsprozess notwendig, sondern nur ein Machtakt."?!
Lieber Zara,
Herrscht im Forum Einigkeit darüber, dass @Ashitaka falsch mit seinem Geld-Konzept liegt?
Kreditgeld wird nicht gedruckt, sondern von der Volkswirtschaft gegen
erarbeitetes Pfand in einem komplexen Prozess geschöpft.
Geld wird nach seinen Darlegungen auch nicht erarbeitet.
Sollen wir das alles verwerfen, nur weil er sich damals im Ton vergriffen hat?
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=364656
Dann kann ich mir weitere Diskussionsversuche darüber auch sparen.
Die Kränkung könnte man doch des Verständnisses wegen auch wegschieben, wenn es auch schwer fällt.
Du vertrittst doch auch sehr viele Ansichten vom Dottore.
Geld wird aber nicht produziert.
Doch, wie Du dem PCM-Zitat („muss produziert werden“) unschwer
entnehmen könntest, wenn Du es denn wollen könntest.
Die Ware muss produziert werden. Dottore selbst erkannte und erklärte, dass sich das Geld nicht bereits aus der Produktion einer Ware definiert, sondern einzig und allein dadurch, dass es per Zenrtalmacht zur Abgabe erklärt wird.
"Demnach werden mir Deutungsversuche von "Geld" als eines "Aktivums" (Warengeld, Metallgeld) immer unheimlicher. Denn wozu brauche ich etwas, das mir genau das gibt, was ich haben will, dies aber schon bevor ich es haben MUSS?"
"Was wiederum dazu führt anzunehmen, dass sich "Geld" nur definieren lässt, als etwas, das ein anderer nicht hat, obwohl er es haben müsste."
Der letzte Satzteil ist entscheidend, da Dottore hier dem "haben müssen" aller Abgabepflichtigen das Gewicht für eine Geld-Definition verleiht. Geld wird also nicht durch Produktion geschaffen, sondern Geld ist eine durch Zentralmacht geschaffene Eigenschaft eines produzierten Trägers oder Schuldtitels.
"Schuldschein, Kreditgeld und Warengeld geht ihrerseits etwas voraus, was in diesen noch nicht definiert ist: die Abgabe nämlich. Erst nachdem sich ein Abgabenkreislauf gebildet hat (Abforderung, um die gewonnene Abgabe anschließend zu redistributieren) kann überhaupt an Geld gedacht werden, das aus der standardisierten Abgabe entsteht und nicht als etwas, gegen das getauscht oder mit dessen "Hilfe" gewirtschaftet wird ("Tauscherleichterungsmittel")."
Geld kommt und geht per Machtakt, ist
eine Eigenschaft, kein Produkt.
„Muss produziert werden“.
Dottore: "Da "entsteht" nichts "aus sich heraus" oder nach einem Palaver in trauter Runde, an dem sich "alle irgendwie beteiligen", Vorschläge machen und verwerfen - bis "man" schließlich mit dem einstimmig gefassten Beschluss "Das ist jetzt Geld - und basta!" auseinander geht. Was da "entsteht", nämlich Abgaben in durchgehend gesetzter Form (Menge, Material, Konsistenz, Termine usw.), ist just, worin sich alles andere messen und schließlich auspreisen und denmach leihen und verleihen läßt."
Eine Eigenschaft kann nicht produziert werden, sondern ist immer und ausschließlich von jemandem abhängig, der die Eigenschaft einem Träger zuschreibt. Geld ist eine Eigenschaft. Der Träger wird durch Zentralmacht (Machtakt) bestimmt. Erst durch diesen Akt (Gesetz/heute zusätzlich über Verfahren) kann die Eigenschaft Geld dem Träger zugeschrieben werden. Der Geld-Charakter wird nicht durch Private geschaffen, sondern dadurch, dass die Zentralmacht Abgaben in Geldeinheiten bestimmt. Um auf dein Warengeld zurückzukommen: Die vorher nicht geldlichen aber kuranten Einheiten erhielten ihren Geld-Charakter dadurch, dass sie als Abgabe bestimmt wurden.
Dottore hat diesen Gedanken, dass es sich beim Geld immer und ausschließlich um eine Eigenschaft handelt, nicht bewusst verfolgt. Wie du aber an seinen Geld-Charakter-Gedanken erkennen kannst, an der Tatsache, dass er es nicht als Aktivium der ZB definierte, sondern als Passivum, wird einmal mehr klar, dass der Gedanke an ein produziertes Geld auch für Dottore längst überholt war.
Liebe Grüße
Silke
Sei halt nicht sauer. Du schreibst ja viele richtige und wichtige Argumente zu vielen Themen.