Leben wir in der "Periode der Feigheit"?

Sylvia, Samstag, 11.07.2015, 09:40 (vor 3387 Tagen)10393 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 11.07.2015, 13:13

Oft muss ich an Dottores Worte denken: "Es ist alles gesagt". Aber wie wir jeden Tag aufs Neue erleben, ist eben doch nicht alles gesagt. Gesetze werden gebrochen, Verträge gebogen, Spielregeln geändert. Skandale, die noch vor 20 Jahren zu Rücktritten geführt hätten, werden einfach ausgesessen.

Wir erlebten und erleben ein Watergate hoch 10. Sogar die Amerikaner wundern sich, dass aus Deutschland so wenig Gegenwehr kommt ("Merkel in Duldungsstarre von der NSA bestiegen").

Ich denke vieles von dem, was zur Zeit passiert, hat auch Dottore in dieser Form nicht für möglich gehalten. Von dem her wäre es interessant, wie er die aktuelle Lage einschätzt.

Die Richtung scheint klar: Aufwärts ohne Ende - bis zum Ende. Nachdem ich mit meiner persönlichen Einschätzung, wann denn dieses Ende sein wird, regelmäßig daneben liege, würde mich die Einschätzung des Forums diesbezüglich sehr interessieren.

Aufwärts ohne Ende bedeutet für mich: Manipulieren, Aussitzen, Verstecken, Kaschieren und Probleme und die Zukunft verlagern ohne Ende. Also den Tipping Point so lange wie möglich auszudehnen. So, dass er fast zur Singularität wird. Wir stürzen quasi unendlich darauf zu - so wie Materie in ein Schwarzes Loch - ohne ihn dennoch jemals zu erreichen. So zumindest mein Bauchgefühl.

Negativzinsen, Eurobonds, QE No. 1 - 999, Verkaufsverbot für Aktien, die periodisch alle zwei Jahre wiederkehrende Griechenland"rettung" (was ab jetzt gemacht wird (imho): wenn das alte Geld alle ist wird neues beschafft. Zinsen: 0%. Laufzeit: 99 Jahre. Ad infinitum).

Die für mich entscheidende Frage ist: Ist es tatsächlich möglich, unsere Probleme ad infinitum in die Zukunft zu verlagern? Haben wir es tatsächlich geschafft, ein Utopia zu errichten? Oder leben wir im größten Selbstbetrug aller Zeiten?

Als was wird diese Epoche in die Geschichtsbücher eingehen? Als "Periode der Feigheit?". Mit Merkel als Prototypen der PolitikerInnen dieser Epoche?


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