Fassen wir nochmals zusammen, um hier Ordnung reinzubringen
Habs ja doch gefunden, warums bei mir irgendwo hintendrin geklingelt hat.
Es gab den Friedensvertrag mit den Russen von Brest-Litowsk. Schön. Es gab da ja auch andere Friedensverträge, z.B. mit den Ukrainern. Ich zitiere aus Wiki:
Die Mittelmächte schlossen mit der Regierung der Volksrepublik Ukraine am 9. Februar einen Separatfrieden.[10] Sie erkannten einen ukrainischen Staat an, der gegen günstige Grenzziehungen und Autonomie umfangreiche Getreidelieferungen an die Mittelmächte versprach, weshalb er auch als „Brotfrieden von Brest-Litowsk“ bezeichnet wird.
Daneben gabs auch einen Friedensschluss zwischen Ungarn und den Mittelmächten
https://www.deutschlandfunk.de/friedensschluss-nach-dem-ersten-weltkrieg.871.de.html?dr...
Man sagt aber (z.B. auch in Wiki):
Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Compiègne zwischen dem Deutschen Reich und den Staaten der Entente am 11. November 1918 beinhaltete die Annullierung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk.
Das war der erste Punkt, der mir da in Erinnerung war, gerade im Zusammenhang mit Brest-Litowsk.
Nachzulesen in Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedensvertrag_von_Brest-Litowsk
Aber: Es folgte eine andere Einigung, die sich auf die Streichung von Zahlungen zwischen Russland und Deutschland bezieht:
Am Rande der Konferenz von Genua schlossen Deutschland und die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik am 16. April 1922 den Vertrag von Rapallo. In ihm verzichteten Deutschland und die Sowjetunion darauf, von der anderen Seite Entschädigungen zu fordern, und er brachte eine Annäherung der beiden ansonsten isolierten Staaten.
Dieser Vertrag wurde meines Wissens nicht annuliert.
Der andere Punkt war die Nennung von unterschiedlichen Summen. Diese stellen sich z.B. in Wiki anders dar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Reparationen_nach_dem_Ersten_Weltkrieg#Ende_der_...
Einige Passagen daraus:
Im Versailler Vertrag war zunächst festgelegt, dass Deutschland 20 Milliarden Goldmark[2] – dies entsprach zum damaligen Zeitpunkt über 7.000 Tonnen Gold – im Laufe der Jahre 1919, 1920 und bis einschließlich April 1921 in Raten zahlen sollte. Außerdem mussten 90 % der Handelsflotte übergeben werden.[3] Der Verlust der Handelsflotte führte zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Exportgeschäfte, einer wichtigen Grundlage seiner Wirtschaftskraft. Im April 1920 stellte der Oberste Alliierte Rat fest, dass Deutschland mit den Kohlelieferungen und mit den Zahlungen in Rückstand war. Im Juni 1920 forderten die Alliierten auf der Konferenz von Boulogne 269 Milliarden Goldmark in 42 Jahresraten.
....
Auf der Konferenz von Spa im Juli 1920 durften erstmals Vertreter aus Deutschland teilnehmen. Auf dieser Konferenz wurde ein Verteilerschlüssel festgelegt, um zu klären, welchen Anteil die verschiedenen Länder von den Reparationszahlungen erhalten sollten. Demnach sollte Frankreich 52 %, England 22 %, Italien 10 % und Belgien 8 % bekommen.
....
Deutschland sollte einwilligen, insgesamt 132 Milliarden Goldmark zu tilgen und zu verzinsen. Ob die so genannten C-Bonds, die mit 82 Milliarden Goldmark den größten Teil der Reparationsschuld ausmachten, bedient werden mussten, wurde von einem Votum der Reparationskommission über die deutsche Leistungsfähigkeit abhängig gemacht.[4] Die Annuitäten betrugen 2 Milliarden Goldmark, zusätzlich hatte Deutschland 26 % des Wertes seiner Ausfuhr zu begleichen.
...
Nun überspringen wir mal verschiedene Phasen, wie z.B. den Dawes-Plan, den Young-Plan und den Hoover-Plan. Durch die Blockade Frankreichs wurde Deutschland im Jahre 1931 zahlungsunfähig.
Das Ende vom Lied:
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Londoner Schuldenabkommen die Rückzahlung der privaten deutschen Auslandsverschuldung geregelt. Dazu gehörte auch ein Teil der Reparationen, die 1930 auf Anleihenbasis vorfinanziert und damit in Privatschulden umgewandelt worden waren. Ihre Höhe wurde halbiert. Bis etwa 1983 zahlte die Bundesrepublik 14 Mrd. DM Schulden zurück. Allerdings wurden Zinsen in Höhe von 251 Millionen Mark aus den Jahren 1945 bis 1952 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands ausgesetzt und schließlich ab 3. Oktober 1990 wieder fällig. Die Bundesregierung gab darauf Fundierungsanleihen aus, die aus dem Bundeshaushalt getilgt wurden, die letzten am 3. Oktober 2010. Tilgung und Zinsen betrugen für 2010 etwa 56 Millionen Euro.
Und genau hier klingelte es zum zweiten Mal in meinen Gehirnwindungen.
Warum:
Die hier genannten Summen sind alle unterschiedlich. Als letzte Zahlung für den 1. WK im Jahre 2010 werden diese Summen genannt:
- Putin spricht von 70 Mio Euro
- Wiki spricht von 56 Mio Euro
- die "Zeit" spricht von 200 Mio Euro
https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-10/weltkrieg-schulden-deutschland
- der Deutschlandfunk macht viel Bla-Bla und nennt überhaupt keine Summe
https://www.deutschlandfunk.de/das-ende-der-reparationszahlungen-vom-1-weltkrieg.795.de...
- die Akademie für europ. Integration spricht von 75 Mio Euro
https://www.akademie-iik.eu/das-ende-der-deutschen-reparationszahlungen-erster-weltkrie...
Stellt sich die Frage, was nun tatsächlich stimmt. Zum Einen, was die Zahlungshöhe betrifft, und zum Anderen, an wen diese Zahlungen gegangen sind. An die Alliierten des 1. WK? O.k., da ist ja Russland nicht dabei.
Wurde das nach dem ausgehandelten Schlüssel von der Konferenz in Spa aufgeteilt? Da waren es vier Länder, - Frankreich, Belgien, Italien und England. Die "Zeit" spricht aber nur von Frankreich und Belgien.