Gibt es "biologische" Begruendungen ueberhaupt? Wirtschaftsideologie ist nicht Wirtschafts-Forschung ...
das ist doch schon biologisch begründet, oder?
Was ist das? Ich als Agnostiker stehe solchen "kausalen" Erklaerungen immer aeusserst misstrauisch gegenueber.
Kooperation und Konkurrenz sind doch gerade die Zierde einer lebendigen Wirtschaft.
Nein, das genau behaupten die, die von Wirtschaft keine Ahnung haben und deshalb
- Preisbindung fuer illegal erklaeren wollen
- die Durchleitung von Strom durch fremde Stromnetze, dann, wenn das nicht gut funktioniert, auch noch die Trennung von Stromnetzbetreiber und Stromerzeuger herbeidekretieren
- in die Preisbildung bei Roaming-Gebuehren eingreifen
- erst die privatwirtschaftlich sich bildednden Eisenbahnen verstaatlichen und dann, wenn diese den Staat in den Konkurs zu treiben drohen, sie uebereilt "privatisieren" (das dann aber doch nicht hinkriegen und nur die Rechtsform wechseln, aber die Aktienanteile zu 100% behalten [muessen - weil sie keiner haben will])
- die die Post privatisieren, aber am Briefmonopol festhalten
- die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Nein, Wettbewerb ist nicht per se "natuerlich", sondern nur dort, wo ein Anbieter schlechter liefert als ein anderer. Wenn alle in einem Dorf zufrieden sind mit einem Baecker, gibt es nur einen.
Wenn dieser es nicht mehr schafft, muss er entweder vergroessern oder ein weiterer kommt hinzu. Es sei denn, man schraenkt das, wie bei den Apotheken, ein. Dann werden es statt Filialketten eben lauter Einzelbetriebe und die Arzneimittel entsprechend teuer.
Wirtschaftsgeschichte, z.B. der Klau der deutschen Eisenbahn von den Belgiern, die sie wiederum aus England besorgt hatten, zeigt vor der Monopolisierung ein gesundes Wirtschaftsleben auf. Die Re-Nationalisierungen waren oft ein Desaster.
Das ist mir jetzt zu kryptisch und kaum nachpruefbar. Zumal man unter "Monopolisierung" ebenso wie unter "Nationalisierung" tausend verschiedene konkrete Dinge verstehen und verstecken kann. Wenn man so weit ab in die Wirtschaftsgeschichte tauchen muss, gibt es offenbar keine neueren Beispiele, um die verfochtene These zu stuetzen.
Die Wirtschaft
Wer bitteschoen ist das denn? (Die Kneipe um die Ecke?)
versucht,
Ist "die Wirtschaft" nun eine Frau mit langem weissem Haar? Wie kann "die" Wirtschaft einerseits aus lauter gegeneinander arbeitenden Einheiten (DEIN Wetbewerbsmodell!) bestehen und gleichzeitig "eine" sein? Auch diesen Begriff weigere ich mich, als diskussions-wuerdig anzuerkennen und verwende ihn daher nicht (weiter)!
wenn man sie
Wen?
lässt,
Wer? laesst?
Konkurrenz zu vermeiden.
Nein, auch das ist verkuerzt. Jeder Automobilbauer versucht, sich eine gewisse gesunde Konkurrenz unter seinen Zulieferern zu erhalten - aber eben keine "unendliche" (Kropotkins inkompatible unzaehlige Betriebssysteme und aehnlicher Unsinn). Das kommt davon, wenn man von "die" Wirtschaft und "der" Konkurrenz redet.
"Die Voegel" verhalten sich so und so ist schon Unsinn, "alle eierlegenden Organismen" ist noch mehr Unsinn.
Aber alle Voegel wollen ueberleben. Da, wo das durch Konkurrenz leichter zu erreichen scheint, versuchen sie es mit Konkurrenz, ansonsten mit Kooperation (bzw. es bilden sich Arten oder sterben aus, deren Verhalten das eine oder andere Prinzip nachahmt). Und das kann sogar mehrmals im Leben wechseln - bei Unternehmen genauso. Von Land zu Land ebenso (ein Land mit kartellierter Stahlindustrie, das andere ohne usw.).
was sie unter anderem durch Rechte versucht.
Nein. Das muesste man mal beweisen. Ausser dem allgemeinen Eigentumsrecht (Privateigentum), aus dem sich auch die Haftung ergibt, ohne das es kein Wirtschaften gaebe, will sie moeglichst wenig Regulierungen! "Die" Wirtschaft ...
Patentrechte wiederum sind
... ein Relikt kaiserlich verliehener Privilegien. Ja. So wie EU-verordnete Trennung von Netz und Schiene, Netz und Stromerzeugung, Netz und Gas, Netz und ...
staatlich protegiert.
Staatlich, gaaaaanz recht.
Deutschlands industrielle Blüte im ausgehenden 18 Jahrhundert bis um 1900 rum, war durch Konkurrenz bis auf das Messer und fehlende Patentrechte gekennzeichnet.
Nein, so ganz stimmt das nicht. Und das ist auch kein Widerspruch. Ich sagte ja, die Industrien versuchen es mit Kooperation, wo es sinnvoll ist, ansonsten mit Wettbewerb.
Erst danach kamen die großen Firmen, z.B. Automobil, Eisenbahnen, Stahl.
Genau, die dann NOCH effizienter wurden. Denn: die hoehere Produktivitaet gibt es i.W. nur um den Preis hoeheren Kapital-Einsatzes. Natuerlich werden Unternehmen dann groesser. Die Ursachen darf man nur nicht auf den Kopf stellen. Und natuerlich nimmt die Innovationsgeschwindigkeit zyklisch ab. Es gibt Markt-Saettigungs-Phaenomene (nicht jede neue Eisenbahn ist eine sinnvolle Eisenbahn!). Und dann kommen die o.g. Netz-Schiene-Trennungs-Stuemper und versuchen uns zu erzaehlen "frueher war alles besser". Es ist halt Unbildung, die man da gewaehren laesst.
Wirtschaft ohne Staatsgarantien ist Wettbewerb unter Höchstleistung (siehe Drogenkartelle).
Nein. Gar nie nicht. Die US United Steel Corporation wurde zu Zeiten hoechsten Wettbewerbs von Schwab gegruendet, der dazu den eingeschworenen Wettbewerber Andrew Carnegie ueberzeugen musste.
Drogenkartelle und organisierte Kriminalitaet sind von Politikern kuenstlich am Leben erhaltene Wirtschaftsformen, die es tatsaechlich insofern nur durch Staats"garantien" gibt. Schaffe das Betaeubungsmittel-Strafrecht ab, und ab morgen hast Du das Zeug in der Apotheke - und da das Generika sind, ohne allzu grossen Wettbewerb, weil sich das bei den Margen nicht lohnt. Es gibt auch nur eine Kali&Salz AG, sozusagen.
Was Kapitän @Nemo eher vermelden sollte, ist meiner Meinung nach nicht der Wettbewerb, sondern der Debitismus, getrieben aus Zerstörung durch Verstädterung, Agraindustrie und Industrie.
Jetzt kommen wir von der Frage ab. Ich erlebe hier immer wieder, dass ab einem bestimmten Punkt Wirtschaftsthemen nicht mehr diskutiert werden koennen, weil dann kommt "was willst'n - ist doch eh' bald GO". Das ist etwa so, wie ich nicht Rembrandt diskutieren sollte - kann mir eh nie einen leisten?!
Diese enstehen doch aber primär aus Wachstumskonzentration, Verschuldung, Staatsausbau, organisierter Kriminalität
Ja.
und völlig falscher Bewertung natürlicher Lebensräume für das Leben.
"Bewerten" Debitsisten, die zur nicht-wirtschaftenden Stammesgesellschaft zurueck (muessen/wollen)? Nein, entweder wir bleiben im marktwirtschaftlichen Paradigma VOR dem G.O. und diskutieren dieses oder wir kriegen immer kurz davor die Kurve und betrachten es alles durch die debitistische Endzeit-Brille. Dann brauch' ich hier aber auch nicht mehr ueber Ukraine, Atomkraft, MMS, Milben oder anderes schreiben.
Sportwettbewerbe sind da doch unschuldig.." />?
Wer meint, ein Sportler betreibe Sport um des Wettbewerbs willen, der irrt (und ich war in zwei Wettkampfsportarten zugange, die ich heute noch ausuebe, in einer auf internationalem Niveau). Die paar Sportler, die das tun, tun es, weil sie einen persoenlichen Ehrgeiz haben und koerperlich dort ihn besser ausleben koennen. Waeren sie Stephen Hawking, wuerden sie es auf anderem Gebiet versuchen.
Nein, die Sportler, die ich kenne, die nicht wegen des Sports bald im Rollstuhl landen wollten, haben es fuer sich getan. Der Wettbewerb ist eine Messung der eigenen Leistung. Bis auf kommerzialisierte Sportarten geht man danach gemeinsam essen oder ein Bier trinken. Echte Konkurrenten taeten das so nicht.
Immer wieder schön das hier scheinbare Selbstverständlichkeiten hinterfragt werden!
Es sind keine Selbstverstaendlichkeiten! Es sind pure Ideologien. Und ja, diese muessen permanent hinterfragt und eliminiert werden.
Der Schlag zum "homo oeconomicus" ist wirtschaftstheoretisch - naja eher Neusprech alter Tatsachen?
Nein, er ist eine Fiktion derer, die gern was zum Regulieren haetten und deren Frau zuhause tut ihnen den Gefallen nicht! Da versuchen sie es mit der Wirtschaft. Zu unser aller grossem Schaden und auf dem Ruecken von Millionen Hungertoten in Afrika.
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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