Keine Ahnung, wie Russland dann aussähe

pigbonds, Freitag, 06.03.2015, 12:49 (vor 3936 Tagen) @ plancom4963 Views

Dass Putin Geschichte ist, dass ist nach landläufiger Meinung klar, geht
ja letzlich nur darum ob er sich noch in Den Haag verantworten muss. So der
Westen.

Irgendwann geht es zu Ende und nach Meinung vieler, kann Putin nicht einfach
die Macht übergeben.

Die glücklichste Fügung für alle Beteiligten, wäre, wenn ihm der
rechte Rand um Girkin den Kopf wegblasen würde.
Dann käme der große Besen zum Einsatz und russische Großmannssucht
wäre für mindestens 100 Jahre Geschichte.

Auffallend viele "Oppositionelle" glauben nicht mehr an einen friedlichen
Abtritt Putins, wollen selber aber nicht kämpfen.

Also, wie wird wohl ein Russland mit Chodorkowski an der Spitze aussehen?
Ist er nicht etwa doch ein Wolf im Schafspelz?

Ich gehe davon aus, dass Putin in Chodorkowski einen sehr gefährlichen Gegener
sieht: reich, intelligent, bestens vernetzt, mit Führungserfahrung.
Chodorkowski ist sicher kein Schaf.

Navalny sagt man Revanchismus nach, was sagt man über Ch.? Navalny ist
mir persönlich sympathischer.

Chodorkowski erscheint mir kühler und kalkulierender als alle anderen und
ich glaube deshalb, dass Putin erkannt hat, dass er selber nach einem
Umsturz, den er ja fürchtet, mit Tod oder Gefängnis zu rechnen hätte, aber
einzig Leute von sehr starker Persönlichkeit ihm dies ersparen könnten.

Nemzow, Kasparow, etc. gehen/gingen Putin sehr scharf an, nicht so Chodorkowski.

Putin hat Chodorkowski nicht getötet - aus gutem Grund. Chodorkowski hätte
allen Grund Milde Putin gegenüber zu zeigen, denn Chodorkowski ist selber ein
Sünder, der aber "Busse getan" hat. Damit könnte sein, dass Putin auch mit einer
Busse rechnet, falls Chodorkowski an die Macht käme, z.B. in Form von Hausarrest
in einer Datscha.
Sowas könnte nur Chodorkowski als Zeichen grosser nationaler Aussöhnung tun, indem
dies als sein eigener Beitrag auf Racheverzicht erklärt würde. Bei allen anderen
würde sowas als Schwäche oder Verrat angesehen.

Aber im Prinzip sind dies Details.

Ich glaube aber auch, dass Jarosch für die
Ukraine eine interessante Figur ist. Wir werden noch einiges von ihm
hören, davon gehe ich aus.

Ja, oder eine ähnliche Figur, die einen "Erfolgsausweis in Patriotismus" hat.
Jemand, der auf dem Maidan war, jemand, der im Krieg war. Nicht einfach ein
Schreibtischhocker.
Auf der anderen Seite wird es wichtig sein, international vernetzt zu sein,
entweder nach Westen oder Osten - je nachdem wie es ausgeht.

Ohne Hilfe von aussen wird es für die Ukraine schwierig, deshalb wollten sie
sich auch institutionell an die EU anlehnen.
Es besteht auch eine Möglichkeit, dass die Ukraine aufgeteilt wird.

Bei all diesem nationalistischen Getöse werden die Ukrainer irgendwann
mal Fakten sehen wollen. Dann kommt die Stunde des (echten) Dimitri.

Seine Positionen sind dieselben, wie jene einiger "Pro-Russen".
http://en.wikipedia.org/wiki/Dmytro_Yarosh#Political_positions_and_views
Es sind ähnliche Positionen, wie sie Dugin und die Eurasier vertreten. "Asow"-Gründer,
Dugin, einige Maidan-Aktivisten vertreten dasselbe und sind auch gemeinsam
auf Bildern zu sehen:
http://evrazia.org/modules.php?name=News&file=article&sid=2242

Das sind aber Spekulationen bezüglich Details. Ich halte Stratfor/George Friedman's
Szenario für plausibel:
"Chapter 6 - Russia", Direkter Link:
https://www.youtube.com/watch?v=-NyLjeRBrqU#t=3h44m30s


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