Religiöses Streben ins Jenseits ist ein Zeichen der Dekadenz

Zarathustra, Samstag, 10.01.2015, 10:07 (vor 3414 Tagen) @ Nonpopulo3723 Views
bearbeitet von Zarathustra, Samstag, 10.01.2015, 10:15

> Genau. Die Art des Glaubens unterscheidet sich bei verstaatlichten,

vergesellschafteten (unterworfenen) Menschen fundamental vom Glauben in
natürlicher, freier Umgebung. Ueber vergesellschaftete Menschen

herrscht

ein patriarchaler Strafgott, bzw. dessen irdische Schergen, die einen
Schuldkult am Laufen halten.[/i]


Der Schuldkult wird in sehr unterschiedlichem Masse akzeptiert und daneben
gibt es noch viel mehr, das eine Religion ausmacht. Was den Islam betrifft,
leider auch noch viel Anstiftung zur Gewalt, Frauenunterdrückung und
Pädophilie, alle anderen Religionen sind mE viel weniger fragwürdig
unterwegs.

Es gab Zeiten, da war man in islamischen Territorien freizügiger unterwegs als in christlichen. Heute geht es in christlichen Territorien liberaler zu und her, weil das Christentum durch die Aufklärung geschwächt werden konnte, und nur deshalb. Wobei das islamische Bosnien aufgeklärter unterwegs ist als der christliche Bible Belt im Lande der Ahnungslosen.

> Ob Menschen in der Natur wirklich gläubiger sind als ich, und in
welcher

Hinsicht, weiss ich nicht. [/i]


Ich glaube, der von der Entfremdung durch die Zivilisation unberührte
Mensch braucht keine Religion, weil er mit der Natur verbunden ist und
diese Krücke deshalb nicht nötig hat.

Er braucht keinen patriarchalen, lebensfeindlichen Schuldkult und Glauben ans Jenseits als Trost über das Diesseits. Das braucht bloss der Zivilist, weil ein zivilisiertes Dasein ein dekadentes, verabscheuenswürdiges Dasein ist, was der Zivilist instinktiv spürt und demzufolge sich eben von den Pfaffen mit einem imaginären Himmel abspeisen lässt.

"Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht."

Das 'religiöse' Symbol der vorpatriarchalen Menschheit war das Symbol des Lebens schlechthin: die mütterliche Fruchtbarkeit, ein diametraler Unterschied zum Mann am Kreuz.

> Ich selber habe auch gewisse Ueberzeugungen, die ich aber nicht
beweisen

kann.
Ich bin beispielsweise - wie Diodoros Kronos - voll und ganz davon
überzeugt, dass es keine kontingenten Ereignisse gibt und deshalb nur

eine

einzig mögliche Zukunft. Beweisen kann ich es aber nicht; ich kann es

nur

begründen und dies auch nicht besser als Diodoros Kronos.[/i]

Im Glauben musst du ja nichts beweisen. Für mich ist echter Glaube eine
Kraft, die dich trotz allen Widrigkeiten und trotz aller Scheixxe daran
glauben lässt, dass dieses Leben - sogar in der Zivilisation - einen Sinn
hat. (Und nein, ich meine nicht bloss den Sinn, zu erfahren wie es nicht
funktioniert [[zwinker]] )

Genau, siehe oben.

Grüsse, Zara


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