Ob das Christentum ein Mist ist
... (wie Sie meinen) oder nicht, darüber gehen die Ansichten auseinander. Wobei ich nur wenige Menschen kenne, die zur »Mist«-Ansicht neigen und trotzdem keine A....löcher sind (wobei ich Sie nicht zu diesen rechnen möchte, um das nur klarzustellen ...). Aber die Mehrzahl sind leider ressentimentbeladene solche, und explizit atheistische (und religionsfeindliche) Gesellschaftssysteme konnten mich bislang nicht von ihrer ethischen Überlegenheit überzeugen. Die Geschichte lehrt da eher das Gegenteil.
Ich sehe das alles eher entspannt — ich habe zwar kein Problem mit Christentum, stehe aktiver Religiosität längst jedoch eher skeptisch gegenüber. Was freilich nicht heißt, daß ich die gewaltige Kulturleistung des Christentums in Europa (und in der gesamten Welt) deshalb geringschätzen wollte.
Vor die Wahl gestellt, bspw. in einer dezidiert atheistischen, einer antik-heidnischen, einer islamischen, einer buddhistischen, einer hinduistischen oder eben einer christlichen Gesellschaft zu leben, fiele mir die Wahl der letzteren nicht schwer. Wer sich — wie ich — länger mit vergleichender Religionswissenschaft beschäftigt hat, wird mir darin meist beipflichten. Von zahlenmäßig bedeutungslosen Kleingruppen wie der Bahai-Religion, den Nirankaris u. dergl. abgesehen, hat eigentlich nur das Christentum in den letzten zweihundert Jahren sowas wie eine (halbwegs) »echte« Toleranz für Anders- und (!) Ungläubige geschafft. Auch wenn das nicht ganz freiwillig stattfand — aber es fand statt. Immerhin ...
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LePenseur