Die nationalen Bräute werden noch einige Jahre hübsch gemacht
Oft muss ich an Dottores Worte denken: "Es ist alles gesagt". Aber wie wir
jeden Tag aufs Neue erleben, ist eben doch nicht alles gesagt. Gesetze
werden gebrochen, Verträge gebogen, Spielregeln geändert. Skandale, die
noch vor 20 Jahren zu Rücktritten geführt hätten, werden einfach
ausgesessen.
Es ist alles gesagt, um das System zu erkennen, welches uns alle zum Narren hält. Dass Gesetze gebrochen werden, Verträge gebogen werden und die Spielregeln durch die Machthalter geändert werden müssen, dies alles ist eben nur fadenscheinlich etwas, über das nicht gesprochen wurde.
Wir erlebten und erleben ein Watergate hoch 10. Sogar die Amerikaner
wundern sich, dass aus Deutschland so wenig Gegenwehr kommt
("Merkel
in Duldungsstarre von der NSA bestiegen").
Die Politik eines jeden Landes macht halt vor ihren Finanziers und deren Beratern und Netzwerken. Deutschland ist nicht mehr! Bis in die höchsten Ämter ist allen klar, dass die Nationalstaatenfinanzierungen Europas, einschließlich Deutschland, unter einen solchen Druck geraten werden, dass es keinen anderen Weg gibt, als sich in unseren Schuldhaftigkeiten zu vereinigen. Nur darum geht es unseren Oberhäuptern und den inländischen und ausländischen Investoren. Die Rückkehr zur unberührten Nationalstaatlichkeit ist nicht mehr finanzierbar. Mit der Schuldenkrise schreitet die europäische Integration mit großen Schritten voran.
Ich denke vieles von dem, was zur Zeit passiert, hat auch Dottore in
dieser Form nicht für möglich gehalten. Von dem her wäre es interessant,
wie er die aktuelle Lage einschätzt.
Er hat nichts für möglich gehalten, sondern genau diese Entwicklung vorausgesagt: Alle haften für alle! Und wir werden in den Höhepunkten dieses Vorhabens eine deflationäre Entwicklung erleben, die alles aus den Angeln reißen wird. Das erschreckende an dieser Entwicklung ist, dass die Deflation im Gewand inflationärer Tendenzen daherkommt, das aus Wiederbeleihbarkeiten und Refinanzierungsrunden genäht wird. Der Faden ist der Kredit. Und auf einmal lösen sich diese Fäden aufgrund steigender Verschuldungsunfähigkeiten und eines Umfeldes, in dem die Angst und Furcht jegliches Vorhaben, jegliche Bereitschaft zur Verschuldung im Keim erstickt. Und dann sehen wir auf, sehen IWF und ausländische Angebote. Ach wie herrlich!
Die Richtung scheint klar: Aufwärts ohne Ende - bis zum Ende. Nachdem ich
mit meiner persönlichen Einschätzung, wann denn dieses Ende
sein wird, regelmäßig daneben liege, würde mich die Einschätzung des
Forums diesbezüglich sehr interessieren.
Es wird kein Ende geben. Die Bemühungen laufen darauf hinaus, uns in ein Zeitalter der Armut und Diktatur zu führen. Das Spiel in den europäischen Parlamenten dient nur dem Schein, hat schon lange keine Macht mehr, um Herr der Finanzen zu sein. Und an den Schulden und der Frage, wer diese kontrolliert, hängt alles. Es wird ein Imperialismus geschaffen, der für zukünftige Kriege (Neuordnungen) auch etwas taugt. Ganz unabhängig davon, in welches Gewand sich die neuen Machthaber kleiden, ob nun Brüssel oder eventuell doch irgendwann die Russen und Chinesen die Ordnung bewahren, die Fäden der Macht (Schulden) strickt derzeit keiner dieser Staaten, weshalb ja auch alles anscheinend noch so geordnet abläuft. Die Zeiten, dass sich Staaten nicht mehr anbieten müssen, damit ihre Haushalte finanzierbar werden, sind längst vorbei, wie man spätestens seit dem Aufstieg des deutschen Hilterreiches erkennen kann (massiv von Seiten der Wall Street etc. auf Prolongationen etc. der Reparationszahlungen gedrängt, wodurch erst die Aufrüstung ins Leben gerufen werden konnte).
Aufwärts ohne Ende bedeutet für mich: Manipulieren, Aussitzen,
Verstecken, Kaschieren und Probleme und die Zukunft verlagern ohne Ende.
Also den Tipping Point so lange wie möglich auszudehnen. So, dass er fast
zur Singularität wird. Wir stürzen quasi unendlich darauf zu - so wie
Materie in ein Schwarzes Loch - ohne ihn dennoch jemals zu erreichen. So
zumindest mein Bauchgefühl.
Und damit liegst du 100 % richtig. Bevor das System aus den Angeln gerät, wird sich außenpolitisch eine Anspannung anbahnen, an die trotz Kämpfen vor der eigenen Tür noch niemand zu denken wagt.
Alles scheint darauf ausgerichtet zu sein, dass Europa den Dreh- und Angelpunkt der Neuordnung spielen wird. Interessant ist schlussendlich die Frage, wer uns neu ordnen wird. Wie sowas abläuft, kann man sich derzeit in der Ukraine - nur einige Kilometer Luftlinie - ansehen. Da sieht man erst einmal, zu was die Einflussnahme des IWF und konkurrierender Sektoren (EU/Russland) im Stande ist. Es ist ein Spiel ohne Machtverlierer. Verlieren tun nur die Menschen. Etwas Ähnliches sehe ich auf ganz Europa zurollen, auch wenn das derzeit noch niemand glauben mag. Wir werden wohl erst dann einen Zusammenbruch des Finanzsystems in Europa erleben, wenn alle Vorbereitungen für einen Kampf Brüssels um die Vormacht in Europa abgeschlossen sind. Dazu gehört schlussendlich die militärische Aufrüstung der Ostblockstaaten. Es ist ja schon derzeit erstaunlich, wie stark das medial ausgeklammert wird, obwohl es bereits auf Hochtouren (noch vor wenigen Monaten nur auf Verhandlungsbasis) läuft. Weitere Zuspitzungen in der Ukraine sind deshalb mehr als sicher, um außen- und innenpolitische Gründe für beide Seiten zu liefern. Das wird aber noch Jahre dauern, zumal die Integration auf militärischer Ebene noch nicht mal am Anfang steht.
Die für mich entscheidende Frage ist: Ist es tatsächlich möglich,
unsere Probleme ad infinitum in die Zukunft zu verlagern? Haben wir es
tatsächlich geschafft, ein Utopia zu errichten? Oder leben wir im
größten Selbstbetrug aller Zeiten?
Wie jedes Volk lebt es in der Simulation des Glaubens an Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung des nationalen Schicksals. Wie surreal die Situation wird, kann man an den schier unfassbaren Vorgängen in Griechenland derzeit erahnen. Scheinabstimmungen, massive Eingriffe in die Rechte der Bürger. Kontrollierte Armut, dank dem Theater sogar teils mit Glücksgefühlen derjenigen, die daran glauben, ihr gewähltes NEIN hätte irgendeine Bedeutung. Es sind nur Ventile, um Druck abzulassen, um die Bevölkerung mit sich selbst zu beschäftigen, statt sich zu vereinen und das Land unkontrolliert in eine Blutlache zu verwandeln. Die Brüsseler Gestalten (der Biker und der Krawattenverweigerer) sind einfach nur top!
In Anbetracht dessen, was auf Griechenland zukommt, wären bei vollem Bewusstsein laut einigen Meinungen Galgenparaden in Athen das Geringste gewesen. Aber die Tabletten wirken, die Schuldigen an der Krise sind klar definiert und die Griechen glauben, wenn sie tief in sich gehen, dass da irgendwo am Ende des Tunnels Licht aufwartet. Würde man ihnen erklären, dass sie nur ein kleiner Teil dessen sind, was systematisch bedingt in allen Eurostaaten folgen wird, wäre die Stimmung garantiert eine andere.
Als was wird diese Epoche in die Geschichtsbücher eingehen? Als "Periode
der Feigheit?". Mit Merkel als Prototypen der PolitikerInnen dieser Epoche?
Darüber wird niemand sprechen. Die Sieger schreiben die Geschichte! Ich hoffe nur, dass es eine Geschichte wird, in der nach unsagbarem Elend die Installation einer neuen Ordnung wie ein Befreiungsschlag niedergeschrieben werden kann. Aber wer weiß, vielleicht ist das Freihandelsabkommen auch der erste Schritt in die zukünftige Machtordnung.
So und nun wieder zurück in die Sonne. Wird alles schon nicht so schlimm werden, wenn sich alle anstrengen. " /> Ich für meinen Teil habe als Feigling vor, in ein paar Jahren meinen Wohnort nach außerhalb Europas zu verlagern. Was ja nicht bedeutet, dass man hier nicht weiterhin investieren kann. Die kommende Brutal-Privatisierung und Geißelung der Einkommensschwachen wird reichlich gute Anreize bieten. So ehrlich muss man sein. Betreue 2 Mandanten, die sich während des Zerfalls der Sowjetunion ein schönes Vermögen damit aufgebaut haben. Die Entwicklung Europas aus ihrer Sicht vorgetragen zu bekommen, da überlege ich schon manchmal, ob es dreist ist, dass ich ihnen 160 Euro die Stunde abverlange.
Herzlichst,
Ashitaka
PS: Ersetze IBBC durch IWF und deren einflussreiche Unterhängsel und Raketen durch Staatsanleihen
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.