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Ashitaka, Samstag, 17.01.2015, 10:30 (vor 3396 Tagen) @ pigbonds4140 Views

Hi pigbonds,

Der Druck, der auf den alleinverdienenden Familienvätern lastet, ist
enorm und der Reiz, eine Immobilie zu horrenden Preisen zu erwerben, um
Mietkosten zu sparen, ist riesig.

Meiner Meinung nach wird auf den Immobilien aufgebaut. Wir wissen alle,
wie sowas dann ausgeht.

Das wäre natürlich ein Grund für steigende Kreditvergaben und frische Pfandbriefchen als Sicherheiten für die geldpolitischen Operationen mit der SNB. Aber was macht die SNB mit den Devisen? Eine Bilanzausweitung hilft der SNB doch diesbezüglich nicht weiter. Das ändert ja nichts an den zu erwartenden Abschreibungen, die auf die Euros und Dollars vorgenommen werden müssen. Glaubst du, dass man die Verluste allein dadurch auffangen wird?

Das Problem ist, dass die Schweiz die Exportindustrie pflegen muss, denn
alleine das Auftürmen von Immobilienkrediten schafft in einem Staat ohne
Rohstoffe keinen Wohlstand.

Richtig, auch wenn natürlich jeder Wohlstand nur durch nachhaltige Kreditvergabesteigerungen getragen werden kann. An die Banknoten zwecks Tilgung zum Termin kommt man halt nur, wenn man sich anstrengt und nicht immer zu blind hoch bucht.

Es ist kein Druck von aussen nötig, um den Schweizern vorzuführen, dass
eine eigene Währung zu pflegen, sehr anstrengend ist.

Dennoch existiert dieser Druck. Nicht gezielt von Entscheidungen bewirkt, sondern vielmehr systemisch. Die Schweiz hat Jahre hinweg auf die Qualität europäischer Sicherheiten vertraut, sonst hätte sie nicht solche Summen an Euros gekauft.

Wer weiss. Irgendwann wird in der Schweiz eine Immobilienkrise stattfinden
und die SNB wird dann intervenieren müssen.
Platzt die Blase während der Existenz des Frankens, dann kann abgewertet
werden und Währungsverwerfungen könnten mit dem Verkauf von Devisen geglättet werden.

Hast du Daten zu den Kreditnachfragen für den Wohnungsbau in der Schweiz? Die Entwicklung der Kreditvergaben im Detail und nicht nur zusammengefasst würd mich mal interessieren. Geglättet werden kann aber doch nur, wenn durch den Verkauf der Devisen auch Kasse (Gewinn) im schweizer Franken gemacht wird. Das sehe ich die nächsten Jahre nicht. Wer wird die Bestände kaufen?

Platzt die Blase nach einer Einführung des Euros in der Schweiz, dann
müsste die Schweiz durch eine Deflation gehen, auf die die Notenbank keinen > Einfluss mehr hätte.

Ja, und nach einer baldigen Hochzeit schaut es nun ein wenig aus. Die Schulden der Schweiz wecken ja schon lange Zeit Begehrlichkeit der EZB.

Grüße dich,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
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