Ja, absolut richtig - es sind 2% Umsatz-"Rendite", von denen 1% gleich durch Diebstahl wieder "aufgefressen" wird ...

CrisisMaven ⌂, Donnerstag, 12.02.2015, 13:54 (vor 3955 Tagen) @ Piter4425 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.02.2015, 15:50

... aber so ist es eindringlicher ... [[freude]]

Aber so sind sie nun einmal, die lieben Angestellten für 500 € Monatslohn <img src=" />

Ich muss aber auch vielen Unternehmern den Vorwurf machen, dass sie ihre Angestellten "nicht mitnehmen", d.h. man ihnen einfach nicht erzaehlt, wie das Geschaft funktioniert. Ich halte das fuer den Hauptgrund, warum der kleine Mittelstand, der ja nur ueber progressive Einkommensteuern kleingehalten wird, besser funktioniert: dort sieht der Arbeiter und Angestellte, "wie" das Geschaeft funktioniert.

Die Marx'sche Entfremdung, wo der Einzelne im Betrieb nicht mehr den gesamten Ablauf ueberblickt, fuehrt eben nicht nur zu Desinteresse (schon schlimm genug, und Grund fuer viele psychischen Erkrankungen!), sondern auch zu voellig falschen Maerchen-Vorstellungen, aus denen sich, das Wissens-Vakuum fuellend, dann die dollsten Geschichten vom Raubtierkapitalismus (den es gibt - aber das ist keine marktwirtschaftliche Variante!) speisen. Was zu entsprechendem Wahlverhalten fuehrt und dann den eigenen Arbeitsplatz wegrasiert. Wie gesagt: statt "dicke Arme" mit einer Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zu machen und mit Politikern Kaviar zu essen, sollten Unternehmer mehr Zeit im Betrieb, auf dem Fabrikboden, verbringen und mit "ihren" Leuten reden. (Liegt aber daran, dass Unternehmer aussterben - angestellte Vorstaende sind in erster Linie auch nur Angestellte, denen man muehsam ein paar unternehmerische Tugenden versucht hat, beizubringen! Bei Middelhoff hat's versagt ... bei seinen Vorgaengern auch schon ...)

Ich kannte einen ERP-Berater fuer Logistik, der war mal in USA in einen Projekt bei Hewlett-Packard. Dort lernte er einen vor der Pensionierung stehenden Vorarbeiter kennen, der war etwas wie eine Legende. Denn: der eine von beiden, Hewlett oder Packard, kam im "Blaumann" i.d.R. mindestens einmal in der Woche bei ihm vorbei auf ein laengeres Gespraech. Themen "Na, wie laeuft's denn so? Und die Familie? Und im Betrieb: zufrieden, oder gibt's was auszusetzen?"

Bis mal ein Kollege zu dem Vorarbeiter sagte: "Du stehst aber mit dem Chef auf gutem Fuss!" Er: "Chef? Welcher Chef?" Der gute Mann wusste gar nicht, dass er seit Jahren zur ersten Vertrauensperson eines der Gruender avanciert war.

Weshalb ich ja kritisiere, wenn Chefs ihr ganzes Leben lang nicht mit ihrem Pfoertner reden!

Allerdings bin ich mir sicher, dass in der genannten Nettoumsatzrendite, von geringen 1 %, bereits der "durchschnittliche Ladendiebstahl" enthalten ist.

Richtig - man muss 2% "verdienen", um sich 1% Diebstahl "leisten zu koennen. Was die Situation nicht besser macht ...

Denn es werden wohl kaum Gewinne ex-Sonderfaktoren, wie Diebstahl, publiziert.

Nein, vor allem aber, weil Inventurdifferenzen ja nie allein auf eine Ursache zurueckgefuehrt werden koennen. Weshalb mich solche bauernfaengerische Propaganda immer aufregt, "wieviele Schwarzfahrer es gaebe" und "was die fuer einen Schaden anrichten".

Erstens: erfolgreiche Schwarzfahrer erwischt man nicht, die ertappten zahlen erhoehtes Befoerderungsgeld!

Zweitens: wie bei Software-Piraterie: wo ist der Schaden? Woher weiss ich, dass derjenige, waere er "weiss" gefahren, sich den Fahrpreis haette leisten koennen (oder wollen)?

Aber: beim Ladendiebstahl wird tatsaechlich was entwendet, anders als beim illegalen Download. Nicht dass ich letzterem das Wort rede, aber es ist wirtschaftlich bei weitem nicht dasselbe.

Nur falls der Diebstahl deutlich höher liegt, als der Durchschnitt, erleider der Einzelhändler einen überdurchschnittlichen Schaden.

Ja, aber auch der unterdurchschnittliche ist schmerzhaft ... [[freude]] ...

Kein Wunder, dass kleine Ladengeschäfte schon meistens nach 1-2 Jahren wieder zu machen müssen. Wenn ich mir manchmal die Frequentierung eines Lampenladens oder eines China-Modegeschäfts ansehe, so glaube ich mittlerweile, dass das NUR MIT GELDWÄSCHE funktioniert.

Oh ja, es gibt natuerlich Spielarten der organisierten Kriminalitaet, die solche "Unternehmen" zur Geldwaesche brauchen. Das ist ein hochkomplexes Thema, inkl. bestochener Politiker. (Sonst waere auch der Umsatzsteuerbetrug schon langst unmoeglich. Aber vermutlich werden damit von 1% Sex-Parties finanziert ... oder Kinder-Streichel-Zoos ... was weiss ich.)

Eine andere logische Erklärung gibt es nicht, warum diese Geschäfte jahrelang dahinexistieren.
Wie muss man sich das vorstellen? Die Ladenbesitzer sehen nicht nach Mafia aus. Gibt es irgendwo eine Stelle, wo man sagt, Hallo, ich bin ein kleiner Ladenbesitzer und kann Dir max. 5.000 € im Monat waschen, mit 30% Abzug?

Nein, die werden bereits so gegruendet (als Daumenregel).

Aber: wer mal ein wachsames Auge auf Pizzerien wirft ... die haben bundesweit sehr aehnliche Druckereien fuer ihre Speisekarten/Wurfzettel, die gleiche Wand"vertaefelung" usw. usw.

Weil man heute nicht mehr so oft direkt Schutzgeld erhebt, sondern "anregt", bestimmte Lieferanten zu bevorzugen. Deren Zeug brennt auch nicht so schnell ... [[freude]] [[freude]] [[freude]] [[freude]]

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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