Recht
Hallo Silke,
warum BillHicks und ich auf Ashitaka und auch deine Ansichten, die sich an Ashitakas Erklärungen anlehnen, nicht oder kaum reagieren, liegt daran, dass ihr unverständliche Eigenbegriffe nutzt, die (insb. juristische und buchhalterische) Praktiker nicht oder anders verwenden. Damit kann ich nichts anfangen.
Frage 2.
Wie stehst du zu der Aussage:
"Vermögen ist Aktiva. Geld ist ein Passivum. Geld ist kein
Aktivum. Was aktiviert wird, sind die Beurkundungen des Geldes
(Münzen, Scheine) bzw. die Guthaben auf Geld."
Damit kann ich nichts anfangen. Wenn "Geld" Verbindlichkeit ist (Passivum), gibt es dazu eine gleichlautende Forderung (Aktivum).
Man könnte Cryptos gut mit Gold vergleichen. Gold selbst kann kein
Passiva sein, aber auf Gold lautende Verbindlichkeiten. Insb. bzgl.
Bitcoin
und dessen Ablegern kann man den Goldvergleich heranziehen, weil diese
Art
von Cryptos a) für sich eine begrenzte Maximalanzahl haben (Forks
außen
vor) und b) man Energie für deren Produktion aufwenden muss. Bei XRP
passt
dieser Vergleich nicht ganz, da XRP nicht hergestellt werden, sondern
alle
bereits vorhanden sind. Es gibt dennoch auch hier eine Maximalanzahl
(die
schrumpft, da bei jeder Transaktion ein winziger XRP-Anteil vernichtet
wird).
BTC kann ich verleihen.
Man kann so ziemlich alles verleihen.
Frage 3:
Ich kann Cryptos nicht beleihen, oder?
Wieso nicht? Mit Escrows und Smart Contracts könnte man auch Crypto-Beleihungen anwenden.
Frage 4 ff.:
Gibt es dein Paper auch auf deutsch?
Nein, aber DeepL sollte dir aushelfen.
Wäre das nichts für die Sammlung bzw. als Diskussionsgrundlage oder
wurde das schon diskutiert und wo?
Das ist im Wesentlichen eine Kurzzusammenfassung der eö. (H/S) und debitistischen (PCM) Grundlagen.
"Geld" stellt meines Erachtens nach immer eine
Forderung/Verbindlichkeit dar (per Befehl: Steuer/Tribut/Abgabe/Gebühr
oder per Vertrag) und ist also immer Aktiva und gleichzeitig Passiva.
Das ist der richtige Weg.
Aber die Aussage von @Ashitaka scheint mir passender.
Ich habe Geld verstanden nicht als die Träger und beurkundeten Summen
sondern als das "von was Teilsummen beurkundet werden".
Schubbelschwabbeldiwuppel. Das sagt mir genauso viel.
Energie ist auch ein mehrdeutiger und viel genutzter Begriff.
Wir unterteilen einzelne Teilsummen Energie in Einheiten je soundsoviel
Watt.
Ich verstehe das Wesen von Geld=Macht im ZMS ein bisschen wie Energie im
Stromkreislauf - nicht dingliche Scheine, Münzen, Bytes.
"Geld" hat ja auch nichts mit Dingen zu tun, sondern mit Rechten. Bei Stromkreisläufen kann ich nicht mitreden. Die sind mir ein Mysterium
Münzen sind ebenfalls
Vermögenswerte (mit Nennwert und Materialwert).
Ich sehe sie auch als Aktiva, denen aber auch von der ZB akzeptierte
Schuldverhältnisse zu Grunde liegen, um die entsprechende geldpolitische
Operation auszuführen und eine ZB-Gutschrift durchzuführen, die halt in
Metallscheibenform mit Nominal und Siegel ausgereicht wird.
Wie gesagt: Assets sind auch als Zahlungsmittel einsetzbar, insofern sie vom Gläubiger akzeptiert werden. Hier ist der Gläubiger eben die ZB, was die Münzen so besonders erscheinen lässt.
Wie jeder Vermögenswert sind Cryptos auch gleichzeitig eine Ware. Eben
vergleichbar mit (endlichen) Rohstoffen oder Münzen (Nennwert).
Cryptos sind eine Ware, die als Zahlungsmittel verwendet werden kann,
nicht wegen ihrem bestimmten Eigenschaften (knapp, fälschungssicher)
sondern wegen ihrer Funktionsfähigkeit als Zahlungsmittel (vorzählbar,
von den Parteien akzeptiert).
Sie haben nichts mit Geld zu tun, da sie nicht vom ZMS beurkundet
werden=kein StZM und GZ sein können.
Also statt "vom ZMS beurkundet" könnte man verständlicherweise schreiben, dass sie nicht im Rechtssystem verankert sind, wie Forderungen/Verbindlichkeiten, sprich: Schuldverhältnisse oder dass sie nicht zur Steuerzahlung akzeptiert werden (worunter ja auch Münzen zählen, was diese wieder zu "kurrantem Geld" werden ließe... also Münzen sind kompliziert).
Wie wir wissen, wird jeder Kauf und Verkauf von Vermögenswerten
besteuert. Also warum sollte man da Cryptos außen vor lassen?
Ja.
Viele Leute vergleichen sie fälschlicherweise mit auf Trägern
aufgetragenen Geldsummen, sprechen gar von "einer Währung gleichgestellt"
und beachten nicht dass ihnen die oben beschriebene Systemeigenschaft von
Geld=Macht fehlen.
Auch hier: statt "Systemeigenschaft" wäre rechtlich dokumentierte Forderung/Verbindlichkeit verständlicher.
--
Gruß!™
Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.
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