Gefangen in der Passivität

Ashitaka, Freitag, 14.04.2017, 16:56 (vor 2782 Tagen) @ BillHicks10169 Views

Hallo BillHicks,

ich erlaube mir noch einmal zu fragen:
Gibt es nicht-kurrante Machteinheiten?
Was genau verstehst Du unter "kurrant"?

"Kurant" bezieht sich auf den Gegenstand oder das das Geld (die Macht) wahrende System (Währung), durch welche bzw. welches Geldeinheiten (Machteinheiten/-positionen) bescheinigt und von Person auf Person übertragbar gemacht werden. Das Geld selbst, es läuft nicht im Träger umher, sondern es bleibt als eine vom System geschaffene Eigenschaft (Machtposition) passiv. Deutlich würde dies in dem Augenblick werden, da die EZB alle Eurobanknoten und Münzen für nichtig erklärt und gegen Ablieferung neue bunte Scheinchen und Klimpertaler aushändigt. Geld ist nichts aktives, Geld ist immer ein Passivum.

Sind Deine "Machteinheiten" nicht das was Juristen Vermögen
nennen? Wenn nein, wie unterscheiden sie sich? Was haben sie

gemeinsam?


Vermögen ist Aktiva.


Seh' ich genau so.

Geld ist ein Passivum. Geld ist kein Aktivum.


Das ist einfach eine Behauptung. Deine Behauptung, bzw. DEIN
Geld-Begriff.

Keine Behauptung, sondern eine auf vielen Argumenten und älteren Diskussionen basierende Erklärung. Es werden Träger/Bescheinigung (Sicherungen, Wahrung = Währung des Geldes) mit dem Geld verwechselt. Weils so schön simplifiziert werden kann und damit eine Eingehung auf die Tatsache, dass einer Eurobanknote nie ein substanzielles Geldwesen innewohnen kann, sondern durch die Note lediglich eine vom System als ein Verhältnis finanziertes und verteidigtes Machtverhältnis (geschaffene Geldeinheit = zedierte Machteinheit) existiert. Geld ist nichts greifbares, ist "lediglich" die Position eines Machtverhältnisses.

Was völlig in Ordnung ist.
Das kann man so machen. Man muss es nur dazu sagen.
Und: Juristen und buchhalterische Fachleute nutzen NICHT diesen - Deinen -
Geld-Begriff.

Die FIBU-Nerds simulieren sich die Realität, die Tatsache, dass Geld immer nur eine Position in einem Machtverhältnis ist, weg. Würde Geld als eine aus der Zentralmachtstruktur heraus geschaffene Machteinheit ergründet werden, wären wir ganz schnell dort, wo Henry Ford in seinem berühmten Zitat vor gewarnt hat. Der ganze Schleier der Moral und Hoffnung würde fallen. Es gibt aber den Drang der Intellektuellen, sich am System festzuhalten, schick und intellektuell sprudelnd zu wirken, in klar gesteckten Grenzen des systematischen Denkens.

Was vollkommen in Ordnung ist, da die äußeren Referenzpunkte nun einmal nicht herbeigezaubert werden können, sondern erst nach einen womöglich Jahre andauernden Perspektivenwechsel greifbar werden. Mein noch kommender Film wird dies garantiert beschleunigen und aufgrund der Zirkelschlüsse, die offen in Erscheinung treten, die Zweifel an dem bisher geglaubten maximieren. Dauert nur alles, da eben die Fokussierung auf eine Begrifflichkeit nicht im Vordergrund steht. Das muss so sein. Mehr dazu weiter unten.

Heute freilich kann man sich der Zentralmacht dadurch entziehen, dass
Geldvermögen sich "frei" um den Globus bewegen können. Glaubst du das hat
irgendwas an diesen Machtverhältnissen verändert?
Wenn ja: was genau?

Nichts hat sich geändert, außer die Tatsache, dass sich das Zentralmachtsystem über vielseitige (finanzielle, militärische, rechtliche, steuerliche) Integrationsprozesse und Staaten überwindende Standards/Verträge weiterentwickelt (fusion). Die Währungssysteme sind zunehmend transfertechnisch und auswertungstechnisch (Swift) aneinander gekoppelt, ebenso wie die Geldpolitik der Theaterbuden (Zentralbanken) heute über Beratungsgesellschaften/Kanzleien und deren gern verschwiegene Datenverarbeitungsfähigkeit gesteuert wird. Ähnlich dem Trading der durch die Welt geschobenen Geldsummen an den internationalen Finanzmärkten durch die großen Fonds/Institute. Man stelle sich nur die Systeme der richtig fetten Kanzleien vor, ein Milliardengeschäft. Big Data der Kanzleien/Dienstleister ist in der Geldpolitik seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr wegzudenken. Meine Branche hat dies in der Produktentwicklung auch völlig auf den Kopf gestellt.

Was ist Macht für Dich?


Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen.


Danke. Dein Macht-Begriff ist also auch einer, der auf einen Eremiten im
Wald zutrifft. OK, kann man so definieren.

Mein Macht-Begriff ist ein relationaler:
Es ist die Fähigkeit des Mächtigen M den Raum der
Entscheidungsmöglichkeiten des weniger Mächtigen O so zu verändern, dass
die verbliebene für O beste Möglichkeit gerade diejenige Möglichkeit
ist, die M möchte, dass O zieht.

Dein Machtbegriff ist aktiv. Eine Machtposition ist aber passiv, keine aktive Potenz (Potentialentfaltung). Die Fähigkeit, sie ist relativ. Ich kann auch Potential haben, ohne jegliche bewusste Fähigkeit. Die Macht muss nicht realisiert werden, da sie passiv ist (Potential = Können, nicht tun). Die liebe Zeit macht es möglich, ermöglicht Dinge, die aber nicht zwingend jetzt realisiert werden müssen.

Der verwendete Begriff "Abgabeneinheit" bezieht sich auf die

Besicherung

der Passiva.


Was ist mit "Besicherung der Passiva" genau gemeint?

Ich frage deshalb genau nach, weil die Begriffe die Du verwendest Deine
eigenen Begriffe
sind, deren Bedeutungen mir nicht a priori klar sind.

Nicht mein Begriff. Die Besicherung von Schulden hab ich mir nicht ausgedacht, ist wesentliche Voraussetzung für Vertrauen. Und das macht ein Schuldverhältnis aus. Die Passiva der Zentralmacht (heute Staatsschulden) wird durch Abgabenforderungen und deren ständige Realisation (Erhebung) besichert.

Würdest Du in erster Linie Fachbegriffe der jurstischen und
buchhalterischen Praktiker nutzen, dann würde ich mir leichter tun, weil
ich mir deren Bedeutung selbst anlesen kann. Bei Deinen
höchstpersönlichen Begriffen muss ich selbst nachfragen - und zwar Dich
– es sei denn Du hättest irgendwo sturkturiert Deine Begriffe
aufgeschrieben, dann könnte ich dort nachsehen. Gibt es so ein Glossar von
Deinen Begriffen?

Sind nicht meine Begriffe.

Genauer wäre der Begriff "Abgabenforderung".


Eine Forderung ist ein Vermögensrecht, ein Aktivum. Richtig?

Vermögensgegenstand (was es vermag).

Die Abgabeneinheit ist Geldeinheit, damit Passiva.


Ist Geldeinheit und Geld für Dich jetzt wieder dasselbe?

Geldeinheit Teilsumme der Geldsumme. Warum so fröhlich summieren? Weil das liebe Geld aufgeteilt wird (Potentialverleihung).

Könnte hier - in Deiner Terminologie - nicht auch stehen:
"Die Abgabeneinheit ist Geld, damit Passiva."

Ja. Nur bitte bitte nicht mit der Abgabenforderung (Aktivum) verwechseln. Die Abgabeneinheit ist Geld, genauer, eine Teilsumme des vom System geschaffenen Geldes (Potentiale), der ermöglichten Refinanzierungen. Es wird von der Zentralmacht verliehen und zurückgefordert (Machtkreislauf). Das Potential ist heute, da über Geldpolitische Operationen der Zentralbanken Schuldtitel hinterlegt werden refinanzieller Natur. D.h. die Zentralmacht verschafft ihren Abgabepflichten für das Jagen der Abgabeneinheiten (Wirtschaften) Zeit (=Potential), setzt ihnen aber zugleich auch den Termin, aus welchem der Zeitdruck aller Abgabepflichtigen erst entsteht.

Sprachliche Randbemerkung:
Passiva ist die Mehrzahl von Passivum.

Das ist aber schon etwas! <img src=" />

Ist das Zeichen "=" bei Dir auch transitiv wie üblich?
Das heißt Kapital = Abgabeeinheiten ?


Kapital kann sowohl durch eine Abgabeeinheit begründet sein (Kasse im
Plus), als auch durch jeden anderen Vermögensgegenstand, der sich in
Geldeinheiten bewerten lässt.


Sowohl Kasse als auch Vermögens"gegenstände" (= Vermögensrechte) sind
Aktiva.

Kasse? Nein, die Kasse ist kein Vermögensgegenstand. Die Kasse kann auch Null Euro beinhalten, d.h. kein Ansatz, keine Bewertung. Die Kasse ist eine Bilanzposition, ihr Inhalt an Scheinchen und Münzen (Kassensturzmoment) macht das Vermögen bzw. den aus handelsrechtlicher Sicht zu aktivierenden Vermögensgegenstand erst bewertbar (Kassensturz = Bewertungsansatz, Ausnahme Fremdwährung).

Findest Du nicht auch, dass das widersprüchlich wirkt?

Ja, weil du das nicht klar trennst.

Zumindest ist es für mich unverständlich. Ich hoffe andere tun sich
leichter.

aller heute existenten
Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch

möglich

ist,

weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem
Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und

nicht

abgeschrieben werden müssen.


Ich versteh' Dich nicht. Kannst Du das bitte noch einmal anders

erklären?

Danke.


Der einen zentralen Passiva (Staatsverschuldung = Staatsmacht)


Beschreiben die Begriffe "Verschuldung" und Macht" für Dich die selben
Phänomene?

Nein, da unterschiedliche Verhältnisse (finanzieller und potenzieller Art).

Würde ein Staat morgen erklären er würde nie wieder Steuern erheben, so
wären seine Anleihen unmittelbar wertlos.
Dasselbe ist der Fall wenn der Staat ein "weak state" ist (wie etwa GR),
der überhaupt gar keine wirksame Steuerverwaltung verfügt.
Da sind wir uns denke ich einig.

[[top]]

Warum Du das in derart sperrige, selbstkreierte Begriffe ("Aktiva aller
Funktionseinheiten des Zentralmachtgebiet"; "Passiva zu besichern") fassen
musst bleibt für mich ein Rätsel.

Nix selbstkreiert. Die Abgabepflicht ist meine und deine Funktion, die Finanzierung des Zentralmachtgebietes erst dadurch besicherbar und Passiva dem Grunde nach immer zu besichern. Die höchste Sicherheit die das Zentralmachtsystem gewährt, ist es, sich statt gegenüberstehender Forderungen und beleihbarer Eigentümer von seinen Schulden zu befreien (Eigenkapital zu bilden). Ist aber leider auf das Gesamtsystem bezogen auch nicht mehr als verliehenes Potential der Zentralmacht.

Warum nicht nach Möglichkeit die Terminologie der Praktiker verwenden?

Weil ich keine Simulanten anspreche. Therapie aus, Ende. Ich muss mir keine Probleme simulieren, um beim Gedanken an Lösungen von nicht vorhandenen Problemen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaft zu ejakulieren.

Geldeinheiten sind aufgrund ihrer beidseitigen Funktion als
Abgabenzahlungsmittel und einer ewigen Option unersetzlich.


Was meinst Du mit "ewige Option" genau?

Genau das, Zeit.

Dass der Staat als öffentlich-rechtliches Rechtssubjekt gedacht über ein
"Vermögensrecht" verfügt über das kein privatrechtliches Rechtssubjekt
je verfügen könnte: die Fähigkeit durch Besteuerung - nicht durch
Vertrag - für sich (Steuer-)Forderungen und für private Rechtssubjekte in
seiner Jurisdiktion (Steuer-)Verbindlichkeiten erzeugen zu können?

Nein.

Oder meinst Du damit, dass man das "Abgabenzahlungsmittel" halten kann?

Nein, denn Abgabenmittel und Option sind zweierlei Funktionen, die die Eigenschaft Geld bietet. (Eigenschaftsfunktionen). Die ewige Option bezieht sich ausschließlich auf die Zeit.

Gelten diese Ausführungen nur für solche "Machteinheiten", die
unmittelbar zur Erfüllung von Steuerschulden genutzt werden können?


Ja.


Warum nennst Du das "Abgabenzahlungsmittel" und die "Machteinheit", dann
nicht Steuerzahlungsmittel?

Machteinheit Geld bietet die Funktion als Abgabemittel. Das ist es, was ex nihilo verlangt wird, immer wieder. Machteinheit Geld (Eigenschaft) ist nicht diese Funktion. Die Funktionen der Machteinheit sind vielseitig, optional. Die Funktion als Abgabemittel aus Sicht des Garanten (Zentralmacht) primär. Ich erwarte nicht, dass es klick macht. Das braucht Zeit.

Keine andere Machtzession


Was ist eine Machtzession?

Potentialverleihung.

Wenn ich Deinen Macht-Begriff von oben nutze:
"Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen."
Wird bei einer "Machtzession" ein "Potenzial etwas zu können" zediert.
Z.B. Bezahlen zu können. Ist das gemeint?

Zum Beispiel. Es geht uns beim Geld darum, Zeit zu gewinnen, um die ewige Option (keine aktive Potenz, sondern durch das verliehene Potential zu einer späteren Zeit handeln zu können). Der Zentralmacht geht es hingegen primär um die Abgabenforderung (Besicherung ihrer Verschuldung).

Gibt es nach Deiner Definition "Geld" im Euroraum?


Ja.


Ok.

Wenn ja:
Wo ist die Zentralmacht, zum Zentralmachtderivat €?


Autorisiertes Organ = EZB, darüber die "europäische Union",


Ok.

dahinter ein
unerschütterliches Netzwerk aus Beratungsgesellschaften und einer Hand
voll die eingespannten Regierungen beratender Großkanzleien.


Das sind PRIVATE Spieler.
Wo ist die öffentlich-rechtliche "Zentralmacht"?

Öffentliches Recht ist in Bezug auf die Begrenzung der Zentralmacht eine Illusion. Recht wird gesetzt. Und beim Thema Zentralmacht geht es, wie schon mehrmals beschrieben, nicht um eine Willenszentrale in Hinterzimmern. Das Graviationszentrum, welches Johann erklärte ist rein potentieller Natur, die jeweiligen Machthalter (Aktivisten) sind belanglos, austauschbar. Trump, Putin, Merkel etc. sind Schauspieler einer politischen Richtung bzw. Richtungslosigkeit.

Die Welt als Potential.

Oder gelten auch Google, Facebook und Amazon als "Zentralmacht", weil sie
sehr mächtige, zentral gesteuerte Organisationen sind?

Nein, das sind lediglich Kapitalsammelstellen, der getakteten und mit viel Störgeräuschen für Verwirrung sorgenden Finanzmärkte wegen.

Bezieht sich der Begriff "Zentralmacht" auf öffentlich-rechtliche Akteure
(das sind die mit der Steuerhoheit) oder auch auf privatrechtliche
Akteure?

Macht ist Potential, nicht gleichzusetzen mit Machthaltern. Die sind austauschbar wie deine Unterhosen.

Die Eigenschaft einer Zentralmacht und ihres Systems (Zentralmachtgebiet),
deshalb Systemeigenschaft.


Noch einmal die Frage: ist eine "Zentralmacht" ausschließlich eine
öffentlich-rechtliche Macht?
Wenn ja:
wie passt das mit Deiner Nennung privater Akteure in die Definition
"Zentralmacht in der Eurozone" zusammen?

Es geht nicht um Akteure, sondern um Potentialstrukturen, die Akteure erst aktiv machen. Der Ursprung aller Macht ist das Wort, die Ausrichtung einer Anzahl von Gehörigen und ihre fortane Umkreisung des Wortes als eine ordnende Vorstellung der Welt. Es fing mit der Gefolgschaft an und hört beim völligen Verlust der Realität auf (Simulationstheorie).

Elon Musk hat es doch fabelhaft auf den Punkt gebracht.

Was ist eine Zentralmacht?
Gehören auch privatrechtlich verfasste Organisationen oder
privatrechtliche Rechtssubjekte zu "Zentralmacht"?

Sie sind aus dem zentralisierten Potential enstanden (Kinder der Zentralmacht).

Das Steuerrecht ist bis dato ausreichend in nationaler "Gestaltungshand"
um solche "Strategien" wie jene Irlands hervorzubringen:

Nein, es steht den Nationalstaaten dank europäischem Recht in souveräner Hinsicht nichts mehr frei. Die Umsetzung auf nationalstaatlicher Sicht über die Gerichte dauert nur. Kommt alles, wie man an den Gerichtsentscheidungen gegen Deutschland bzw. der rechtlichen Schelten aus Brüssel gegenüber den Mitgliedstaaten sehen kann.

"Kommt zu uns Google, Facebook, Amazon und ihr anderen
multijurisdiktionalen Leistungsträger. Macht von der irischen Jurisdiktion
aus Umsätze in der größten Volkswirtschaft der Erde, gebt uns ein
bißchen was davon ab. Für Euch und für uns ein Superdeal. Auf Kosten der
anderen Nationalstaaten, die von Euch nichts bekomen, die sollen in die
leere Röhre schauen. Das ist SteuerWETTBEWERB!"

WER ist da mächtig? Wer ist ohnmächtig?
Wo ist die "Zentralmacht"?

Das ist dein Problem, du suchst einen Machthalter im Zentrum, eine Konstante, Aktivisten die genau wissen was sie wollen. Ich warte noch mit meiner Einführung der Zentralmacht als eines auf der Simulation (Ohnmacht) aller Bewusstseine basierenden Negativs. Das wäre noch zu früh. Ich versprach Zara ja schon, dass wir wieder zusammen finden werden. Ich kann die Vorstellungskraft dahin lenken, Macht als das erfahrbar machen, was sie ist (Verhältnismäßigkeit, Passiva -> Passivität).

Es ging mit darum zu erfahren was Du mit "Machtakt" meinst. Das ist kein
Fachbegriff, sondern Dein höchstpersönlicher, dessen Bedeutung nicht a
priori klar ist.

Machtakt = aktive Potenz. oder ginge es auch ohne Zentralmacht, ohne Festhalten an einer Sicherheit die im Mittelpunkt aufwartet und die soweit autorisiert ist, dass sie durch ihre Geschäftspolitik die Finanzen aller Abgabepflichtigen zu ordnen im Stande ist?

Nein, die Grenze zwischen der Beurkundung (Bezifferung) und dem
Beurkundeten (Geldsumme) scheint für viele nicht zu existieren, weshalb
sie auch das Geld als Passivum, ihre Bezifferung als Aktivum, nicht sehen
und begreifen können.


Du führst hier eine neue Unterscheidung ein, die ich noch in keiner
Publikation zuvor entdecken konnte. Mit neuen Unterscheidungen kann man
etwas Neues wahrnehmen, wenn es eine Unterscheidung ist, die einen
Unterschied macht.
Was kann man mit dieser zusätzlichen Unterscheidung erkennen?

Das Wesen des Geldes, das was hier seit Jahren mit der Machttheorie und dem Machtkreislauf angeschnitten wurde und mit viel Wissen der beteiligten Foristen zu Tage gehoben wurde.

Die Wirtschaftswissenschaft ist lediglich eine Simulation, um von der
Tatsache abzulenken, dass es im Kern dieser Wissenssimulationen einzig und
allein um die Ausklammerung einer Bewusstwerdung der ursächlichen und
Einfluss nehmenden Abgabepflicht geht.

Es gilt: Ohne Abgabepflicht, keine Simulation einer Wirtschaft ("Wir

jagen

doch keine Abgabeneinheiten!"), nix Heilwerdungsfantasien.


Ok. Danke für die Schilderung Deiner Perspektive.

Unserer Perspektive. Wir sind hier viele.

Die Praxis der Juristen und Buchhalter dient Deiner Wahrnehmung nach also
nicht etwa praktischen Notwendigkeiten sondern einzig der Verschleierung
der Tatsache, dass die europäisch-westliche Zivilisation eine Gesellschaft
ist in der Macht ausgeübt wird. Es geht also um die versteckte Ausübung
von Macht mittels Jura und Rechnungslegung.
Hab ich Dich richtig verstanden?

Nein. Sie sind sich ihrer Simulationen nicht bewusst, überrascht, wenn es nicht so funktioniert, wie die auf Simulationen basierenden Theoriegebäude es gelehrt haben. Das System ist völlig ok, Recht und Wirtschaft aufgrund des debitistischen Ablaufes nichts Haltbares. Und nochmal: Nur weil wir alles sterben, bedeutet dies nicht, dass wir bereits gestorben sind!

Jeder Praktiker ist für seine Praxis, für das Handeln auf Basis der Simulation, wichtig. :-) meine ganze Branche erfindet sich darin ständig neu.

Die wirtschaftswissenschaftlichen Theorien sind allesamt für die Tonne,
da die wahren machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen in den
Hintergrund bzw. weg simuliert werden.


Ich stimme Dir insofern zu als dass ich überzeugt bin:
weder Grenznutzentheorie (bis zur Mainstream VWL heute) noch
Arbeitswertlehre (Marx) sind Werttheorien der Praxis.
Es braucht eine Werttheorie der Macht.

Wozu?

Allerdings stimme ich Dir nicht zu, dass es keiner Differenzierung
des Macht-Begriffes
bedürfe. Wolfgang Stützel hat das 1952 schon
sehr klar herausgearbeitet, dass die Identifizierung von privater
und öffentlicher Macht nicht sinnvoll ist.
Oppenheimer und mit ihm @dottore, Du u.a. "Debitisten" tun jedoch genau
das. Sie identifizieren private und öffentlich-rechtliche Macht.

Nein. Das öffentliche Recht wurde zentralinstanziell gesetzt. Wesel lesen, Wesel verstehen. Vorher gab es keine zur Abgrenzung notwendigen Privaten.

Es gibt im wesentlichen nur einen Machtbegriff ("Zentralmacht"). "Alles"
ist "irgendwie" "Zentralmacht".
Auf die genauen Unterscheidungen der juristischen Praktiker wird
verzichtet. Von Dir oben mit dem Argument: weil sie "die wahren
machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen" "weg simulieren"
würden.

Ja, es braucht eine Werttheorie der Macht. Aber nicht "irgendeine"
Machttheorie einer "Zentralmacht", die irgendwie private und irgendwie auch
öffentlich-rechtliche Macht ist.

Es muss erst einmal bewusst werden, was Macht ist, dass es Potential ist und nicht dessen Aktivierung (Handlung bzw. Handlungspersonen). Es bedarf keiner Machthalter, um Macht über die Zeit hinweg zu zentralisieren. Das Negativ, die Simulation, werden wir hier sichtbar machen, das ist mein Bestreben.

Es braucht eine Werttheorie der Macht, die sich orientiert an den
Vorgehensweisen der Praktiker unter Verwendung derjenigen Begriffe, die
sich auf Basis dieser Praxis entwickelt haben.

Wert = "haben müssen" zum Termin (Soll, deswegen Haben). Potential an sich hat keinen Wert, da das das Potential kein tun müssen ist, sondern ein Können.

Wert ensteht einzig und allein durch den Zwang einer terminierten Handlung.

Insbesondere braucht es eine
Unterscheidung zwischen öffentlich-rechtlicher Macht und ihrer Ausübung
in der Praxis (per Befehl) und privater Macht
(Vermögensmacht) und ihrer Ausübung in der Praxis (in
"Verträgen"). Die "Verträge" unter Privaten werden gerade
nicht wie in der "naiven" Privatrechtstheorie, immer unter "gleich
Mächtigen" und "gleich Freien" geschlossen, sondern auch hier (und
nicht nur bei der "Zentralmacht") muss man ein begriffliches
Instrumentarium für Macht/Ohnmacht entwickeln.
Die unterschiedliche private Mächtigkeit einfach zu ignorieren hilft
zwar, wenn man sich gegen eine übermächtig werdende
öffentlich-rechtliche Zentralmacht und ihre Ideologie (z.B. "Sozialismus")
ideologisch zur Wehr setzen muss. (Zudem kommen schön zu rechnende
mathematische Modelle bei stetigen Angebots- und Nachfragekurven heraus.)
Aber das Ignorieren dieser Zusammenhänge privater Machtausübung
geht auf Kosten der Fähigkeit das Gesamtsystem "europäisch-westliche
Zivilisation" mit Ausübung sowohl von öffentlich-rechtlicher Macht per
Befehl als auch von privater Macht in Verträgen umfassend beschreiben zu
können.

Private Macht ist ein Derivat der Zentralmacht, mehr nicht (Ich habe das Recht = ich darf = ist erlaubt = = Befugnis).

Kann es
a) prinzipiell nicht gelingen auf der Basis von Begriffen aus
der
juristischen und buchhalterischen Praxis ein Recht, Rechnungslegung und
Makroökonomie integrierendes begrifflices Rahmenwerk zu bauen, oder
kann es
b) zwar prinzipiell schon gelingen, aber es würde - weil so angenehm
wie ein Dorn im Auge - öffentlich nicht gehört werden (können)?


Es kann prinzipiell nicht gelingen.


Ok. Ich nehme das als Deine Sicht zur Kenntnis.

Musst Du nicht.

Die Perspektive der juristischen /
wirtschaftichen Praxis ist immer falsch, da auf Simulationen basierend
("Wir jagen primär keinen Abgabeneinheiten hinterher, sondern spucken

der

Glückseeligkeit wegen in die Hände!".


Der a priorische Verzicht auf sämtliche begriffliche Unterscheidungen aus
der juristischen und buchhalterischen Praxis bringt einen ganzen Wust an
mühsamen Konsequenzen mit sich. U.a. muss man sehr konsequent und sehr
genau nachfragen, weil man im wesentlichen bei Null anfängt.

Man fängt bei Null an. Sie Wandern in Simulationen umher.

Oder man hat Spaß daran vage zu bleiben.
Wenn man vage bleibt hat das den unschätzbaren Vorteil, dass man nicht so
schnell auf eigene Ungenauigkeiten im Denken stößt.
Stößt man auf eigene Ungenauigkeiten im Denken kann man
a) diese ignorieren oder muss
b) eigene Überzeugungen über den Haufen werfen.

Die Bilder, Vorstellungen müssen erweckt werden. Die Begriffe (Hüllen) sind bereits lange da bzw. werden sich dem Bild als Beschreibung automatisch anbieten. Nur Narren fangen mit Begriffen an, um etwas zu erklären, um eine neue Perspektive zu festigen.

Ich kenne aber leider genügend Juristen, die das zentralinstanzielle
Herrschaftssystem als überwunden betrachten, die an ein Rechtssystem
glauben, dass nicht in formloser Macht ihren Ursprung hat und darin auch
wieder untergehen wird.


Das stimmt. Es gibt in den juristischen Grundlagen extrem schlechte
Juristen, die oberflächlich sehr erfolgreich sind. Etwa kann man von einem
der bekanntesten Kritiker des Europarechts (und in dieser Kritik folge ich
ihm zu ganz großen Teilen!) davon Lesen, dass das öffentliche Recht doch
eigentlich irgendwie überflüssig geworden sei und man über dessen
Abschaffung nachdenken müsse...
Von einem Volljuristen. Erstaunlich. Ordne ich persönlich unter
"postsozialistischer hurra-markt-hurra-privatrachts-besoffener Verwirrung"
ein.

Es gibt auch sehr dankenswerte Professoren, die leider im Alter so wenig Substanz bieten bzw. immer dieselbe Leier abspielen, dass man sich ehrlich fragt, ob es eigentlich ihre Werke waren, durch die man neue Perspektiven gewonnen hat.

Es gibt nur wenige Juristen, mit denen man sich in
Klarheit und einer Kapitulation vor dem Realen unterhalten kann.


Solche Zeitgenossen sind ja ohnehin rar.
Stimmst Du mit mir überein, dass es sie bei den Juristen noch eher als
bei den Ökonomikern gibt?

Mag sein, kann ich nicht pauschal beurteilen.

JEDE Ausgabe erzeugt SOFORT eine Einnahme. Irgendwo.
1x1 der Buchhaltung.

Wie etwas ausgeben, was nicht da ist? Richtig, durch (Vor)Finanzierung, durch eine immer weiter wachsende Vorfinanzierungslücke, die durch Nachschuldner gedeckt werden muss. Viel Glück!

Jeder Kauf ist SOFORT ein Kredit und wenn es nur für eine juristische
Sekunde ist.

Im Allgemeinen wirtschaftlichen Sprachgebrauch bzw. dem Kaufmannsgerede, ja. In Wahrheit aber ist es eine Verbindlichkeit, der Kredit nach dem KWG keine Finanzierung, die ein einfacher Kaufmann anbieten kann. Aber hören wir auf mit den Begriffen. Ich weiß was du meinst. Es ist eine Schuld, die Bezahlung und Übertragung von z.B. 10 EUR für eine Tüte Popcorn eine Erfüllung.

Unterscheidung von Konsensualvertrag und Barkauf (den die
Römer als erste machten, Du hast den Wesel ja gelesen). Die Buchhaltung
der privaten vollzieht die Unterscheidung Verpflichtungsgeschäft
(Kauf) und Erfüllungsgeschäft (Bezahlung) als die
Unterscheidung Ausgabe und Auszahlung nach.

Ich will jetzt nicht wieder in die alten Diskussionen verfallen, aber eine Bezahlung ist keine Erfüllung. Erfüllt wird, indem eine bezifferte Geldsumme (die Bezahlung der Schuld = Zählung in Geldeinheiten) auf Eurobanknoten, Münzen oder über Buchgeldtransfer übereignet bzw. übertragen wird. Ich erinnere nur an Azur vor der Käsetheke. Einige hier erinnern sich vielleicht.

Was verstehst Du unter Machtkreislauf? Von wem zu wem kreist die Macht?

Von einer Vorstellung zur nächsten. Das haben wir schon angeschnitten, das wird noch mit dem durch Simulation erschaffenen Negativ welches ich erklären will deutlicher. Ganz sicher nicht zu einer Machthalterzentrale.

Eine solche Behauptung habe ich nicht behauptet. <img src=" />


Hehe, alles klar :)

Ich habe nur
klargestellt, dass kein Debitist naiv ist.


Das denke ich auch nicht.
Depressiv habe ich viele von ihnen erlebt. Naiv keinen einzigen.

Warum depressiv?

Sie sind nach meinem bisherigen
privaten Erfahrungen allesamt Klardenker, wissen, dass das System
funktioniert.


Ok.

Lese fast jeden Tag in einem Wesel-Buch. Finde ihn total genial.

Worauf

spielst Du genau an?


Auf seine Texte und Lehrstunden, die sich mit den Voraussetzungen für

die

Entstehung des Rechts und der Abgrenzung von Gewohnheiten

beschäftigen.

Ja. Großartig. Grundvoraussetzung um überhaupt einordnen zu können "wo"
das "Gebäude" unseres europäisch-westlichen Rechts und der Wirtschaft
überhaupt "steht". Wenn man das Gebäude nie verlassen hat kann man es nie
von außen sehen. Innerhalb des Gebäudes kann man ein ganzes Leben
zubringen, die Räume sind endlos, verschachtelt, usw.

So ist es.

Christian Sigrist beschreibt die selben Voraussetzungen aus einer noch
deutlicheren, anthropologischen Perspektive. Alles im Einklang mit der
Machttheorie von Paul C. Martin.


Ok, danke!


Gerne.

Mir geht es zunächst einmal um das Verstehen. Ich kenn' mich einfach noch
nicht genau aus. Aber schon sehr viel genauer als sehr viele andere.
DANN anschließend können neben das Erkenntnisinteresse auch andere
Interessen treten. Etwa: möchte man sich für die Mächtigeren oder für
die ohnmächtigeren einsetzen? Welchen Effekt hat das auf die eigene
Vermögensposition, welchen Effekt auf das eigene Wohlbefinden usw.
Ob man das Erkenntnisinteresse wirklich ernsthaft frei von anderen
Interessen halten kann, wage ich zu bezweifeln. Aber den Versuch dieser
Freihaltung schon deshalb aufgeben, weil er womöglich nie vollends
gelingen könnte, möchte ich nicht.

[[top]]

Von Ängsten befreiten Sphäre? Viele "naive" Machttheoretiker
("Debitisten") habe ich schon kennen gelernt, die ich als von Ängsten
randvoll wahrgenommen habe.

Wen denn?

Aber mein Punkt hier ist ein anderer:
Die Unterscheidung "Zentralmacht ja/nein" finde ich ja nicht prinzipiell
eine falsche oder unnötige Unterscheidung. Ich halte nur das Bild,
das auf Basis dieser Unterscheidung wahrnehmbar wird, für unvollständig
oder "unscharf" um bei dieser Metapher zu bleiben.
Ich möchte eine Analogie machen:
Ist die Unterscheidung "Schwarz/Weiß" für das Lesen eine hilfreiche
Unterscheidung?
Klar doch! Ohne diese Unterscheidung könnte man niemals Text (schwarz)
vom Untergrund (weiß) unterscheiden.
Aber: reicht es aus um den Sinn das Geschriebenen zu erfassen?
Ganz und gar nicht. Es erfordert eine ganze Reihe weiterer
Unterscheidungen, die sich nicht allein mit den Unterscheidungen der
einzelnen Buchstaben erschöpft, die ebenfalls Grundvoraussetzung sind, um
die Bedeutung des Geschriebnen zu erfassen.
Vor unser aller Augen wird laufend "geschrieben" in dieser
europäisch-westlichen Zivilisation. Mit der Unterscheidung "Zentralmacht
ja/nein" allein, kann man das Geschriebene unmöglich verstehen.
Es reicht allerdings aus um zu sagen: "es sollte am Besten erst gar nicht
Geschrieben werden."

Die aufgrund der Vorfinanzierungslücke stets expansive Zentralmacht (andernfalls fusion, fision) hat man erst dann bildlich vor Augen, wenn man sie als ein Negativ des Ohnmächtigen, d.h. der durch zentrale Institutionen gewaltsam unterworfenen Individuen / Segmente begreift. Es ist kein Schwarz/Weiß-Denken notwendig. Das ist sogar hinderlich. Die Machtstruktur unserer Welt, sie wird auf keinem Schachbrett gefestigt, sondern einzig und allein durch den einmal in Gang gesetzten Impuls, einer verunsicherten Anzahl von Individuen auf Lebenszeit ihre kognitiven Fähigkeiten durch den gewaltsamen Stoß in eine nahezu perfekte, Hoffnung suggerierende Simulationen, zu rauben. Die Zentralmacht wird nicht durch Speer und Schild über die Zeit hinweg gefestigt, sondern durch einen Mentalfaschismus (angefangen beim Prediger, Jesusvorstellung etc.), der jede Entscheidung unseres alltäglichen Lebens begrenzt und uns an den Machtkreislauf fesselt. Und hierzu hat Jean Baudrillard ganz fabelhafte Texte verfasst, Texte, die einem den Raub unserer Entfaltungspotentiale alleine durch die Textwerdung der Welt offenbaren.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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