Über einen Ohn-Machts-Anfall

Leserzuschrift, Sonntag, 16.10.2016, 18:39 (vor 3036 Tagen) @ Silke3363 Views

> PS: @Zara, ich wäre dir dankbar, wenn du ein einziges stimmiges Beispiel aus der Geschichte der Menschheit benennen würdest, das deine Theorie der "Macht der Masse" untermauern könnte.

Seltsam, dass diese Frage ausgerechnet in einem deutschsprachigen Forum gestellt wird - ziemlich exakt 27 Jahre nach dem Zusammenbruch einer "Zentralmacht" auf deutschem Boden.
Ist die Erinnerung an den Ablauf dieses historischen Ereignisses tatsächlich schon verblasst?

Es war nicht das Zentralbüro, das im Sommer 1989 tausende DDR-Bürger in Ungarn über die österreichische Grenze schickte oder die die Montags-Demos organisierte.
Und es war auch nicht Schabowski, der die Berliner am Abend des 9.11. zu einem Spaziergang an der Mauer einlud.
Da konnte man auf der einen Seite Schwarm-Verhalten in Reinkultur beobachten - und auf der anderen Seite die Ratlosigkeit und Ohn-Macht dieser eingebildeten Zentral-"Mächtigen".


> Macht wurde und wird nur von der Zentralinstanz zediert, kann also von der Masse nur so weit ausgeübt werden, wie es die ZI zulässt.

Das hatten sich Honecker und Mielke wohl auch gedacht.
Hat ihnen bloß nix genützt. Als ihnen die Mit-Spieler davon liefen, standen sie alleine da.


> Die Masse kann nur die Zession von Macht erkämpfen, aber nicht die bestehenden Machtstrukturen ändern.

Auch das ist falsch. Machtstrukturen, Ideologien, Religionen bestehen und halten sich aufrecht, solange die Masse daran glaubt. Verliert sie diesen Glauben, bricht das Kartenhaus schlagartig zusammen.

Ob sich danach neue Machtstrukturen etablieren, hängt einzig davon ab, ob sich die Masse ein selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Leben vorstellen kann, oder nicht - und ob sie willens ist, diese Vorstellung auch in die Praxis umzusetzen.


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