Gut Ding will Weile haben.

Ostfriese, Mittwoch, 27.04.2016, 08:24 (vor 2941 Tagen) @ Silke4669 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 27.04.2016, 16:32

Lieber Ostfriese,

Liebe Silke,

Es ist sehr angenehm, deine sachlichen, um Debitismusbeschreibung
bemühten Texte zu lesen.
Vielleicht kannst du aussagekräftigere Überschriften benutzen, um diese
Perlen nicht im Meer der Symptombeschreibungen untergehen zu lassen.

Ich bedanke mich für deine herzlichen Worte und muss mich gleichzeitig entschuldigen, dass meine Antwort hat auf sich warten lassen. Ich brauche eben im 68. Lebensjahr meine Zeit, um die Inhalte, die ich gerne mitteilen möchte, mit den richtigen Wörtern (oder heißt es: Worten) in den passenden Sätze zu formulieren und auf Grammatik und Rechtschreibung zu achten.

Der Zwang
zur Verschuldung und Aufschuldung sucht sich eben seinen Weg ins
Militärische. Die Militärausgaben erzwingen das systemnotwendige

Wachstum

– wie in 2 im Hinblick auf Osteuropa auch schon angedeutet wurde.


Ein machtbewusster Staat schuldet auch auf für

Brot und Spiele
,

Ausweitung des Beamtenapparates
in

verschiedener Form


,Protzbauten hier

und da.

Um eine „Rede ohne Antwort“(Baudrillard) bei den vielen Helikopterflügen in der Metaebene zu vermeiden, habe ich mich auf das Militärische beschränkt und bin in dem Beitrag bewusst nicht auf diese Inhalte eingegangen.

Es
dient alles der Gewinnung von Zeit innerhalb des kapitalistischen
Durchlaufes als Teil des Debitismus.


Wenn wir ehrlich, sind wollen wir das auch so.

Ohne die Simulation dieser Ehrlichkeit würden wir am System natürlich zerbrechen.

Sowohl @dottore als auch @Ashitaka und @Phoenix5 haben geschrieben, was zu
tun ist, um das System zu beenden - nicht demonstrieren und Petitionen
schreiben, sondern 4 Wochen nicht zur Arbeit/Uni/Schule/Kindergarten/Hort
gehen. Aber ein bisschen Schimpfen und Klagen, Ärgern und Zähneknirschen
und weiteres Aufschulden überall ist dann doch wohl erträglicher für uns
als ein kalter Entzug.

Der Zustand der ewigen Er- und Aufregung führt doch auch nur zur Ermüdung. Vor einigen Tagen habe ich erneut von diesen Ideen zur Beendigung des Systems gelesen – wie ich sowieso seit einiger Zeit in den zurückliegenden Fäden stöbere und immer wieder erstaunt bin, in den alten Texten der Vergangenheit neue Zusammenhänge zu entdecken. Nur dazu bedarf es der Zeit – und wer hat die schon im jugendlichen Alter. Da ich mich ja erst seit einigen Jahren mit dem Debitismus beschäftige und auch nicht über das nötige Basiswissen in den ökonomischen Grundbegriffen und im Sektor der Banken und Zentralbanken verfüge, kann ich im Gegensatz zu den „Klassikern des Debitismus“ – wie ich sie des Öfteren genannt habe – nichts Neues zur Theorie beitragen. Ich will also in meinem Alter jene Texte suchen, finden und lesen, die für mich am Ende wichtig sind. Hoffentlich wissen die jungen User und Leser, welcher Fundus an Ideen und Abhandlungen zum Verständnis des Systems im Gelben Forum vorliegt – ihnen steht mit dem Wissen um die Systemzusammenhänge ihre eigene Zukunft besser offen. Die Hoffnung liegt in den jungen Leuten, die nach einem choc-Erlebnis – einem punctum – zu einer Änderung der Blickrichtung auf das ökonomische und finanzielle Geschehen finden. @tar hat gerade interessante Beiträge aus früheren Fäden in seiner Antwort an Nicolas Hofer (und Wolfgang Theil) ausgegraben und in die Erinnerung zurückgeführt und verlinkt.

Eine Transformation wird nicht kommen. Die nicht fassbare
Zentralmachtinstanz (ein Prozess und kein Häufchen mächtiger Leute) wird
sich weiter ausbreiten, einnisten und jeden Menschen verkrebsen, indem sie
ihn durch Machtzession so optimal einbindet, dass kaum noch staaatsinterne
Exekutive gebraucht wird, sondern ein massentaugliches, staatstragendes Mem
implementiert wird. Vom Patriot zum Idiot - Fahne hoch und das
menschliche.

So ist es – wie das Beispiel der Entwicklung der Fischerei im Bodensee vielleicht auch zeigt. Da ich auf einem Bauernhof groß geworden bin, könnte ich auch über die gegenwärtige Entwicklung hin zur industriellen Landwirtschaft – dem heutigen großen Bauernlegen in Westdeutschland – berichten. Ostdeutschland hat das ja schon seit Jahrhunderten nach einigen Wechseln zwischen Groß- und Kleinbetrieben hinter sich. Zehn kleinbäuerliche Milchvieh-Betriebe verlieren täglich ihren Bestand in Deutschland – wegen der Logik des debitistischen Ablaufes kann ich das verstehen!


Hauptsächlich geht es im System um die tägliche Portion Kredit und
Legitimierung, sowie um weltweite Nachschuldnerfestsetzung und
Haftungsraumerweiterung zu gewährleisten.
Stockt der Kettenbrief, quälen sich alle durch eine selbstverstärkende
DeDe. Bricht er ab, ist die größte aller Zäsuren angesagt.

Am morgigen Nachmittag werden meine Frau und ich in Gelsenkirchen der moralischen Verpflichtung als Nachschuldner Genüge tun und danach beim …. Na ja, du weißt schon.

Schreib mal bitte weiter so bereichernde (an @Ashitaka angelehnte) Texte.

Nach 67 Lebensjahren wird das alles etwas beschwerlich. Gerade kommt mir der schöne Satz: „Den eigenen Frieden mit der ganzen Chose machen.“ in Erinnerung. Er stammt von @Mercury aus seinem Beitrag

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=250750&page=4&category=0&or...

in dem dortigen Faden von @Phoenix5.

Er fehlt hier sehr.

Da stimme ich dir zu – die Hopi haben es in

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=401186

in einer wundervollen Sprache zum Ausdruck gebracht.

Liebe Grüße Silke

Liebe Grüße zurück

Ostfriese

https://www.youtube.com/watch?v=FOqJa92TTHs


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