Glaube ich nicht, aber

Leser68, Donnerstag, 11.06.2015, 09:05 (vor 3528 Tagen) @ CrisisMaven3594 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 11.06.2015, 09:10

der Artikel hat, wenn ich mich richtig erinnere, auch die wichtigste Energiequelle überhaupt weggelassen: Die Negawatts.
D.h. die Leistung, die man einsparen kann, wenn man sich bemüht.
Ein paar Beispiele wie man einsparen könnte:
- Produktion von Kunstrasen bzw. zunächst der Kunstfasern in Deutschland (soll ja soviel besser sein, vor allem in trockenen Gebieten, aber es gibt Besseres; Hinweis kommt auch demnächst)
- jede Menge Benzin, wenn man den ÖPNV verbessern würde. Die Bahn geht mit schlechtem Beispiel voran, um zu zeigen wie man den Leuten seit Jahren den ÖPNV vermiest (nicht funktionierende Klimaanlagen, ständig ausfallende Züge wegen Personalmangel an Lokführern, Werkstattleuten oder Stellwerkspersonal, letztlich aber wegen seit mindestens 16 Jahren unzureichendem rollendem Material, viele Langsamfahrstellen wegen vieler Jahre unzureichender Wartung etc. und trotzdem jedes Jahr im Schnitt 3% teurer geworden, auch bei sinkenden/gesunkenen Ölpreisen wie jetzt gerade). Meine Meinung, aus dem Bauch heraus: Wenn man in Deutschland den ÖPNV kostenlos anbieten würde, könnte man große Mengen an Benzin/Diesel einsparen, die Luftqualität verbessern, den Lärm und die Zahl der Verkehrsopfer reduzieren sowie die Ausgaben für die Straßeninfrastruktur reduzieren.
- effizientere Elektromotoren in der Industrie
- höherer Konsum von regionalen oder lokalen Gütern (möglich durch Einsparung von Energie und damit Geld) und damit Einsparung in Transportleistungen in Deutschland, damit auch wahrscheinlich Einsparung an Verpackungsmaterial (Plastik, Glas, Blech)
- irgendwann in der Zukunft: lokale (regionale?) Produktion von Biogas Dank menschlicher Hinterlassenschaften (Toiletten + Essensreste), damit dann auch möglicherweise kompletter Wegfall des Kanalisationsnetz samt zugehöriger Kosten (dafür dann einmalige Kosten für den Umbau vor Ort in den Häusern)
- sinnvoller Umbau von Häusern um so Kühl- bzw. Heizenergie einzusparen, jeweils ohne irgend eine Art von Plastikdämmung

All dies berücksichtigt natürlich nicht die Macht der Automobil- und Energiekonzerne.

Warum können wir unsere Produktion nicht in größerem Umfang dem Sonnenlauf anpassen? Ich weiß, dass es Prozesse gibt, die man nicht täglich oder auch nur wöchentlich abschalten kann (Glasproduktion, Aluminiumproduktion, Papierproduktion). Aber zum einen könnte man zumindestens im Bereich Glasverpackungen einiges einsparen, wenn man komplett auf Mehrweg umstellen würde, aber auch bei Plastikverpackungen (Aludeckel!), und zum anderen ist auch der Papierverbrauch weltweit einer der Gründe für die massive Abholzung der Wälder weltweit.

Grundlast können Laufwasserkraftwerke, sowie Biogasanlagen bereitstellen, irgendwann wird auch die Geothermie einen größeren Anteil stellen. Der Hammer ist ja, dass, obwohl es alleine in Deutschland inzwischen Unmengen an Strom aus Biogas gewinnt (ca. 5% des Bruttostromverbrauchs), die EU dennoch überschüssige Agrarprodukte exportieren muss (zum großen Teil nach Afrika, nachdem jetzt der russische Markt durch die Sanktionen weggefallen ist).

Ende der 90er gab es jede Menge Unkenrufe und sehr niedrige Prognosen seitens des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) bezüglich der Entwicklung der Solarstromerzeugung. Und heute?

Ich kenne natürlich Jevons Parodoxon. Aber Energie hat auch etwas mit Geld zu tun. Arbeit gäbe es z.B. in Krankenhäusern und Altenheimen jede Menge, aber es ist trotz Pflegezusatzbeitrag nicht genügend Geld da. Wenn viele Büroarbeiter ein oder zwei Tage von zu Hause arbeiten könnten, würde dies jede Menge an Energie, Zeit und Geld einsparen (Benzin, Diesel, Reifen, Scheibenwischer, Stauzeit, Strassenabnutzung, günstigere Versicherungseinstufungen, weniger Kindergartenbeiträge etc.) und die Wirtschaft in Deutschland würde deswegen sicher nicht bankrott gehen.


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