Was soll denn das? - Die Tugend aus Not (ed)
"Wir wollen Sicherheit in Europa gemeinsam mit Russland gestalten,
nicht gegen Russland." [/i]sagte sie.
... aus der Gesellschaft fuer Deutsch-Russische Freundschaft im
Gedaechtnis ...
Die hieß aber Deutsch-Sowjetische-Freundschaft, genannt DSF
Man lernt halt nicht so schnell um ...
(nach der Namensverwechselung... wer genau?)
Hallo CM,
kennst Du doch auch, oder?
http://en.wikipedia.org/wiki/Special_Relationship
Halt imperial: Peitsche und Zuckerbrot (lustig, dass auch die Vasallenstaaten der SU jeweils dachten, sie seien die ganz besonderen Freunde - wie viele in der DDR, die nicht über den Tellerrand denken konnten, was ja über all verbreitet ist).
Im Übrigen, und darauf scheint es doch anzukommen, kann man tatsächlich manche Dinge besser gemeinsam regeln, als jeweils allein, zumal, wenn dies Gemeinsames betrifft.
Da macht der Satz von Merkel auch ohne jede DSF-Bezüglichkeiten durchaus Sinn, nicht wahr?
Was in der DDR noch viel verbreiteter war, war der Gedanke der http://de.wikipedia.org/wiki/Friedliche_Koexistenz - der wurde stetig propagiert und in den Schulen, Ausbildungen usw. abgefragt.
Und eine der angenehmsten Erfahrungen der Wende war, die auch die Merkel beeinflusst haben kann: Keine Gewalt. Das freut noch heute alle.
Im Übrigens wollen wir doch nicht vergessen: Die Herrschaften hatten ja genug Zeit seit Beginn des Konflikts, um alles lang und breit analysieren zu lassen. Die Gespräche in Kiew und Moskau waren sehr lang (die in Kiew mit dem Schokokönig imho reichlich zu lang, gemessen an dessen Möglichkeiten) - da kann man wissen, welche Konsequenzen entstehen.
Es war ja klar, dass irgendwann jedem auffallen müsste, wohin die typische Ami-Vorgehensweise führen müsse. Wer die Hauptlast der Opfer dabei trüge. Genau, wie Dirk Müller es vorhersagte.
Da hat dann McCain noch schnell ein Nazivergleich an die Merkel richten müssen, und spätestens dann war doch klar, wie weit es mit den besonderen Beziehungen ist, zu dem Besatzer und Schnüffler.
Nun kommt ein hilfloses Verweisen auf Medwejew usw. Alles wie zu erwarten.
Bemerkenswert sind diese imperialen Werke: http://www.tagesschau.de/inland/msc-105.html
http://www.tagesschau.de/ausland/eingefrorenekonflikte-101.html
Das ist schon wie Presse aus den Zeiten vor den Weltkriegen.
Die bösen Russen sind natürlich an allem allein schuld! Allein die armen, kleinen Georgier, die 2008, in übertriebene Hoffnung auf besondere Beziehungen (Sackarchswilli als Problem, nunja), die sind da irgendwie, irgendwann, irgendwo einmarschiert. Nur die Verbrechen der Russen finden Erwähnung.
Dass immer nur die anderen schuld sind, dass ist man sich vor allem selbst schuldig.*
Und, dass man noch mit der DSF kommt.
Dass die Merkel so auftritt, hat sicher mit ihrer Person zu tun, aber vor allem mit der nüchternen Analyse der Fakten.
Wer hätte es hier gern anders gehabt (und RogRog meinte ja später auch gern die Cowboymacho geben zu müssen - angeblich harte Jungs, für "richtige" Lösungen).
Herrje, jeder Schuss weniger, bedeutet weniger Tote und Verletzte. Als ob nicht alle schon genug Probleme hätten. Reichlich.
Der Gedanke daran, dass Leute wie der polnische Schachspieler ohnehin immer mehrere Vorteile aus Situationen zu gewinnen denken, darf man nicht vergessen. Russland als Reich des Bösen zu isolieren - das passt für viele us-amerikanischen Interessen exakt. Und die Kosten, naja, die sollen doch die angeblich besonderen Vasallen mit den angeblich besonderen Beziehungen tragen. Das machte sie dann noch manovierunfähiger und abhängiger.
Viele freundliche Grüße
azur
* dass nur eine Seite die Schuld trägt, ist aber in entwickelten Konflikten selten.
Das Wegschieben von Verantwortlichkeiten und Intressen beteiligeter Kräfte ist Augenwischerei und zu nichts gut, außer zum Aufhetzen der Völker.
Diplomatie ist besser als Krieg.
Und siehe: http://www.n-tv.de/politik/Nach-der-Diplomatie-kommt-das-Wettruesten-article14467406.html (allein das Foto)
" Auch Russland ist immer schwerer zu überzeugen. Europas Verfechtern der Diplomatie gehen die Argumente aus."
Die Aussage des letzten Satzes, ist nicht bedauernd gemeint.
"Wie es noch Schirrmacher der Welt zurief: "Was Redaktionen beschlossen haben, vergelten und büßen Nationen.“
Das ist von Karl Kraus wie auch das Folgende:
"Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie's lesen.
Krieg – das ist zuerst die Hoffnung, daß es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, daß es beiden schlechter geht."
Anmerkung: Der Schokokönig hat nicht viel zu verlieren - seinen Reibach hat er schon unter seinen Vorgängern gemacht, auf Kosten der Ukrainer. Der setzt sich notfalls ganz edel ab.
"Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein, das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde der Dummheit, müde des Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos. War man je zu all dem frisch und munter? … Kriegsmüde hat man immer zu sein, das heißt nicht nachdem, sondern ehe man den Krieg begonnen hat.
Das wäre doch mal ein zentrales Zitat für ein Debitistenforum.
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