Die Hochfinanz
Multipolar heisst, dass es mehr als einen Pol gibt.
Ja, das ist allgemein bekannt.
Dann verstehe ich deine Hoffnung nicht, dass Russland in die
transatlantische Hegemonie eingebunden wird: weil das wäre dann zunehmend
weniger multipolar.
Schrieb ich irgendwo etwas von Hoffnung auf Einbindung in die transatlantische Hegemonie? Natürlich nicht, sondern im Gegenteil von einem Zusammenwachsen von Russland und Europa, was Europa eine Emanzipierung ermöglichen würde.
Es geht doch nicht um einen Führerkult, sondern um einen weiteren
starken
Pol.
Selbstverständlich geht es in Russland um einen Führerkult; um eine
Wiederbelebung mittelalterlicher Art Herrschaft (Kirche und Zar),
Das ist jetzt halt einfach so eine Aussage. Und in Deutschland ist Merkel
die starke Frau ("die mächtigste Frau der Welt"), in den USA Obama
(jedenfalls während 8 Jahren in einer Reihe). Die einen mehr, die anderen
weniger. Aber es existiert kein grundsätzlicher Unterschied.
Ein Riesenunterschied.
und mit
dieser Art Herrschaft kann es kein Zusammenwachsen mit Europa geben.
Wenn du multipolar willst, muss da auch nichts zusammenwachsen. Es reicht,
wenn die miteinander friedlich und sich gegenseitig wohlgesonnen Handel
betreiben. Und da sehe ich von Seite Russland noch nicht mal den Ansatz
eines Problems - im Gegenteil, Russland liefert trotz der lächerlichen
europäischen (von den USA verlangten) Sanktionen die Haupthandelsprodukte
(Rohstoffe, Energie) wie eh und je.
Witzbold. Auf diesen Exporten gründen ja die ganzen Einnahmen der Staatsmafia.
Den USA kommt diese Art Politik in Russland insofern also sogar
entgegen.
Den USA kommt entgegen, dass in Europa eine Russlandsicht vorherrscht, wie
du sie hast.
Das käme der US-Hegemonie ganz und gar nicht entgegen, denn dann könnten Russland und Europa zusammenwachsen.
Die USA sind jedoch nicht identisch mit dem globalen Kapital.
Natürlich nicht. Aber ihre Politik und die Militäraktionen dienen
primär der (westlichen) Hochfinanz.
Oh Gott. Die 'Hochfinanz'. Das ist das Vokabular in den Eso-Foren, das hier aber auch immer mehr Einzug hält.
Dieses
strebt ein prosperierendes Russland an, zwecks Konsumsteigerung,
Nö. Die Hochfinanz
Gääähn...
und die amerikanische Politik streben beide eine
Kontrolle über die Rohstoffe an, dank denen sie weiterhin ihre Macht
behalten können.
und das
ist in einem Feudalstaat, der seine Macht auf Ressourcen-Export baut
und
erhaltet, eben nicht möglich.
Rohstoffreiche Feudalstaaten passen wunderbar in Amerikas Aussenpolitik
und in die Absichten der Hochfinanz.
Aber nicht ins globale Kapital, welches mehrheitlich andere Interessen hat als der Hegemon.
Dazu gibts genügend Beispiele. Die
gerade mal 180 Mio Russen (oder wieviele es zZ sein mögen) werden für die
Rohstofflieferungen gerne geopfert.
180 Mio sind es bei weitem nicht. Du hast nicht viel Ahnung, wie ich sehe.