Gedanken dazu

Ashitaka, Sonntag, 24.01.2016, 23:13 (vor 3224 Tagen) @ Miesespeter6044 Views

Hallo Miesespeter,

hatte etwas länger gedauert, da ich nach und nach dran war.

Vorweg: Fühle dich bitte nicht falsch verstanden durch meine folgenden Antworten. Ich "entführe" deine knapp gehaltene Antwort, um mal ein wenig meine Gedankenwelt, statt eine nur eine dich nur abnickende Antwort, breit zu machen.

Hoffe das nimmst du mir nicht übel.

Im System sind Einnahmen und Ausgaben immer zeitgleich.

Klar.

Beim individuellen Akteur hingegen muessen Ausgaben getätigt werden bevor
Einnahmen erzielt werden können.

So ist es mit jedem Mittel, jeder Einheit, die hergestellt bzw. beschafft werden soll. Keine Einheit kann erzielt werden (hergestellt bzw. beschafft werden) ohne dass bereits vor ihrer Erzielung Ausgaben getätigt werden. Der Zeitablauf zwingt uns dazu. Nichts entsteht aus einem Zeitmoment heraus. Jede zu erzielende Einheit bedarf des Zeiteinsatzes. Ist der Zeiteinsatz von anderen Menschen erforderlich, so verursacht diese Zeitspanne Ausgaben an eben diese.

Schulden und Guthaben sind reine Buchhaltungsentitaeten.

Die Schuld bzw. Verpflichtung (das gesollte) ist für mich aber mehr als eine reine Buchungsentität. Schon allein deshalb, weil nicht die Schuld gebucht wird, sondern nur ihre Bewertung in Einheiten (Bewertung, Relation). Dies ermöglicht es, dass nicht mehr nach dem Inhalt des Schuldverhältnisses gefragt wird (ist es eine Kuh, sind es Toilettendeckel?), sondern nur noch "wem gegenüber" die Schuld mit welchem Wert zu passivieren ist. Heute erfolgen die Zugangs- und Folgebewertungen ausschließlich in Geldeinheiten.

Warum will ich das mitteilen?

Die Schuld ist ebenso wie die Forderungsposition ein Teil des Schuldverhältnisses, finanziert den Schuldner. D.h. es setzt ihm eine Frist (Grenze, lat. finis) zur Erfüllung, weil der Schuldner ein Zeitproblem hat, weil jeder ein Zeitproblem hat, sobald er Mittel herstellen bzw. beschaffen muss, für die das eigene Vermögen (d.h. auf Zeit bezogen) nicht ausreicht.

Warum stehen nich jedem Schuldverhältnis Guthaben gegenüber?

Ein Schuldverhältnis kann jeder eingehen bzw. dazu gezwungen werden (Abgabenschuld).

Guthaben hingegen entstehen nur auf Grundlage der aus Kreditgeschäften resultierenden Schuldtitel (Kreditforderungen). Natürlich werden die Guthaben gebucht. Aber sie sind, ebenso wie die Schulden, keine bloßen Buchungsentitäten. Denn gebucht werden nur Abbilder, Einheiten, Zahlen.

Guthaben auf Geld sind systematischer Natur. Das wird dann offensichtlich, wenn man fragt, weshalb es überhaupt zu den ursächlichen Kreditgeschäften kommt. Das Kreditgeschäft ist ein durch Vertrauen (d.h. Sicherheiten des Kreditnehmers) dem Kreditnehmer Zeit verschaffendes Geschäft, sofern sich überhaupt jemand bei Dritten verschuldet und aufgrund des dadurch gesetzten Termins unter Zeitdruck gerät. Sonst könnte niemand Kredit beantragen.

Ohne eine
Relation zur Leistung (dem wirtschaftlichen Output) und der Nachfrage nach
dieser Leistung ist eine Betrachtung von Schulden sinnlos.

Und wodurch wird die Leistung erzwungen? Durch die Abgabenforderungen der Zentralinstanzen. Denn würde die Zentralinstanz den Abgabepflichtigen nichts abverlangen, dann hätte sie auch nichts zu besichern. Abgabenforderungen besichern Staatsverschuldungen und damit die Grundlagen für Wirtschaftsräume, die Eigentumsrechte, die Haftungsräume. Die sind nicht naturgegeben.

Wenn nun die Kriegsregionen erst einmal soweit im Griff sind, dass sie rechtlich auf die Beine kommen, dann wird das schon. Die Frage ist nur, wer das entstehende Verschuldungspotential dann ausnutzen wird, d.h. wer sich das Eigentum zwecks Beleihung sichert.

Der Sinn von Schulden ist, Leistung zu erzwingen.

Du kannst damit nur die Schuld ex Nihilo meinen, dass durch Abgabenforderungen gegenüber den Abgabepflichten ein Leistungsaustausch erzwungen wird. Natürlich.

Der Sinn aller übrigen Schuldverhältnisse besteht darin die erst durch Abgabenschuld erzwungenen Leistungsprozesse, die über das eigene Vermögen hinausgehen, zu finanzieren. Erst der dich unter Druck setzende Termin, die Fristsetzung, sie zwingt zur Leistung, erzeugt den Druck.

Wenn und solange es ausreichend Leistung gibt, ist jedoch die Nachfrage
relevanter als die Leistungsverschuldung. Ohne Nachfrage kann die Leistung
nicht aufrechterhalten werden. Nachfrage kann entstehen aus der Aufloesung
von Guthaben, oder aus neuen Schulden.

Da alle Leistungsprozesse laufend verzinslich (vor)finanziert sind, stellt sich die Frage einer Hauptrelevanz nicht.

Weshalb?

Die Nachfrage ist natürlich unabdingbar (relevant), um an die Schuldentilgungsmittel (Geldeinheiten, Guthaben) zu gelangen. Es werden nach Vereinnahmung aber nicht ersteinmal alle Schulden der Vergangenheit getilgt, um anschließend wieder sauber Leistungsprozesse vorfinanzieren, sondern es müssen laufend und ohne Unterbrechung Leistungsprozesse vorfinanziert werden. Ohne laufend höher aufgehangene Verschuldungsketten ist die steigende Nachfrage zugleich der Untergang einer Volkswirtschaft.

Die
Schulden der Vergangenheit lassen sich nicht mit den Einnahmen der Zukunft
bedienen, ausgeschlossen!


Bedienen lassen sie sich bei Nullzins schon.

Und der bedeutet das AUS für die Volkswirtschaft, wie wir sie noch die letzten Jahrzehnte kannten. Der Zins ist keine Frage, sondern eine Notwendigkeit, sobald das Zeitproblem auftaucht (gezwungen wird).

Die Frage ist dann, woher die Tilgung erfolgen koennte?
Antwort: Aus den Guthaben, wenn diese aufgeloest wuerden. Wenn dies nicht
erfolgt, dann aus neuen Schulden.
Was unproblematisch ist, da die Halter der Guthaben weiterhin sparen.

Es kann nur mit neuen und zusätzlichen Schulden funktionieren. Guthaben und Schulden (Kreditschulden) sind keine Zutaten, die man "zwanghaft" zusammenfügt damit sie sich fein auflösen. Schulden haben Termine, und Guthaben sind an ihre Verfügbarkeiten gebunden. Die Welt kann nicht sondertilgen, da an den Forderungen Zinsforderungen heften, durch die das System als ganzes getragen wird.

Das breite Elend auf diesem Planeten hat ihre Ursache in der

Aufschuldung.


Einspruch: das Elend beruht auf dem Wirtschaften an sich.

Dann lege ich auch noch mal Einspruch ein und gehe weiter zum Grundübel: Gewirtschaftet wird nur, weil uns die Abgabenforderung der Zentralinstanzen dazu zwingt. Die Ursache ist also die Schuld ex nihilo bzw. der durch den Abgabenherrn gesetzte Termin.

Warte nur ab, wie aggressiv Deutschland nun seine
Kampfeinsätze ausweiten wird, wie schnell die einzelnen nationalen
Streitkräfte im Chaos des Flächenbrands nach einer übergeordneten
Instanz rufen werden. Die zu erwartenden Ausschreibungen werden alles
bisherige in den Schatten stellen und für Auftrieb sorgen.


Ich bezweifel, dass das heutige Europa einen Boom wie weiland der Adolf
hinkriegt. Dafuer ist die Gesellschaft zu zersplittert, zu abgelenkt, zu
uneins.

Sie wird sich durch weitere Schocktherapien einen lassen. Und zwar in der Form, dass sie alle nach einer Revolution, nach neuen Parteien rufen, die letztendlich von den selben Banken, Fonds, Beratungsgesellschaften und Kanzleien betreut werden, ja teils sogar deren vertrauenswürdigen Köpfe in die Führung wählen werden. Schau dir nur an, mit wie wenig Schockbehandlungen es bereits in Deustchland und frankreich funktioniert.

Auch der Gegner erfordert es nicht. Die ersten Etappen, ein paar Staaten
in Nordafrika, ohne Industrie, ohne Waffenproduktion, werden fuer Europa
dennoch bereits anstrengend genug. Das wird kein Spaziergang wie
Oesterreich 1938.

Es soll ja auch kein Spaziergang sein. Wir werden massiv in die Aufrüstung investieren und den afrikanischen Kontinent / nahen Osten weiter politisch in ein kontrollierbares Bürgerkriegchaos stürzen, wodurch sich alle Seiten weiter von unseren und den russischen Waffenlieferungen abhängig machen. Und das Militär wird mit seinen dehnabren Mandaten ebenfalls die Absätze ankurbeln. Die Zufahrtwege für Rohstoffausbeuten sind in einem solchen Umfeld, ohne Chinesen, sicherer.

Anders sieht es natuerlich aus, wenn es gegen Russland gehen soll. Da hat
Europa ohnehin keine Chance, und kann sich lediglich willig als
Schlachtfeld anbieten.

Das sind die Vorstellungen derjenigen, die den Vorteil an der Stärke der Rüstung und Truppen messen. Das sind in unserer finanziell höchst abhängigen Globalisierung jedoch Träumereien. Es geht ausschließlich um die Frage, ob Russland einen Krieg gegen Europa überhaupt vorfinanzieren könnte. Und über die Frage wird über einen Blitzkrieg hinaus beraten werden.

Es geht schließlich darum 740 Millionen Europäer militärisch kontrollieren zu können, gegen ein Verteidgungsbündnis anzutreten, welches finanziell so stark verwachsen ist, dass es sich über Jahre hinweg vorfinanzieren könnte. Ganz zu schweigen von dem Fortschritt der Kriegsführung. Die USA, NATO würden Russland durch eingeschleuste Söldner binnen weniger Wochen auf die Art & Weise zermürben, wie sie es mit Syrien funktioniert hat. Russland würde das innerlich nicht überstehen, einer Terrorismuslawine ausgesetzt sein, von der reine Frontendenker nichts wissen wollen. Zudem muss man die Waffenindustrie und Ausschreibungen Russlands berücksichtigen. Oder rüstet sich Russland neuerdings isoliert von Auftragsvergaben an das Ausland?

Die
Militärausgaben müssen des Wachstums wegen kommen. Raus aus dem
Wartezustand. Übergeordnete Strukturen werden, wie wir durch die jüngsten
Reformen der nationalen Verteidigungen erkennen können, längst als
Notwendigkeit erachtet. Die Militarisierung Europas soll den Zusammenhalt
bringen, begleitet von Ereignissen, die den Schrei nach innerer Ordnung und
hartem Durchgreifen unüberhörbar machen werden.


Diesmal mit Madame Le Pen als Reichsfuehrerin? Aber wer wird dann ihr
Statthalter in Deutschland sein?

Warten wir mal ab. Nur personell wird sich noch viel drehen. Auf das Marketing der beratenden Parteien ist Verlass.

Zum Buergerkriege braucht es junge Maenner, die kaempfen und sterben
wollen. In Europa sind diejenigen, die kaempfen und sterben wollen, alle
ueber 60.

Bürgerkrieg bezog sich auf das Ausland. Die Flächenbrandregionen stehen allesamt im Bürgerkrieg. In Europa wird man es soweit kommen lassen, dass die Menschen nach einer starken Hand und europäischer Einigkeit rufen werden. Oder anders ausgedrückt: Wir sind mental so sehr versifft, dass bereits Böllereien als bürgerkriegsähnliche Zustände erlebt werden. Die psychsich flächendeckende Intensität von Stuttgart 21 oder Köln reicht aus und es herrscht der Ruf nach geeinter Stärke. Dass die Platzwärmer im Bundestag ausgetauscht werden, das versteht sich.

Die einzigen jungen Maenner, die es in Europa gibt, sind die
nordafrikanischen Immigranten.

"Etwas" übertrieben? Aber Kriege werden auch nicht durch junge Männer entschieden, sondern durch Verschuldungspotentiale, die Fähigkeit, Krieg vorzufinanzieren. Solange wie ein Bündnis seinen Angriffskrieg vorfinanzieren kann, solange wird er im Zweifel auch nicht entschieden. Die Mittel sind heute global verfügbar. Und das schließt die Staaten, gegen die sich der Krieg richtet, mit ein (siehe Terror in Syrien). Russland würde z.B., wie ich meine, binnen Tagen einen innerlichen Zerfall durch Terrorismus und schwer bewaffnete Aufstände erleben, da wäre rucki zucki Feierabend mit dem Vordringen in äußere Kriegsgebiete. Der Feind schläft im eigenen Bett, so pflegt man es doch zu sagen.

Die Menschen sollen sich verarscht fühlen und sich formieren. Die
Flüchtlinge sind, wie man bereits von Anfang an erkennen konnte (keine
Finanzmittel, keine Anstrengungen des Bundes, keine klaren Ansagen), ein
politisches Instrument. Die erweckten Ängste sollen die Kampfbereitschaft
der Massen im Inneren und Äußeren wecken.


Wer soll denn kaempfen, wenn nicht die jungen Immigranten? Die Griechen?

Kampfbereitschaft, damit meine ich die blinde und hassgetriebene Gefolgschaft. Wenn sich das Volk in den Stunden seiner geglaubten Vernichtung (im Schrecken) vereint, kann militärisch sehr viel bewegt werden. Entgegen aller medialen Ablenkungsversuche befinden wir uns in dem Entstehungsmoment einer EU-Streitkraft. Die Marketingkampagnen werden nicht mehr lange auf sich warten lassen.

„Eine Europäische Armee – als starker europäischer Pfeiler in der NATO – sollte für Nationen, die sicherheitspolitisch vorangehen wollen, Ziel der Entwicklung sein“ Klausurtagung

„Letztendlich muss unser Ziel eine gemeinsame europäische Armee sein“ Wolfgang Schäuble

Herzlichst grüßend,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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