Hier kommen Zahlen & Fakten ..!

Beo2, NRW Witten, Samstag, 21.11.2015, 01:02 (vor 3092 Tagen) @ Mephistopheles5020 Views

Ja, die die Steuern & Abgaben & Inflas immer so weit erhöht haben, dass von einer Lohnerhöhung nichts mehr übrigblieb.

Du hast die Entwicklung der letzten 40 Jahren vollständig verpennt. Es ist nämlich so, dass die Infla.rate sowie die Einkommen-/Unternehmersteuern/Abgabensätze stetig gesenkt wurden. Schaue Dir die Steuer- & Abgabensätze von 1970 an.

Von 34,8% im Jahre 1970 auf 39,2% im Jahre 2014.
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Monatsberichte/2015/09/Inhalte/Kapite...

Okay, ich habe das Jahr 1970 blind gewählt, ohne nachzusehen .. das wäre aber immerhin 45 Jahre zurück. Die Steigerung der Steuerquote von 34,8% auf 39,2% (des BIP) halte ich allerdings für recht gering. Ich sprach aber im wesentlichen hiervon:

Du hast die Entwicklung der letzten 40 Jahren vollständig verpennt.

Ich führe nun MEINE Belege an:

Die von Dir oben angeführte Quelle zeigt, dass bereits im Jahr 1975, das heißt vor genau 40 Jahren!, die Steuerquote (relativ zum BIP) 38,1% betrug, und 1980 sogar 39,6%.! Wir haben hier also praktisch keinerlei Anstieg der Steuerquote in den letzten 40 Jahren.

Eine andere Quelle sagt dies noch deutlicher:
https://de.wikipedia.org/wiki/Steuereinnahmen

Hiernach lag die alles umfassende Steuerquote in 1970 bei ca. 23%, während sie in 2013 bei ca. 22,5% lag. Auch gemäß dieser Quelle kein Anstieg! Schauen wir weiter:

Bei der Einkommensteuer haben folgende Situation:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Historie_Steuersätze_ESt_USt_D.jpg
http://www.steuerzahler.de/Entwicklung-der-Steuersaetze/19401c22752i3p426/index.html

Hier sehen wir also eine Senkung der wichtigsten Steuersätze:
_Eingangssteuersatz: 19-22% am Anfang der 70er ===> 14% seit 2009
__Spitzensteuersatz: 56% am Anfang der 1970er ====> 45% seit 2004

Und hier haben wir auch eine deutliche Anhebung des (steuerfreien) Grundfreibetrags:
ca. 5600 DM = 2800 Euro in 1990
ca. 8500 Euro in 2015
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Grundfreibetrag_(Deutschland)

Wie sieht's denn bei der Vermögensteuer aus:
Quelle und Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Vermögensteuer

"In Deutschland war die Vermögensteuer eine Substanzsteuer, die vom Wert des Nettovermögens (Bruttovermögen abzüglich Schulden) des Steuerpflichtigen (natürliche oder juristische Person) berechnet wurde, das zu einem bestimmten Stichtag vorhanden war. Die Vermögensteuer wurde zuletzt 1996 erhoben, in jenem Jahr hatte sie ein Steueraufkommen von etwa 9 Milliarden DM generiert ..."

Also eine mehr als deutliche Senkung!

Bei der Unternehmensbesteuerung sieht es ähnlich aus, insgesamt eine Steuersenkung:
Quelle und Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmenssteuerreform_2008_in_Deutschland

"Die nominale Steuerbelastung der Kapitalgesellschaften sank ab 2008 von 38,6 % auf 29,8 % ..."
"Personenunternehmen (Personengesellschaften und Einzelunternehmer) wurden durch die Möglichkeit einen niedrigeren Steuersatz auf einbehaltene Gewinne entlastet (Thesaurierungsbegünstigung): Der Steuersatz beträgt dann, im Falle eines entsprechenden Antrages, 28,25 % statt des sonst für den Einkommensteil über 250.000 Euro gültigen Spitzensteuersatzes von 45 % bei der Einkommensteuer. Diese 28,25 % entsprechen nach Steuerbereinigung den o.g. 29,8 %. Somit hat der Gesetzgeber eine Diskriminierung gegenüber den Kapitalgesellschaften vermieden ..."

Weitere Quelle und Zitat besagt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gewerbesteuer_(Deutschland)

"Es ist festzuhalten, dass es in Deutschland vor allem die Belastung mit Gewerbesteuer ist, die im internationalen Vergleich (Steuerwettbewerb) bis in die 1990er-Jahre hinein zu einer hohen nominalen steuerlichen Belastung führte. Betrachtet man nur die bis 2007 geltende Belastung mit 25 % Körperschaftsteuer (inklusive Solidaritätszuschlag 26,375 %) ... lag Deutschland jedoch bei Kapitalgesellschaften an der Spitze der steuerlichen Belastung von Unternehmensgewinnen. Am 1. Januar 2008 trat eine Unternehmenssteuerreform in Kraft, bei der die Körperschaftsteuer auf 15 % gesenkt wurde, womit Deutschland auch nominal wieder im europäischen Mittelfeld liegt.

Die Körperschaftssteuer fiel sogar von 56% in den 70er Jahren auf nur 15% ab 2008(!):
http://www.steuerzahler.de/Entwicklung-der-Steuersaetze/19401c22752i2p426/index.html

Bei der Gewerbesteuer gab es allerdings eine wechselhafte Entwicklung, tendenziell jedoch ein Anstieg:
http://www.steuerzahler.de/Entwicklung-der-Steuersaetze/19401c22752i4p426/index.html

Und endlich, bei der Mehrwertsteuer gab es doch eindeutig einen Anstieg von 11% bzw. 5% in den 70ern auf 19% bzw. 7% heute:
http://www.steuerzahler.de/Entwicklung-der-Steuersaetze/19401c22752i1p426/
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Und kommen wir doch noch zu der Inflationsrate:
http://www.finanzen.net/inflation/
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:PreisindizesKonsum.png
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1046/umfrage/inflationsrate-veraenderung-...

Hier sehen wir ein stetiges und letztlich drastisches Absinken seit ca. 1975 (von ca. 6% auf 1% heute), d.h. seit dem Zenit der wirtschaftlichen Entwicklung in DE.
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Mein FAZIT zu deiner Behauptung:

Ja, [Politiker; Anm.d.Verf.] die die Steuern & Abgaben & Inflas immer so weit erhöht haben, dass von einer Lohnerhöhung nichts mehr übrigblieb.

Diese Behauptung von Dir hat sich als ganz großer Unsinn entpuppt. Und das bin ich eigentlich schon von Dir gewöhnt.

Dabei gibt es heute viele Abgaben, die gar nicht in der Statiistik erfasst sind und die es im ahre 1970 noch gar nicht gegeben hat, wie bspw. die gesamten Energie- und Kohnlendioxidabgaben.

Die allgemeine Steuerquote (relativ zum BIP), wie ganz oben angezeigt, umfasst alle Steuerarten. Es gab da in den letzten 40 Jahren keinen nennenswerten Anstieg. Und erst recht nicht bei der Inflationsrate.

Mit Gruß, Beo2


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