Sind (bürgerlicher) Staat und Religion überhaupt miteinander vereinbar, prinzipiell gesehen?

Venator, Sachsen, Freitag, 09.01.2015, 12:44 (vor 3415 Tagen)4376 Views

"Niemand kann zwei Herren dienen" - Matth. 6,24
Muß der hundertprozentige Gläubige es nicht als Erniedrigung und Entwertung seiner Religion ansehen, wenn die Ausübung derselben erst vom Staat anerkannt und genehmigt werden muß?
Ist es nicht eine moderne Lebenslüge, Religion als bloße Privatsache anzusehen, während die gesellschaftlichen Normen vom Staat definiert werden?
Ist es nicht weltfremd zu denken, man könne den Menschen in eine religiöse und eine bürgerliche Hälfte teilen, und diese Hälften würden schon miteinander klarkommen?
Jeder wirklich gläubige Moslem, aber auch Christ, Jude oder sonstwer wird immer Gott höher stellen als z.B. das [[freude]] Grundgesetz [[freude]].
(Obwohl ich bei gewissen Religionsgemeinschaften manchmal den Eindruck habe, die Leugnung des Holocausts wird als größere Sünde betrachtet als die Leugnung der Existenz Gottes.)
Ist der ganze "Schlamassel" mit den heutigen Religionskonflikten auch darauf zurückzuführen, daß vor 150 Jahren mit Einführung der bürgerlichen Gesellschaft nicht zuendegedacht wurde?

Finde, das ist ein interessantes Thema...
Gruß Venator

--
In demokratischen Epochen verbringt alles Überlegene die Zeit damit, sich zu entschuldigen. - N.G.Davila (1914-1994)


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