Das ist der Sinn der Sache - Negativzinsen sind nichts anderes als eine schleichende Währungsreform

Phoenix5, Donnerstag, 03.03.2016, 18:52 (vor 2996 Tagen) @ SevenSamurai10425 Views

Negativzinsen und Altersvorsorge: Wie soll das funktionieren?

Seit Jahrzehnten verlangt man von den Menschen immer mehr, dass diese die
eigene Altersvorsorge durch SPAREN selbst in die Hand nehmen.

Aber wie soll das in Zukunft funktionieren?

Wer spart, wenn die Banker das Geld (staatlich legitimiert) klauen?

Was hat es mit Vorsorge zu tun, wenn ich in 20 Jahren weniger bekomme?
Dann kann ich mir die Vorsorge auch schenken.

Habt ihr eine Idee, wie sich die Politik dazu stellt?

Der Bürger saniert den Staat. Vorher gibt´s noch eine ordentliche Sachwert-Hausse und wenn die in sich selbst endet (neue Kredite, ergo neues Geld für eine weitere Nachfrage wird ja kaum noch aufgenommen), dann geht´s rund. Das wichtigste bei einer Währungsreform ist, dass man wirklich so gut wie alle erwischt. Jeder muss große Teile seines Guthabens abgeben, während die Kredite der Schuldner auf der anderen Seite in gleicher Höhe stehenbleiben. Früher nannte man das Staatsbankrott, später euphemistisch "Währungsreform" und nachdem auch dieser Begriff belastet ist, sagt man heute "Negativzinsen" dazu, die den Vorteil haben, den gleichen Prozess schleichend und über einen langen Zeitraum zu vollziehen.

"@Mieses von Luwdig" hat hier den Ablauf einer Währungsreform anschaulich erklärt:

www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=155017

Hervorzuheben ist Folgendes:

"2. Der Staat erklärt seine Anleihen für wertlos (der nächste Euphemismus: Hat schonmal jemand nach einem Abend in der Kneipe seinen Deckel für wertlos "erklärt"? Beim Staat geht das anscheinend.). Nur die bei der Zentralbank liegenden Anleihen werden zu 50% zurückgezahlt."

Bei Negativzinsen, die später natürlich auch auf die Staatsanleihen durchschlagen, passiert genau das. Die Anleihen werden schleichend entwertet.

"3. Da alle Bankbilanzen nun ruiniert wären (denn die Aktiva der Banken enthalten Staatsanleihen ohne Ende), werden nun auch die Verbindlichkeiten der Banken reduziert. Und die Verbindlichkeiten der Banken sind: Tadadaa!Unsere Guthaben. Also werden - Zack! - alle Bankguthaben auf ein Fünftel reduziert. Die ersten soundsoviel Kröten des alten Bargelds werden 1:1 umgetauscht (die Zentralbank hat ja ein bisschen Luft, weil sie die Häfte, und nicht nur ein Fünftel auf die von ihr gehaltenen Staatsanleihen bekommt), der Rest 1:5 (die Reform trifft also scheinbar vor allem die "Reichen", das freut die Masse). Damit ist auch die Zentralbank aus dem Schneider."

Exakt das passiert auch bei Negativzinsen, die an den Bankkunden (Sparer) zur Bank- und Staatssanierung (am Ende der Kette) weitergereicht werden.

"4. "Ja nun, aber damit sind die Banken doch immer noch nicht saniert." werdet Ihr sagen. Schließlich gab es auf der Aktivseite ja einen Totalschaden, und auf der Passivseite steht immer noch mehr als Null. Tja, aber die Banken haben natürlich noch andere Aktiva, und das sind - nochmal: Tadadaa! - die Schulden, die Nichtbanken bei ihr haben. Die werden natürlich 1:1 übernommen, außer(!) bei Unternehmen (hier 1:5), weil die ja nach der Abwertung ihrer Guthaben sonst pleite wären."

Voilà! Kredite bleiben bestehen. Guthaben werden besteuert.

"Was ist durch den ganzen Zinnober jetzt unter dem Strich passiert? Kurz gesagt ist der Staat fast alle seine Schulden los, und bezahlt haben dafür

- die Besitzer von Staatsanleihen
- Besitzer von Bargeld und Bankguthaben
- private Schuldner, denn die Schulden wurden formal 1:1 umgestellt"

q.e.d. - was zu beweisen war.


Beste Grüße
Phoenix5


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