Da würden mich jetzt doch einmal die Bäume interessieren.
Hallo BillHicks!
Dein Text liest sich informativ, auch wenn es @Zara anders sieht.
Ich habe dazu mal ein paar Fragen, allerdings in einer Reihenfolge, welche nicht dem von Dir Geschrieben entspricht.
Du schreibst: .. wer die unterschiedlichen Interessen nicht unterscheiden kann, wer der Mühsal scharfen Differenzierens bequem ausweichen möchte, der bellt niemals Bäume, sondern meist gleich den ganzen Wald an.
Im Gesellschaftswald stehen offenbar ein paar Pflanzen und Bäume, auf die sich Deiner Ansicht nach die Aufmerksamkeit konzentrieren sollte.
Kannst Du uns bitte einmal diese „Prachtstücke“ kurz benennen, welche den Organismus „ins Leiden“ bringen?
Die Geldvermögen sind in geschlossener Wirtschaft netto immer genau Null. Immer. Keine Ausnahme.
Einzelwirtschaftliche Grandiosprofiteure und ihre wissenschaftlichen und politischen Handlanger in Deutschland brauchen hier erst gar nicht erwähnt zu werden. Sie sind hinlänglich bekannt. Mit "Staat" hat das aber gerade gar nichts, mit sog. "Privatisierung" fast alles zu tun.
Klingt ein wenig nach Sarah Wagenknecht, doch man sagt, sie sei eine kluge Frau.
Ich nehme an, Du meinst die Radikal-Privatisierung, die nach Kohl unter rot-grün begann. Falls dem so ist, wie war es unter einer sozialdemokratisch-grünlackierten Regierung möglich, die Basis des "Massenwohlstand" sturmreif zu schießen? Waren die Staatsschulden damals nicht erträglicher als jetzt?
Stehen „wir“ nach der Privatisierung nicht schlechter da als je zuvor?
Die gesamte Elastizität soll von der Zentralbank (zentrale Einwirkung auf kurzfristige Geldzinsen, tlw. durch Anleihenkauf auch direkt auf langfristige Zinsen) und dem privaten Bankensektor in Form neuen Kredits entstehen, weil u.a. Fiskalpolitik hoch verpönt ist (v.a. im dauerkriselnden €uropa). Das Ergebnis müssen (mindestens relativ) steigende Preise von Eigentumsrechten (Immobilien) und bestimmten Forderungen sein.
Würde das nicht ein Ritt auf der Rasierklinge?
Die „Habenichtse“ heißen so, weil sie nichts haben und ihnen nichts genommen werden kann. Der Mittelstand trägt den Laden Staat und „besitzt“ u.a. Immobilien.
Dort wären also noch Steuereinnahmen zu holen, bei steigenden Preisen noch viel mehr.
Nur fallen dann noch mehr bislang „Vermögende“ durch das löchrige Netz und die Breite der Besicherung (bezogen auf die Personenmenge) nimmt immer weiter ab.
Ist das wirklich zu Ende gedacht oder soll man sich so das Ende denken, weil schlußendlich alles vom neo-liberalen Staubsauger aufgesaugt wird und es künftig keinen Mittelstand mehr geben wird?
mfG
nereus