Terminmarktvolumina versus Kassamarktvolumina

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 10.09.2015, 11:46 (vor 3437 Tagen) @ Apostroph4633 Views

Hallo Apostroph,

228 Unzen Papier-Gold steht nur noch 1 (in Worten eine) Unze physisches
Gold gegenüber.

Physisches Gold müsste m.E. deshalb einen Aufpreis von mindestens 1 0 0
%, wenn nicht mehr, gegenüber Papier-Gold aufweisen.

seitdem vor hunderten von Jahren Kaufleute die Ladung von Schiffen, die mit Gewürzen beladen waren, auf Termin handelten, übersteigt das "Open Interest" die vorhanden physische Bestände um ein Vielfaches, ob nun Gold oder Schweinebäuche, das ist ganz egal.

Terminmärkte dienen zur Absicherung und zur Spekulation und sind kein Ersatz für die Kassamärkte, an denen physische Waren gehandelt werden.
Nichtsdestotrotz muss eine Arbitrageverbindung zu den Kassamärkten bestehen, weil ansonsten die Terminpreise ein Eigenleben führen würden und die beiden genannten Funktionen nicht mehr gewährleistet wären.

Deiner Argumentation nach müssten ganz viele Commoden mit riesigen Aufgeldern gehandelt werden. Das ist leider ziemlicher Unsinn!

Wenn Termingold 100% über Spot stünde, könntest Du Dir 100 Unzen physisches Gold auf Kredit kaufen, den nächsten Comex-Kontrakt shorten und bei Kontraktfälligkeit Dein Gold einliefern und würdest fast 100% Gewinn machen.

Logisch, oder?

Genauso wie die "Derivatepyramide" ist das wieder so eine unqualifizierte Aussage, mit der sich schicke Grafiken in der Presse veröffentlichen lassen.

Meist kommt die Kritik aus irgendwelchen linken, marktfeindlichen Ecken von Leuten, die die Funktion der Terminmärkte nicht verstehen und wahrscheinlich auch grundsätzlich ablehnen, weil "Spekulation" ja etwas Böses ist!

Interessanterweise kommen die Vorwürfe aber immer nur bei Edelmetallkontrakten auf, bei anderen Waren scheint dieser Zusammenhang niemand zu stören!

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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