Jenseits- und Erlösungsrede kommt in unserem 24 Stunden Reden-Terror doch kaum noch vor?

trosinette, Donnerstag, 07.04.2016, 09:44 (vor 3228 Tagen) @ Hinterbänkler2854 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 07.04.2016, 10:30

Guten Tag,

Uns auf allen religiösen Kanälen die Notwendigkeit der Erlösung einzureden, hat schon was von Terror.

Da Jenseits- und Erlösungsreden kaum noch vorkommen, können wir den Zusammenhang von Rede und Terror ruhig etwas weiter fassen und fragen, wann eine Rede was von Terror hat.

Wieso wohnt deiner Rede von der „Diesseitigkeit jetzt!“ und vom „Heiliges Jasagen“, oder der Rede eines gewissen Herrn Z., von den Notwendigkeiten des Debitismus und der krankhaften Entartung meines Seins weniger Terror inne als der religiösen Rede von der Notwendigkeit der Erlösung? Weil ihr euch mit euren Reden näher an der Wahrheit wähnt und die religiösen Erlösungsredner nach unserem Wissen nur Quatsch erzählen? Die Wahrheit halte ich für ein schwächliches Kriterium, weil ich nach meinem Empfinden traditionell am meisten Terror aus den Reden derjenigen erfahre, die sich im Besitz der Wahrheit wähnen, wobei der Terror mit dem Wahrheitsanspruch meistens zunimmt. Dagegen halte ich die Selbstlosigkeit der Rede für ein wichtiges Kriterium. Meine Rede ist hier z.B. 100pro nicht selbstlos, sondern mit Eitelkeiten und Wichtigtuerei gespickt. Die selbstlose Rede findet für meine Begriffe im Cyberspace, dort wo wir Menschen mittlerweile die meisten Worte wechseln, am aller wenigsten statt.

Abschließend befällt mich noch der Gedanke, dass sich der Terror der religiösen Jenseits- und Erlösungsrede im Mittelalter vermutlich recht bescheiden ausgenommen hat, im Gegensatz zu dem 24 Stunden Reden-Terror die unsere moderne Kommunikationsgesellschaft möglich macht und darüber hinaus technische Apparaturen für eine völlig reibungslos funktionierende Befehlsübermittlung bereitstellt.

Mi freundlichen Grüßen
Schneider


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.