Das Eine tun und das Andere nicht lassen!

Hinterbänkler, Schweiz - tief im Emmental, Samstag, 07.05.2016, 23:38 (vor 3197 Tagen) @ Silke1996 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 08.05.2016, 13:31

Hallo Silke,

danke für Dein Posting und den Versuch, mich herauszufordern.
Momentan bin ich etwas müde (lebensverändernde Konflikte, sich ändernde Zeitqualität, andere persönliche Interessen, neue Versuche in Nachschuldnersuche, vorübergehende Krankheiten...).

Ich bin ja nicht so der Mensch, der alles definieren möchte.
So habe ich weder Schwarm, noch Selbstorganisation, noch Autopoiese definiert und differenziert.
Da ist, glaube ich, @Kurt um viele Längen besser.
Ich habe mir vorgenommen seine verschiedene und wertvolle Beiträge zu diesem Thema durchzuarbeiten, komischerweise ist es bisher noch nicht passiert [[zwinker]]
Meine Herangehensweise ist irgendeine Art von Reinfühlen, die ich nicht weiter beschreiben kann.

Für mich war der Schwarm ein Beispiel von Autopoiese und deshalb habe ich ihn angeführt.
Mittlerweile ist mir auch klar, dass unsere Gesellschaften ebenfalls eine - nämlich unsere, die des Zivilisten - Form von Autopoiese ist.
Umgangssprachlich finde ich kann man von Schwarmverhalten reden.
Und genau so lese ich @Zarathustra.
Keine Ahnung was er genau für sich differenziert hat.

Mittlerweile gehe ich davon aus, dass es kein Unglück war, dass wir Menschen seinerzeit begonnen haben, uns zu Zivilisten zu entwickeln und dabei gerne Macht an die Priesterinnen abgegeben haben.
Du hast meine Sichtweise verlinkt.
Es war wohl notwendig und eine Möglichkeit der Evolution des Menschen.
Möglicherweise aus dem Rausch am genialen Menschsein geboren - was mir übrigens auch der allerliebste Grund wäre.
Und inzwischen haben mehr oder weniger alle den Kater.
Auch mehr oder weniger reflektiert, bewusst.

Mehr denn je akzeptiere ich, dass die Menschheit an einem Endpunkt ist.
Es bleibt völlig unklar welche Chance die Menschen haben.
Ich bin immer wieder dabei, bei mir nachzujustieren und zu akzeptieren, dass ich und die meinen nicht die sind, die weiterevolvieren dürfen.
Das macht mich demütig und das ist mehr als gut so.

Von mir aus werden es zunächst die sein, die das jetzige SYSTEM restaurieren wollen.
Aber ich bin überzeugt, auch sie werden es nicht mehr lange sein.

Ich hatte schon geschrieben, dass es wohl viele Generationen braucht, bis wieder Neues sichtbar wird und dass ich es nicht beeinflussen kann und will.
Was mir bleibt ist ein Spielen, Experimentieren, Träumen und genau darauf setze ich gerade hier an unserem Lebensort.
Ich möchte nicht mehr machen, was 'man machen soll', damit es gut, richtig oder zielführend ist.
Für mich geht es darum zu machen, worauf ich Lust habe, was mir an neuen Ideen in den Sinn kommt.

Das soll überhaupt immer mehr zu meinem Inbegriff werden: Lust, Lebenslust, Ja-Sagen.
Übrigens bin ich immer noch davon überzeugt, dass in dieser Haltung der problematische Aspekt am Debitismus überwunden wird.
Es macht auch Spaß sich mit diesen Fragen innerhalb der Lebensgemeinschaft auseinanderzusetzen.
Zudem machen wir ganz private Veranstaltungen mit bis zu 25 Menschen, wo genau das experimentell gesucht wird: Selbstorganisation, Lebenslust, Phantasie, Initiative, Schönheit...
Mit den Gelben hat das irgendwie nicht mehr geklappt, mit den Bunten allerdings schon mehrfach.

Übrigens: Leben heißt natürlich nicht nur Überleben auf Kosten von anderen und das gar noch 'um jeden Preis'.
Leben ist die ständige Veränderung, die natürlich auch stattfindet, wenn man zugunsten anderer stirbt.
Beide Varianten ist Leben.
Insofern ist es irrelevant, sich für das eine oder andere Prinzip zu entscheiden.
Das Eine tun und das Andere nicht lassen. [[freude]]


Das neulich von @Soham
hat mich wirklich begeistert.
Da ist ganz kurz das Wesentliche gesagt worden.
(Nur der Unterschied zwischen XXXXX und XXXX bleibt unklar [[zwinker]] )
Was soll ich mir also Sorgen machen, wenn es keine Individualseele gibt?

Danke und liebe Grüße
Hinterbänkler

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'


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