Zu Nietzsche
Nietzsche dämmerte im Ohrsessel vor sich hin
Zu Nietzsche muss ich einhaken, der Mann dämmerte keineswegs, sondern war Zeit seines kurzen Lebens von kaum erträglichen, tagelang andauernden Kopfschmerzattacken geplagt. Wenn er das Licht aushalten konnte, war er draußen zu Fuß unterwegs, allerdings mit Notizbuch. Jeder Schullehrer hätte sich längst in die vorzeitige Berufsunfähigkeit geflüchtet, während er dabei einen guten Regalmeter sprachbildender Werke produzierte, obwohl sich zu seinen Lebzeiten keine Sau dafür interessierte, verkaufte Auflagen so um die Tausend Stück je Buch. Dabei reiste er unentwegt durch Europa, um Plätze zu finden, wo er das Klima halbwegs aushalten konnte, was ihm schließlich gelang, winters Turin und sommers Sils Maria.
Ansonsten, was etwaige neue "-ismen" angeht, halte ich persönlich unseren Bedarf daran für gänzlich gedeckt. Ich bin kein Anhänger der "Urschuld" und sonstiger Sündenfälle, halte das Leben vielmehr prinzipiell für eine ziemliche Zumutung, der beste Beweis dafür ist, dass der Schöpfer des Ganzen sich hier wohlweißlich nicht blicken lässt.
Wenn es aber doch ein "-ismus" sein soll, schlage ich den Existenzialismus vor: was ist, ist.
PS: Deine "Löwen" mutierten leider auch zu "Ratten", gerade als es galt, gelle.