Gescheiterter Großangriff oder nur Erpressungsversuch

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 29.11.2016, 12:50 (vor 2992 Tagen) @ Hasso5894 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 29.11.2016, 12:57

Hallo Hasso,

typischerweise ist der Router in der heimischen Infrastruktur unter anderem für die Auflösung von Internetadressen zuständig. Mit Auflösung ist die Zuordnung von Adressen wie "comdirekt.de" in eine IP-Adresse, die aus 4 Bytes besteht (z.B. 213.61.102.209), gemeint.

In einem solchen Fall würdest Du auf einen fremden Rechner umgeleitet werden können. Dann aber sollte Dein Rechner meckern, dass das Zertifikat von der gefälschten Comdirect-Seite nicht passt.

Hintergrundinfo:

Es gibt ein globales staatliches Interesse am Aufbau einer "Cyberarmee". Cyberkrieg kostet nichts. Lediglich die Aufrechterhaltung einer "Cyberarmee" von Computerexperten kostet Geld.

Es ist einfacher per Computersabotage und/oder Fernzugriff auf der Krim das Licht auszuschalten, als ein Sabotagekommando einen Strommast sprengen zu lassen. Der Computerangriff lässt sich im Zweifelsfall gar keinem Urheber zuordnen.
Es ist einfacher, dem Iran die Ultrazentrifugen heimlich per Virenangriff mit Überdrehzahl zu zerstören, ohne dass der Urheber offenbar wird, als einen illegalen Bombenangriff auf die Ultrazentrifugen zu fliegen. Das Ergebnis ist etwa dasselbe, die Geräte sind unbrauchbar, eventuell irreparabel im ersten Fall ist der Urheber schwer zu entdecken.

Ein Cyberkriegskommando kann man nach Aussagen des ehemaligen NSA-"Analysten" Charlie Miller für USD 50 Mio. pro Jahr unterhalten.
In dem folgenden Vortrag auf einer Computersicherheitskonferenz beschreibt er die Blaupause zum Aufbau einer Cyberarmee.
Das 45-minütige Video des schnellsprechenden, nuschelnden Doktor der Mathematik erfordert zwar ein gewisses Grundlagenverständnis, bietet aber auch dem Computerlaien einen gewissen Eindruck zur Motivation und Vorgehensweise.

https://www.youtube.com/watch?v=IxSrn4wmjxM

Staatliche Botnetzbetreiber wollen beim Aufbau einer "Bot-Armee" nicht auffallen. Angriffe müssen also langsam und behutsam erfolgen um keine schlafenden Hunde zu wecken.

Der wohl gut sichtbare Angriff auf die Router erscheint mir nicht staatlich motiviert. Das scheint mir eher ein Erpressungstatbestand zu sein - oder eine dilettantische Pleite einer Möchtegernarmee.

Gruß paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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