Mir geht es um den Vergleich von Millionen, nicht um Moralpredigten oder die Diskussion um den Herrschaftsstil

Ashitaka, Mittwoch, 30.09.2015, 19:37 (vor 3152 Tagen) @ Zarathustra5572 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.10.2015, 13:35

Hi Zara,

natürlich pickst du dir nur den letzten Absatz heraus. Alles, was mit der Wüste des Realen zu tun hat .... Sendepause.

Warst du mal in Syrien? Es war ein Land voller Frieden, keine
Gebrutsstätte des Terrors. Und in Nordafrika sah es ähnlich aus.

Schön wär's, Ashitaka. Saudi-Arabien, Syrien, Libyen et al. sind/waren
Folterstaaten, die die Bevölkerung seit langer Zeit durch exzessive
Gewaltanwendung ruhig stellen, so lange es eben geht. Aber das geht halt
nicht ewig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Hama

Grüsse, Zara

Mir geht es doch um den "Vergleich" zur Gegenwart. Ich darf von Friedensverhältnissen sprechen, wenn 22,85 Millionen Menschen unterschiedlichster Religionen nicht tagtäglich um ihr Leben fürchten mussten und ein - wie auch immer geartetes - soziales Miteinander pflegten. Ich will die Origin of War nicht abstreiten, erklärte sie. Psychologisch wirkte das Massaker über Jahre hinweg auf den Handlungsspielraum des Präsidenten (Einschüchterung in Perfektion!). Heute leben über 22 Millionen Menschen, wovon ein großer Teil bereits die Flucht ergriffen hat, im Krieg bzw. haben unter den Kriegsfolgen zu leiden (sofern nicht bestialisch ermordet). In L̶y̶b̶i̶e̶n̶ Libyen dasselbe. Es waren einmal über 11 Millionen dort lebende Menschen (inkl. Gastarbeiter), die nicht verstümmelt und gejagt wurden. Ich will kein Moralapostelbild der Herrscher / Präsidenten zeichnen. Kein Machthalter der Welt kann moralisch gewertet werden, da sie alle auf Machtordnungen thronen, ihr Stuhl zerfällt, wenn sie nicht den strategischen/beratenden Dienern gehorchen. Oder bist du der Überzeugung, dass die werten Herrschaften das Wissen und damit die Macht vereinen?

Entscheide dich, "Obama/Putin/Assad knows!" oder die "Wüste des Realen?"

Die Verantwortung ist niemals in dem Machthalter alleine zu suchen, sondern immer und ausschließlich in der ihn tragenden Machtordnung.

In Syrien durfte ich schon mal Urlaub machen. War toll. Mountainbiking, alte Ruinen und Tempel besucht. War nicht billig. In L̶y̶b̶i̶e̶n̶ Libyen waren Freunde aus einem deutschen Industrieunternehmen alle paar Monate, um Vertriebsgespräche zu führen. Da war anscheinend auch alles ok dort. Sie jaulen wie verrückt über die derzeitigen millionenfachen Gräueltaten.

Um dein Moralapostelthema "Folter" geht es mir ebenso wenig. Auch die den Krieg zu verantwortenden Bündnisstaaten dulden Foltermaßnahmen bzw. halten sich bedeckt darüber, weil man dem großen Häuptling mit seinen beratenden Strategen nicht ans Bein pinkeln will.

In Russland dasselbe, auch dort nix mit "Alles besser!", sondern einschüchternde Unterdrückung und Vernichtung bedrohlicher Meinungsmachen. Die EU und die USA sind da medial und psychologisch schon viel weiter (9/11 als Kehrtwende bzw. Schaffung des Goodwill). Hier checkt gar niemand mehr, dass wir überhaupt Krieg führen ("Wie? Wir sind doch humanitär unterwegs! Brunnen bauen, im Namen der Demokratie, diesen aus dem Nichts auftauchenden IS bekämpfen, mit Osama ... ehhh ... Obama zusammen! Yes we can!"), weshalb wir (die schweiegrisierten Hochemotionalen) die unschuldigen Opfer unserer Angriffsstaaten auch lieber als kleine Knuddeltiere in zentrale und dezentrale Lagerstätten (nix Integrationsanstregung!) einquatieren und mit einem unseren Verdummungsgrad zum Ausdruck bringenden Applausorchester begrüßen.

Wie ich meine, wird sich das rächen. Wir müssen die Flüchtlinge endlich ernst nehmen und Strukturen schaffen (nix Ehrenamt, sondern auf die Zukunft ausgerichtet). Ich denke das sieht du genauso. Du hälst dich ja konsequent zurück. Ein sperriges Thema, gebe ich zu. Die Völkerwanderungen lassen sich nicht verhindern. Es werden Millionen aus den derzeitigen und noch zu erwartenden Kriegsgebieten kommen. Auch die Schweiz wird sich dem Druck beugen, wird sich Herausforderungen gegenüber gestellt sehen. Auch im Wald.

Grüß mir deine Katzen,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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