Was tun wir JETZT am sinnvollsten?

BillHicks ⌂, Wien, Mittwoch, 15.06.2016, 12:58 (vor 3159 Tagen) @ CalBaer2022 Views

Der grandiose Irrtum ist es entweder komplett privat oder komplett
staatlich machen zu wollen.


Das hat auch niemand gefordert. Tatsache ist aber, dass nur Private den
Staat (vor)finanzieren koennen, der Staat kann sich nicht selbst
(vor)finanzieren.

Diese Metapher des "Vorfinanzierens" halte ich heute für ein (zu) stumpfes analytisches Werkzeug.

Ohne Staat gibt es überhaupt keine Privaten. "Private" ex ante (vorstaatlich) gibt es nicht.
Umgekehrt ist das (leider!) nicht so: Totalitarismus.

Einen freiheitlichen, demokratischen, sozialen Rechtsstaat gibt es - wenn überhaupt - nur "by design". Dieser wächst niemals auf Bäumen oder ähnliches und entsteht schon gar nicht durch "den Markt" (d.h. Handlungen von Privaten nach Logik des Privatrechts).

Selbstverständlich werden "Tricks" angewandt. Das Recht wird im
Krisenfall eher elastisch gemacht als das System an die Wand zu fahren

(was

jederzeit möglich wäre - Hyperdeflation).


Es wird somit nur spaeter an die Wand fahren, dann allerdings mit
groesserer Fallhoehe. Der Determinismus, der da ablaeuft, ist
unabaenderlich.

Welcher "Determinismus" läuft da ab?

Man kann nur den Zeitplan etwas dehnen.

Langfristig sind wir alle tot.

Was tun wir JETZT - mit Blick nach möglichst weit vorne - am sinnvollsten?

Was ist eine Systempleite?


Im Kapitalismus, wenn nicht mehr gewirtschaftet wird, sondern nur noch
produziert (z.B. laesst der Staat wie bloed neue Autobahnen oder Bruecken
bauen, die keiner braucht) und wenn die Eigentumsrechte erodiert sind
(geht ja beim Geld bereits los).

Ein "reines" Eigentumsgeld gibt es nicht. Der Versuch scheitert an der inhärenten Instabilität privaten Kredits. Das wissen Fachleute spätestens seit 2008, ein Jahr in welchem das private "Weltgeld" (Eurodollars) einen Bankrun erlebt hat und als privates Geld zusammen gebrochen ist.
Heute wird dieses Weltgeld (u.a.) von den permanenten unlimitierten Swap-Linien der C6 zusammen gehalten.

Mit den Staatsinterventionen bewegen wir uns bereits immer weiter weg vom
Wirtschaften.

Schaffung von Eigentumsrechten ist bereits eine Staatsintervention.

Z.B. sind Zinskurven der Kernindikator jedes Investors im
Kapitalismus, nun sind die aber manipuliert, Wirtschaften kann man damit
immer weniger.

Mal angenommen es würde per "Staatengemeinschaft" so richtig massiv interveniert werden. So mit gepegten Preisen für Rohstoffe, Währungen usw.
Würde das den (realwirtschaftlichen) Unternehmen schaden?
Ganz im Gegenteil! Sie würden sich mit ihren Kalkulationen viel leichter tun...

Wie hoch ist die Nettoverschuldung der Welt?


Frage doch mal selbst, ob z.B. Frau Klatten oder Herr Buffett den
Grossteil ihrer Vermoegen abtreten will, damit es den Staat oder die
unteren 99% im Gegenzug entschuldet und ihnen obendrein frisches
beleihbares Eigentum beschafft? Freiweillig werden sie das nicht tun, das
ginge nur per Gewalt (z.B. Kontopfaendungen, auch schleichend, z.B. mit
NIRP), was ja nichts anderes als eine Systempleite waere.

Tatsächlich müssten die Größtgeldvermögenden ihre Sparneigungen in Investitionsneigungen verwandeln, wenn es insgesamt besser funktionieren soll. Nun kann man darüber sprechen was sinnvollerweise an der Spielanordnung geändert werden sollte um die erwarteten Profite von den Geldvermögen weg und und zu "realwirtschatlichen" Investitionen hin verlagern kann.
Wird man da lieb gewonnene "Freiheiten", wie an Nullsummenspielchen mitmachen zu können, aufgeben müssen? Denkbar wäre es schon. Es beginnt aber damit zu realisieren: es könnte sehr wohl etwas getan werden. Nur was genau?

Schöne Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.


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