Inhaltlich stark, aber...

Venator, Sachsen, Montag, 05.01.2015, 23:52 (vor 3402 Tagen) @ Albrecht4505 Views

massenpsychologisch nicht überragend. Ich dachte, ich höre jetzt einem Fernsehkommentator zu.
Konnte ihn nicht sehen, sondern bloß hören.
Als erstes möchte ich kritisieren, daß Udo schwer zu hören war, und, als die Leute "lauter" schrien, scheinbar darauf nicht eingegangen wurde.
Udo hielt seine Rede und schien nicht darauf vorbereitet zu sein, daß die Leute in seine Rede hinein Beifall klatschen.
So ging ein gutes Stück Message verloren.
Er hätte viel öfter nach einzelnen Sätzen pausieren sollen, damit die Leute klatschen können.
Sicher ist es auch nicht jedermanns Sache, kämpferisch zu reden, den Tonfall an bestimmten Stellen zu heben, den Redefluß zu beschleunigen oder zu verzögern und eine Pointe so zu platzieren, daß das Publikum einfach begeistert losklatscht.
Das haben der Bachmann, der Franzose und der Holländer besser drauf.
Udo wirkt beherrscht, sachlich und distanziert, vielleicht, weil das seine Art ist, vielleicht, weil ihm im Innersten die Heißblütigkeit der Straße widerstrebt. Ich weiß nicht, ob ich es über- oder unprofessionell nennen soll.
Und welche Rolle es gespielt hat, daß vielleicht dutzende Kameras auf ihn gerichtet waren.
Das Ende der Rede kam auch überraschend. Der Beifall ebbte ab, und man wartete, daß es weiterginge. Stattdessen verlegene Stille.
Den Abschluß einer Rede sollte man doch irgendwie für den Zuhörer kenntlich machen, und sei es, man sagt nur: So, das wars, hat mich gefreut.
Beim nächsten Redner, dem kämpferischen Franzosen, derselbe Fehler beim Redeende. Ich habe schon bessere Pegida-Abende erlebt.
"Show" gehört einfach dazu.
Bitte diesen Beitrag nicht als "jemanden runtermachen" mißverstehen, ich habe großen Respekt vor dem, was Udo geleistet hat!

Grüße Venator

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In demokratischen Epochen verbringt alles Überlegene die Zeit damit, sich zu entschuldigen. - N.G.Davila (1914-1994)


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