Keine Programme!
Salut Nereus,
danke für die guten Anmerkungen.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Wahrheit in der Mitte liegt.
Es gibt immer Leute die schlagfertig und witzig sind und die bilden sich
auch schnell als Gesprächsmittelpunkt heraus.
Wenn nun Journalisten auf solche Leute treffen, dann dürfte sich schnell
eine „Verbindung“ aufbauen, welche der Reporter nutzen möchte, denn er
bekommt neben den Auskünften auch noch weitere telegene Szenen frei Haus
geliefert.
Aus diesem Gemengenlage könnte etwas Dauerhaftes entstehen, was für
beide Seiten nützlich ist.
Mit diesem Verdacht kann ich mir nicht vorstellen, daß sie Anweisungen
bekommen, sondern daß sie gerade drauf los plappern.
Da sie ohnehin auf der richtigen Seite stehen, läßt man sie gewähren.
Sollte doch mal was „Bedenkliches“ dabei sein, egal welcher Art, dann
wird es halt nicht gesendet oder hochgeladen.
Klingt einleuchtend.
Möglicherweise ist es genau diese ungekünstelte Normalität nach der
viele sich sehnen, die diese einstmals im Osten einstudierten und heute
durch die westliche Wertegemeinschaft fortgesetzten Propagandanummern in
einen schrillen Kontrast stellen und etwas in unseren Köpfen bewirken.
Sehr guter Punkt! Stimmt, mir ist das meiste, was man heute sieht, gekünstelter Müll - zum drüber lachen, zum drüber aufregen, zum drüber den Kopf schütteln, je nachdem.... Inglorious Basterds, Guido Klopp-den-Kopp, Saving Private Ryan (and killing hundreds of Germans), und dann die Nachrichten, blablublubb... stimmt, bestimmt auch deswegen spricht mich das an - das ist wenigstens mal ECHT.
Ich weiß was Du meinst, aber er hört sich dennoch nicht gut an.
Das riecht nach einer Sehnsucht, die man nicht wirklich haben sollte.
Wenn unser Umfeld bereits so ermattet ist, daß solche Gedanken
aufflammen, dann sind wir nicht mehr vom Abgrund entfernt.
Das ist jetzt keine Kritik sondern nur eine ernüchternde Feststellung.
Gut gesagt - stimmt, ein Teil in mir wäre früher gerne im Krieg gewesen - aber nicht, weil ich das Töten so toll finde, sondern aus einem anderen Grund - ich war ein paar Mal in meinem Leben dem Tode nahe (Unfälle) und erinnere mich, dass ich in diesen Momenten vollkommen klar war und mich als - wie soll ich sagen - als wirklich absolut lebendig empfand. Und DAS fand ich toll. Oder auch in anderen Situationen, wenn ich sonstwie in Gefahr war. Sowas fand ich ziemlich ähnlich bei Ernst Jünger beschrieben, in seinem "Der Kampf als inneres Erlebnis". http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Kampf_als_inneres_Erlebnis
Wobei ich die Ermattung grad umgekehrt sehe - niemand hier brennt doch noch für irgendwas. Per Drohneneinsatz ein paar Hochzeiten zerbomben oder eine Lichterkette als Protest - das geht, solange es die Komfortzone nicht beeinträchtigt. Aber für etwas sein LEBEN wagen - wer wollte das denn noch? (Nicht, dass dies früher nicht sowieso auch manipuliert wurde- wurde es auch, klar. Nur ändert dies ja nichts an der Einstellung - bin ich bereit für etwas zu kämpfen oder nicht? Das ist die Frage - nicht Sehnsucht nach dem Waffengang). Für eine solche Sehnsucht sind wir viel zu müde und ermattet - und genau daher werden wir wahrscheinlich in den kommenden Jahren manch spannende "innere Erlebnisse" haben.
Gruß zurück
K_v_S
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Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
Karl Valentin