Die Religionen des Buches verneigen sich vor den Schoepfern ... des Buchgeldes ...

CrisisMaven ⌂, Montag, 19.01.2015, 19:22 (vor 3394 Tagen) @ Blum3051 Views

Länder mit potentiell starken Währungen wie Deutschland vor dem Euro, wie die Schweiz und die nordischen Staaten tun sich tatsächlich keinen Gefallen, ausländische Währungen von Abwertekandidaten zu kaufen.

Das Problem ist m.E., dass der Euro eine Kunstwaehrung aus "harten" und "weichen" Waehrungen war. Wer einen Fernseher kaufen will und muss eine Gurke mit kaufen, die er nicht will, wird die Gurke halt mitzahlen, und dann schleunigst "unter Wert" wieder abstossen. So geschehen nach Euro-Einfuehrung: die Lira etc. wurden erst wieder "ausgeschieden", danach stabilisierte sich der Euro wieder.

Man haette den neuen Euro parallel zu den Ursprungs-Waehrungen einfuehren muessen und diese Stueck fuer Stueck durch freies Floaten vom Markt nehmen mussen. Dasselbe gilt im Uebrigen auch fuer die DDR-Mark. Gilt eigentlich immer.

Beim Folgenden bin ich unsicher, ob ich Deine Ausführungen im eigenen Blog richtig verstanden habe, wenn ich sage:
Weshalb wohl China so viele Dollares anhäuft? Und Russland? Und Brasilien?

Ich vermute vor allem: weil sie nicht anders konnten. Abrechnung in Dollar war "vorgeschrieben" und wenn sie "verkaufen" wollten ... Den Oelstaaten geht/ging es nie anders. Die haetten entweder auf ihrem Oel sitzenbleiben koennen oder aber Handelsbilanzueberschuesse in Dollar akzeptieren muessen.

Diese ganzen "Deals" begannen ja, als man ihnen noch Gold anbot! Naemlich in Form von goldgedeckten Dollar. War die Maschine erst mal in Gang ...

Die können mit Aufwertungen oder Bildung stiller Reserven rechnen.

WENN der Dollar aufwertet. Wertet er ab ...

Aber natürlich führt das in eine spekulierende Zentralbankintervention,

Das Problem ist, dass seit Nixons Loesung des Dollar vom Gold JEDE Zentralbank die Geldmenge auf dem gesamten Planeten erhoehen kann. Da kann eine einzelne tun, was sie will. Die Zentralbank A "druckt" Geld und "kauft" Devisen von Zentralbank B bzw. in "B" denominierte Wertpapiere - und schwupp, muss die Geldmenge in Waehrung B steigen (gleichzeitig wertet sie auf, d.h. ein weiterer Ansporn, sie durch Weiter-Verduennung erneut zu "verbilligen").

Bezüglich dem Sfr-Schock wäre auch eine andere Frage offen:
Bildet der "wahre Franken" nun auch einen Anreiz zum zügigen Abbau von Margins an den Weltbörsen? Oder bildet er in vermehrtem Maß einen Anreiz für alle ZB, noch mehr Buchgeld auszureichen?

Ich vermute letzteres - auch wenn ich darueber laenger nachdenken muesste ...

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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