Angenommen, du hättest nichts zu verlieren...

Silke, Mittwoch, 23.05.2018, 10:00 (vor 2368 Tagen) @ tar2648 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 23.05.2018, 10:06

Wäre es dann nicht spannend, lieber @tar,

diese Vorstellungswelt einmal reinen Herzens, interessiert und spielerisch zu betreten und zu erkunden.
Hast du so viel zu verteidigen, dass das nicht möglich sein darf?
Der Hausmeister hat neulich etwas geschrieben, was mich sehr nachdenklich gestimmt hat.
Einfache Leute haben das Recht, hier einfache Sachen zu schreiben...
differenziertere Leute haben das nicht.
Und du bist differenzierter und von deinem Wissen her in der Lage, mögliche Lücken in den Argumentationsketten zu beleuchten.
Der @dottore hat das mit dir auch in sehr gewinnbringender Art und Weise gemacht, als du früher noch hier angefangen hast.

Du bist halt tief in der Eigentumsökonomie verwurzelt, fühlst dich dort sicher und möchtest diese Insel nicht so gern verlassen.
Aber es kostet dich doch nichts, ein paar Züge raus ins Meer zu schwimmen, ganz ohne Schwimmflügel und Luftmatratze. Überall sind Sandbänke. Man kann stehen, dort wo man es nicht für möglich hält...

Nein, du schreibst an mir vorbei und eröffnest zig belanglose
Nebengleise. Es ist wirklich anstrengend, auf deine ganzen nebensächlichen
Kleinigkeiten eingehen zu müssen, nur weil du meine Äußerungen
missdeuten möchtest.

Das stimmt nicht.

Als wäre ich ein Neuling, der den Debitismus nicht
gefressen hätte. Sowas nervt.

Das ist deine Insel.

Lies den betreffenden Absatz nochmal
im
Kontext
. Ich spreche von der Rechtsetzung des Souveräns,
Steuerschulden ggü. dem Souverän tilgen zu können (=Sanktionsbefreiung
im Zuge des Abgabezwangs). Du missdeutest das nun stattdessen zu einer ein
für alle mal und absoluten Schuldbefreiung aller Bürger für alle
Ewigkeit ggü. dem Souverän. Meine Fresse.

Das wäre das Meer...

Du wirfst hier ja auch Geschäftsbankguthaben mit Zentralbankguthaben

+

Banknotenumlauf durcheinander. Klar, dass die von der Summe her nicht
identisch sind.


Nein, ich mache durch den Vergleich deutlich, dass deine Annahme, es
handle sich bei Geschäftsbankguthaben bereits um Geldeinheiten, nicht
haltbar ist.


Bankguthaben von Bankkunden sind Verbindlichkeiten dieser Banken bei ihren
Kunden. Die Summen sind identisch und haben mit den ZB-Guthaben nichts
gemein.

Das gute an den Begrifflichkeiten ist, dass sie recht eindeutig sind.
Ein Guthaben ist nur ein Guthaben, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich mir eine Schuldentilgung mit einem Guthaben simuliere, habe ich wesentliche Schritte und Zuordnungen übersprungen.
Ich muss erst vom Guthaben zum Tilgungsmittel und zur Tilgung kommen.

Du simplifizierst an dieser Stelle extrem, wodurch du
letztendlich ein System simulierst (Wechsel und Note und Guthaben =

Geld),

welches es in systematischer Hinsicht so gar nicht gibt.


Ich brauche nichts simulieren, denn es ist praktischer Alltag.

Unser "praktischer Alltag" ist Simulation dass es kracht.

Weil Geld = Macht ist, weil Geldeinheiten bestimmen, welche
Möglichkeiten und wie lange diese dem Einzelnen oder eine Gruppe

in

Bezug > > auf alle Möglichkeiten des Systems gegeben sind.


Also alles, was man im jeweiligen System mit Geld kaufen könnte.

Klar kann dabei Geld dazu dienen, Macht auszuüben. Wenn dem gewisse
Gesetze entgegenstehen, nicht einmal das (bspw. Bestechung). Es kann

auch

dazu dienen, sich selbst beständig systemabhängiger zu machen (mehr

und

mehr Eigentumserwerb mit allen rechtlichen Konsequenzen). Ferner

lassen

sich daraus keine konkreten Handlungsmöglichkeiten ableiten (Welche
konkrete Handlung ist ein Akt der Machtausübung? Die anonyme Spende

ans

Kinderheim? Das Versenken seines Geldes in fallende Kurse?) und

obendrein

kann man auch gänzlich ohne Geld Macht ausüben (Waffe, Beziehungen,
Medien).


Die konkrete Handlungsmöglichkeit ist gegeben. Nämlich diejenige,

sich

in Höhe der zur Verfügung stehenden Geldeinheiten von seinen
Verbindlichkeiten zu befreien (Möglichkeit der Entschuldung).[/b] Nur

darum

geht es, Zeitfenster durch Kapitaldienstfähigkeiten (Geldeinheiten) zu
öffnen und dadurch die eigene Machtposition im Gegensatz zu anderen zu
verteidigen bzw. zu vergrößern. Und Macht muss, um dies zu verstehen,
weder positiv noch negativ bewertet werden.


Ich habe mal eben das fett markiert, was ich genauso sehe. Nur sind das
aber Rechte und nicht Macht.

Mit einem Recht kann ich gar nichts. Erst mit der Macht kann ich.
Ich erstreite einen Rechtstitel gegen einen säumigen Geschäftspartner.
Der geht in Konkurs und ich bleibe auf meinem Titel sitzen.
Nur bei russchischem Inkasso wird zuverlässig entschuldet.

Machteinheiten sind aus der Zentralmacht abgeleitete, begrenzte und
dadurch erst vergleichbare Möglichkeiten
(Potentialbegrenzungen,Potentialstruktur).


Eine vollkommen unkonkrete Meta-Ebene. Welche Zusatzinformation birgt
sie?


Geld ist und entsteht derivativ aus einer Zentralmacht und durch nichts
weiter.


Ja, da diese für die Rechtssicherheit sorgt.

Nein, weil diese das Können im System zulässt, die Macht zediert.
Ein Euro in meiner Hand ist ein "Du kannst" der Zentralmacht.
Ich kann mit ihm alles, was das System mir bietet.
Außerhalb des Systems kann ich nichts mit ihm.
Da reicht schon ein Mensch, der es mir verweigert, eine Leistung dafür herzugeben, einen Vertrag mit mir einzugehen. Ich kann seine Zuneigung nicht per Rechtssystem einklagen.

Weil diese derivative Macht jeden Schuldkontrakt im System zu
erfüllen im Stande ist, weil es die einzige auf alle übertragbare

Einheit

ist, die zugleich als Abgabeeinheit gefordert wird.


"Die Macht" (ich komm mir schon vor wie bei Star Wars) erfüllt die
Schuldkontrakte nicht, sondern sie sorgt für ausreichend Rechtssicherheit
für beide Parteien hinsichtlich des Vertragsinhalts, der im Zweifel bei
Institutionen eingeklagt werden kann, die "die Macht" bereitstellt.

Die Macht sorgt dafür, dass die Menschen in diese Kontrakte eintreten "wollen" müssen.
Wenn jeder Händler erst die Vertragserfüllung einklagen müsste (da ja ein Rechtsraum existent), dann „Gute Nacht“.
Die Systemelemente wirtschaften größtenteils "frei"willig weil sie das wegen der Abgaben, mit denen sie belastet werden, müssen.
Nicht der Rechtsraum ist der Turbo sondern die Abgabe.

Was mich insbesondere interessiert, inwiefern sich diese

Möglichkeiten

zwischen Cash und Bankguthaben (Forderungen auf Cash) unterscheiden.

Deiner

Ansicht nach müssen die ja gewaltig sein - oder ist Cash bei dir

auch

nur

eine Forderung auf eine Geldeinheit? Und wenn Geldeinheiten =
Machteinheiten sind, sind dann auch Willkürgeldeinheiten =
Machteinheiten?


Systematisch nachvollzogen bietet das Bankguthaben im zweistufigen
Zentralbanksystems alleine keine Möglichkeit (Macht) sondern nur das
Guthaben einer Möglichkeit.


Die Möglichkeit zur Entschuldung (wie du oben ja selbst die zentrale
Handlungsfähigkeit begründest) bieten Bankguthaben durchaus.

Nein. Sie dokumentieren nur ein Guthaben.
Zum Entschulden fehlen hochkomplexe Zwischenschritte, die der Mainstream mit seinen Tauschtheoretikern, Truhen und Schätzen unterschlägt, weil sie auf Zentralmacht gründen und dem System die Maske vom Gesicht reißen würden.

Die Möglichkeit (Geld = Macht), sie wird nicht auf der ersten Stufe

des

Geldsystems begründet. Dort wird unabhängig vom Möglichwerden ihre
Besorgung zwischen Nichtbank und Geschäftsbank vertraglich vereinbart.
Entstehen kann Geld nur auf der zweiten Stufe des Geldsystems, indem die

an

den geldpolitischen Verfahren teilnehmenden Kreditinstitute die
Voraussetzungen für den Zugang erfüllen (notenbankfähige

Sicherheiten

bieten).

Geldeinheit ist eine Systemeigenschaft, wohnt weder in einem Guthaben,
noch mengentechnisch in Eurobanknoten. Eine Geldeinheit existiert

lediglich

als Derivat (Ableitung, Machtzession = Verhältnismäßigkeit), als

eine

Teilsumme der Gesamtgeldsumme des Zentralmachtsystems.


Vor den Zentralbanken gab es also schon mal überhaupt kein Geld

Doch.

und mit
Paypalguthaben kann man sich nicht entschulden?

Nein. Nicht ohne systemische Zwischenschritte.

Oh bitte...

Die Verteidigung steht nicht wirklich …[[zwinker]]

Ein Machtkreislauf? Ich nahm an, dass man den Kreislauf bereits bzgl.

Geld

zu den verstaubten Vorstellungen gelegt hat. Dabei läuft auch noch

die

Macht im Kreis [[lach]]


Das tut sie über unterschiedlichste Zeitfenster (Termine) in der Tat.

Vielleicht musst du dir nur mal wieder die Beiträge von Dottore im

alten

Forum in ruhigen Stunden geben um dir der Tatsache bewusst zu werden,

dass

die Schuld ex nihilo den Machtkreislauf der Geldeinheiten in Bezug auf

den

Machthalter begründet. Der Begriff "Machtkreislauf" ist jedem

Debitisten

geläufig. Da muss man nicht wirklich nach fragen.


Ich frage nicht - ich mache mich in aller Überdeutlichkeit lustig.
[[lach]]

Warum?
Das Thema interessiert dich doch so sehr, dass du als einer der Wenigen hier dir (mitten in der Nacht) die Zeit dafür nimmst, so intensiv darüber nachzudenken, dass kluge Erwiderungen gepostet werden können, die alle weiterbringen, die es möchten.

Liebe Grüße
Silke


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