Mein Kernsatz entpuppt sich wohl als falsch!
Hallo BillHicks,
nach genauer Lektüre der verlinkten Artikel muss ich mich korrigieren:
Es handelt sich mutmaßlich um eine stinknormale USD-Anleihe, deren Eigentumsnachweis mittels Blockchain-Technologie realisiert wird.
Leider finde ich zur Anleihe kein "term sheet", was die offenen Fragen klären könnte.
Die Innovation umfasst also wohl nicht die Verschuldung in Bitcoins, sondern lediglich die alternative Verwahrungsform mittels Blockchain.
Es scheint, als sei die Anleihe in USD denominiert.
Damit habe ich das "historische Ereignis" bei diesem Zahlungsmittel, dass noch nicht zum Geldsystem herangereift ist, offensichtlich zu früh ausgerufen.
Hallo zusammen,
Hallo paranoia,
den folgenden Vorgang halte ich für richtungsweisend für die
Bitcoin-Szene:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Overstock-com-macht-Ernst-Erste-Blockchain-Anlei...
Hier verschuldet sich jemand in Bitcoin.
Ja, das ist in der Tat äußerst bemerkenswert, heißt das doch, dass nun
overstock.com tatsächlich nicht nur freiwillig Preise in Bitcoin
auszeichnet, weil der CEO es für spannend hält, sondern weil tatsächlich
regelmäßig Bitcoin-Zahlungen zu leisten sind. Das ist ein
Paradigmenwechsel.
Siehe Hinweis auf mein Müllposting oben!
Gleichzeitig stellt sich freilich eine Frage: an wen wendet sich ein
Bitcoin-Anleihen-Gläubiger, wenn overstock.com nicht in Bitcoin zahlen
kann?
Ungeachtet der Emissionswährung ist das nun die Kernfrage.
Wer nicht gerade über einen kurzen Draht zum in Celle beheimateten Inkassoteam Moskau verfügt, ist genötigt, bei Nichtbedienung der Anleihe durch Overstock die Dienstleistung des von Bitcoin-Anhängern ach so geliebten Staats in Anspruch zu nehmen. Dieser hat aber überhaupt kein Interesse an irgendeiner Unterstützung für das ungeliebte Konkurrenzprodukt namens Bitcoin.
Sollte sich doch noch ein Gericht finden, bleibt auch noch offen, wie der Eigentumsnachweis über die einzuklagende Forderung geleistet wird.
Damit erreicht Bitcoins die nächste Entwicklungsstufe.
Absolut. Auch wenn es nicht gerade kostenfrei ist: 6,5% ist kein
Schnäppchen, v.a. nicht für Schwergewichte, die sich über $-Anleihen
weiter deutlich unter 1% finanzieren können.
Von den Fremdwährungsrisiken mal ganz zu schweigen. Gibt es Anbieter von
FX-Swaps ($/BTC)?
Ist mir bisher nicht bekannt, heißt aber nicht, dass es so etwas nicht gibt.
Muss mal im Bloomberg gucken.
Bisher erschienen mir die Coins, die die Welt bedeuten wollen, vor
allem
als Spekulationsvehikel, die man, wenn man sie nicht dank erfolgloser
Spekulation verlor, dank Pleite seines Bitcoin-Brokers oder Börse auch
verlustig gingen.
Stimmt.
Deshalb ist der Titel Deines Postings auch etwas überoptimistisch. Denn
Ja, ich hatte ja Bitcoin-Verschuldung unterstellt... :)
ein Zahlungsmittel ist Bitcoin ja bislang eben noch nicht gewesen. Das
Den Eindruck hatte ich aber schon, auch wenn die meisten damit vielleicht nur gezockt haben.
ändert sich nun für overstock.com, wenn sie tatsächlich regelmäßig
selbst Zahlungen in Bitcoin zu leisten haben.
Zahlungen leisten zu müssen ist etwas völlig anderes, als wenn man sich
laufend aussuchen kann ob man nun gerade in Bitcoin zahlen möchte oder
nicht.Freilich landet man wieder bei der Frage oben: wie hart sind die
Konsequenzen, wenn man nicht in Bitcoin zahlen kann? Wer setzt die
Konsequenzen durch? Doch nicht die USA?!?
Das ist ja der Knackpunkt: Bitcoin-Kredite würden aus dem Zahlungsmittel echtes Geld machen. Weder die USA-Regierung noch die Fed noch irgendeine andere Zentralbank haben ein Interesse an Inkasso zu Gunsten der Vertrauenswürdigkeit von Kryptogeld.
Bei der nächsten Infoveranstaltung über Bitcoins in Hannover kann die
Bundesbank es sich nicht mehr leisten, nur einen Referenten aus der
Abteilung Zahlungsverkehr zu schicken.
Ja, über den Zugang Bitcoin kann man einiges über Geld lernen, wenn man
denn möchte.
Vielleicht auch, dass es zwar interessant ist eine neue Art von
transnationaler Kreditpyramide zu bauen, aber dass man selbe am Ende des
Tages dann womöglich doch gerne auf eine Emission aufgebaut hätte, deren
Emittentin sich im Zweifel als Dealer of Last Resort betätigen kann. Der
harte BTC-Kern wird derartiges aber nicht erlauben, er kann per definition
Wer ist der Kern? Nach meiner Erinnerung haben sich ganz viele Miner in anonymen Pools integriert.
keine tiefe Quelle für Liquidität sein. Noch glauben viele, vermutlich
Das ist ja so gewollt, dass es keinen "Lender of last resort" gibt.
einschließlich Patrick Byrne, dass genau dieses Design erstrebenswert ist.
Vielleicht sieht er das - nun als weltweit größter Bitcoin-Schuldner - in
den kommenden Jahren dann anders.![]()
Gruß
paranoia
Beste Grüße
--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.