Starker Artikel in der ZEIT!

nereus, Freitag, 23.01.2015, 09:47 (vor 3670 Tagen)11122 Views

Man kann auch eindrucksvolle Beiträge schreiben, wenn man weitestgehend auf den offiziellen Geschichtspfaden stapft.

Thomas Fischer hat einen sehr nachdenklich stimmenden Text unter der Überschrift Sind die Terroristen nun Feinde oder Bürger? veröffentlicht, der sich zu lesen lohnt.

Es geht um die unterschiedliche Bewertung von Recht und Rechtsanspruch bei Freund und Feind.
Hier ein paar Auszüge:

Nach allem, was wir wissen, hat sich unser Staat im "Krieg gegen den Terror" wissentlich an Aktivitäten beteiligt, die in unserem Recht nur schwerlich eine Rechtfertigung finden: An Entführungen, an Folterungen, an Ermordungen. Wir, die wir doch vor siebzig Jahren geschworen haben, dass niemals mehr Schweigen herrschen dürfe über staatliches Unrecht: Was sagen wir nun, nachdem wir die verflossene DDR empörungsmäßig abgearbeitet haben, zu unserem eigenen Unrecht?

oder

Eine Legitimation zur unbeschränkten Anwendung von Gewalt kann sich nur aus dem Kriegsrecht ergeben, einem Recht also, das sich mit der Bewertung von Gewalthandlungen zwischen gleich legitimierten Subjekten befasst: So lange nur "Raubritter" auf ihren Burgen saßen und ihre Söldnerhaufen gegeneinander sandten, war jeder der "Terrorist" des anderen. Wenn einer gewonnen hatte, war er mit einem Mal der Staat und die anderen die Verbrecher.

und

Warum nennen wir diejenigen, die uns angreifen, "feige" und "hinterhältig"? Sie sind es nicht. Sie sind Mörder, aber das steht auf einem anderen Blatt. "Feige" sind sie nicht. "Feige" ist vielleicht jemand, der eine satellitengelenkte Bombe in eine Hochzeit steuert und dabei in Ramstein sitzt und einen Dreifach-Burger mit den Fingern frisst.

Wer mehr davon will, bitte hier entlang: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/thomas-fischer-strafrecht-voelker...

mfG
nereus


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