Entschwurbeln und Enttarnen von VWL-Blabla

Liated mi Lefuet, Donnerstag, 15.01.2015, 12:38 (vor 3409 Tagen) @ politicaleconomy5979 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 15.01.2015, 12:53

Sali PE

Ich hab nur mal bei wikipedia Kontokorrent"
nachgeschaut. Schon das war aufschlußreich:

"Ein Kontokorrent (italienisch conto ‚Rechnung‘, corrente
‚laufend‘) ist die übliche Form der Leistungsabwicklung zwischen
Gläubiger und Schuldner."

"Beim Kontokorrent steht ein Kaufmann mit einem anderen Kaufmann oder
einem Nichtkaufmann in ständiger Geschäftsverbindung, aus der
gegenseitige Forderungen und Verbindlichkeiten resultieren können. Anstatt
jede einzelne Forderung oder Verbindlichkeit jeweils bei deren Fälligkeit
isoliert zu erfüllen, werden diese Forderungen oder Verbindlichkeiten
laufend verrechnet."

Müßte eigentlich auf den ersten Seiten jedes Ökonomie-Lehrbuchs zu
finden sein, mit entsprechenden Beispielen und Buchungssätzen. Aber
Fehlanzeige.

Das kannst Du laut sagen. Der Abschnitt (weiter unten) im Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Kontokorrent#Kontokorrent_in_der_Wirtschaftspraxis ist auch nicht von schlechten Eltern;- ), Zitat:

<<Kontokorrent in der Wirtschaftspraxis:
Häufigste Form ist das Bankkontokorrent von Nichtbanken mit einer Bank zur Abwicklung des unbaren (inter)nationalen Zahlungsverkehrs, inklusive Kontokorrentkredite. Daneben kommt das Kontokorrent auch unter Banken im (inter)nationalen Interbanken-Zahlungsverkehr häufig vor und wird Nostrokonto respektive Lorokonto genannt. Das Kontokorrent zwischen Clearinghouse (Zentralbanken oder privatrechtliche Unternehmen) und Clearing-Teilnehmern (meist Banken) ist eine weitere Methode zur Abwicklung des unbaren (inter)nationalen Zahlungsverkehrs. Das so genannte Firmenkontokorrent kommt auch zwischen (inter)national produzierenden Unternehmen vor, die in einer dauerhaften Geschäftsverbindung miteinander stehen und ihre gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten mittels Kontokorrents unbar verrechnen.>>

Eine Frage: könntest du folgenden Text (Blabla-Index: 0,54) entschwurbeln
und dazusagen, was Fristentransformation (‘FT’) mit Clearing zu tun hat:

Ja. Gerne.

Diesen Text selber kann ich nicht entschurbeln (ähnlich wie gegenwärtige EMZ-Website der BuBa, die praktisch kein sinnvollen Infos mehr enthält). Deswegen lösche ich ihn, schreibe ihn neu:

*SNIP* (aahh, was für eine Wohltat: - )


Die VWL schätzt die FT falsch ein. ( FT laut VWL: Eine Bank stimme die unterschiedlichen Fristen ihrer Aktiven und Passiven aufgrund der Nichtbank-Transaktionen ab, um in ZBGM liquide zu bleiben). Denn solche Zahlungen des Publikums laufen meist gar nicht via ZB ab. Stichwort EMZ aus der erwähnten alten Website. Das Nebensystem EMZ für nicht eilbedürftige Transaktionen verarbeitet nur 15% aller unbaren Zahlungen des Publikums in der BRD. Banken müssen diese offenen Salden aus dem EMZ am nächsten Tag via Target2 (ZBGM) begleichen. Aber an diesem nächsten Tag verlieren sich die Salden aus dem EMZ in einen gigantische “Meer” aus sonstigen eilbedürftigen Rest-Salden: jene aus andern Nebensysteme, die Banken für ihre Eigengeschäfte benutzen. Wie bspw. CLS, Clearstream, Eurex etc. Und natürlich die riesigen Bruttosalden des Interbank-Verkehrs via BuBa. Alle Salden zusammen kommen vermixt in die Warteschlange von Target2. Sie werden dort im Sekundentakt gecleart: Allfällige Rest-Salden daraus dann brutto im ¼ -Stundentakt (oder kürzer) via Target2 kontinuierlich beglichen.

Zum Vergleich noch einmal der verschwurbelte VWL-Text *ächz*:

"Die Fristentransformation (auch Fristverlängerungsfunktion) ist eine
von drei volkswirtschaftlichen Funktionen der Kreditinstitute. Daneben
erfüllen sie noch die Losgrößen- und die Risikotransformation.

Die Aufgabe der Institute besteht bei der Fristentransformation darin,
formell kurzfristig angenommene Geldanlagen zu langfristigen Krediten
umzuwandeln. Das ist eine der wesentlichen Aufgaben des Bankensystems.[1]
Diese Umwandlung formell kurzfristiger Geldanlagen zu langfristigen
Krediten ist ihnen nur im Rahmen ihrer Erfahrungswerte aus den Einzahlungs-
und Abhebegewohnheiten ihrer Geldanleger möglich. Durch Prolongationen
belassen die Einleger ihre Gelder faktisch länger bei den Banken als
rechtlich vereinbart, durch Substitutionen werden abgehobene Gelder durch
neue Geldanlagen ersetzt;[2] das ist der Kern der Bodensatztheorie, die
allerdings nur auf störungsfreien Märkten gilt."

Der Blablameter dazu:

"Ihr Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder
jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine
klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?"

So ist es lieber Blablameter:- )


Freundlicher Gruß
Liated


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.