Ich beziehe mich auf die innerparteiliche Diskussion bei den Grünen

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 16.12.2015, 10:38 (vor 3340 Tagen) @ Ankawor6691 Views

Als in Deutschland die Diskussion entbrannt ist, ob man per Gesetz die Beschneidung erlaubt werden darf, da gabs auch innerhalb der Grünen gegenteilige Meinungen. Einfach aus Gründen des Kinderschutzes.

Da gabs einen Grünen- Kreisverband in Cloppenburg, da war ein Mann namens Ulf Dunkel, den man einfach innerhalb des Kreisverbandes kaltgestellt hat, weil er eine andere Meinung dazu hatte.

Ich bin kein Grüner, ich hab aber etwas gegen Leute, die die Meinungsfreiheit mit Füßen treten. Deshalb habe ich an den Grünen - Landesverband geschrieben und das Schreiben auch in mehreren Medien veröffentlicht ( die es veröffentlicht haben).

Der Inhalt von damals:

An den
Landesverband der Grünen – Bündnis 90
in Niedersachsen Data: 11.1.2013
Hannover

• Vorgang um Ulf Dunkel

Sehr geehrte Frau Helmhold,


ich bedanke mich für Ihre Antwort vom 10.1.2013. Natürlich habe ich Verständnis dafür, daß Sie nicht einzeln auf jede Zuschrift eingehen können und sich eines generellen Statements dazu bedienen. Ich kann mir gut vorstellen, daß es eine Menge von Leuten gibt, die über diesen Vorgang bei Ihrer Partei negativ reagieren.

Nur: Diese Stellungnahme der Landesvorsitzenden Anja Piel und Jan Haude ist - auf die aktuelle Diskussion bezogen - ohne inhaltliche Substanz. Sie wollen die Quadratur des Kreises bewerkstelligen, aber Sie schaffen es nicht. Sie erklären einen Vorgang mit anderen Worten, die aber letztlich dasselbe ergeben.

Genauso könnten Sie behaupten, daß etwas nicht "grün" ist, weil es sich um eine Mischfarbe aus "blau" und "gelb" handelt. Allerdings verschweigen Sie dabei, daß genau das dann doch wieder optisch auf "grün" herauskommt.

Was meine ich damit:
Sie behaupten einerseits, daß es in Ihrer Partei legitim ist, eine kontroverse Diskussion zum Thema der Beschneidung in Deutschland zu führen, ich zitiere "...auch grundsätzliche Kritik zu formulieren".
Im Zuge derselben Argumentation aber verwahren Sie sich andererseits gegen antisemitische und fremdenfeindliche Einstellungen. Ich zitiere: " Wir akzeptieren derartige Äußerungen in unseren Reihen nicht."

Jeder, der halbwegs neutral diese Diskussion verfolgt (hat), weiß, daß jedes "Infragestellen" der Beschneidung von Säuglingen von der jüdischen Seite als "antisemitisch" bezeichnet wird. Genauso wird von den Moslems jede Kritik an der Kinderbeschneidung als "fremdenfeindlich" eingestuft.


Diese Bewertung wird auch in Ihren Reihen zum überwiegenden Teil unterstützt. Deswegen wird jede anderslautende Meinung unterdrückt und mit Restriktionen belegt. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob das mit sanfteren oder derberen Worten, in Vers- oder in Prosaform zum Ausdruck gebracht wird. Wenn es eine wahrheitsgemäße Aussage zu diesem Thema geben könnte, dann nur in der Richtung, daß eine offene Diskussion und kontroverse Meinung zu diesem Thema in Ihrer Partei nicht möglich ist.


Herr Dunkel hat gegen diese internen Vorgaben verstoßen, deswegen wird er mit Restriktionen belegt. Ihre Partei kann hier gar nicht anders vorgehen, zumal sich sogar Herr Graumann in diese Diskussion eingeschaltet hat.

Wenn hier etwas zu begrüßen ist, dann ist es die Tatsache, daß es doch Übereinstimmungen zwischen den jüdischen und den moslemischen Mitbürgern gibt. Wenn sich diese Gemeinsamkeiten aber auf das Aussehen des Penis reduzieren, dann ist das traurig und bezeichnend genug. Aber es zeigt, auf welchem Niveau und mit welcher Geisteshaltung sich diese Kulturen bewegen.

Zum Glück gab es in Europa Verfechter des Humanismus und der Aufklärung, beginnend mit Erasmus von Rotterdam bis Honterus und vielen anderen. Ansonsten würde man wahrscheinlich immer noch die Hexen verbrennen.

Bereits im 18. Jhdt. hatte der französische Philosoph Voltaire bemerkt, wie es mit der Wahrheit steht: "Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen."

Herr Dunkel hat diesen Rat nicht befolgt. Deshalb muß er nun dafür büßen. Eingebüßt hat aber auch der Anspruch Ihrer Partei auf Meinungsvielfalt. Mehr, als Sie denken. Eigentlich schade.


Mit freundlichen Grüßen


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