Da ich gerne gründlich bin, dauert es manchmal, bis ich zu einem abschließendem Ergebnis komme.
Die Spatzen, - und so manche anderen Vogelarten genauso, - sind mittlerweile dezimiert, was die Gesamtzahl betrifft. Ganz gut wird es in diesem Bericht erklärt:
https://www.schwaebische-post.de/suedwest/vogelschwund-am-bodensee/1816805/
Die Spatzen sind nicht gerade bodenständig, - sie sind zwar kein Zugvogel, aber wechseln innerhalb einer gewissen Bandbreite ihre Reviere. Letzteres wird davon bestimmt, wo sie auf einfache und vor allem ausreichende Art ihre Mampfe herbekommen können.
Das heißt im Klartext, dass sich die Spatzen nicht in den Maisfeldern aufhalten, wo sie früher mal irgendwelche Insekten verspeist haben. Die sind durch die Spritzungen weitestgehend ausgerottet, und die Maiskörner sind ihnen zu groß.
Deshalb fliegen sie dorthin, wo es im Überfluss kleinere Samen gibt. Genau das habe ich hier beobachtet. Wenn der Spatz feststellt, dass das, was von der Getreideernte heruntergefallen ist, bereits aufgefuttert wurde, - dann macht er die Flatter und sucht sich andere Mampfe. Insofern hat Morpheus mit seiner Vermutung recht.
Wenn Du meinst, dass die betreffenden Felder schon lange abgeerntet sind, dann tut das solange nichts zur Sache, solange sie nicht umgepflügt wurden. Erst dann sind die bei der Ernte heruntergefallenen Samen für die Vögel nicht mehr erreichbar.
Wenn nun - wie Du sagst - andere Spatzen angekommen sind, dann geht das offensichtlich irgendwie im Kreis.
Also, - zusammenfassend:
- die Gesamtzahl geht zurück
- der Spatz fliegt mit seinem Schwarm immer dorthin, wo ausreichend Mampfe gesichert ist
- trotzdem kommt er sporadisch wieder an die Orte zurück, an denen er sich längere Zeit aufgehalten hat