Was Reinhold Messner der Himalaya ist der Sopranistin die Königin der Nacht
Warum ergötzt sich Reinhold Messner nicht daran, als Bergsteiger einfach zum
Felsen der Loreley hochzusteigen, sondern sucht seine Herausforderung auf
den Gipfeln des Himalaya?
Ich denke, dass es in der Musik in der Regel nicht um physische Grenzen geht.
Es geht ihn der Musik nicht um schneller, weiter, höher und komplexer wie in unserem schönen debitistischen Wirtschaftswettlauf.
Es geht darum etwas zu sagen und zu hoffen, dass sich jemanden davon angesprochen fühlt.
Die Ansprache ist in erster Linie eine emotionale Ansprache, keine sachliche.
Dabei macht es einen Unterschied, ob der Musiker nur etwas daher brabbelt oder aus tiefstem Innern meint.
Es kann auch sein, dass sich ein Hörer von musikalischem Gebrabbel im Innern angesprochen fühlt.
Das Gesagte ist auch mit 4 Akkorden so variantenreich, wie es Menschen auf Erden gibt.
Ansprechende Frauenbilder rennen auch nur mit 0815 Standardequipment rum – Augen, Busen, Beine, Hintern.
Und keine Sopranistin singt die Arie der Königin der Nacht wie die andrer, jede ist unverwechselbar.
Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass ich nach sechs Jahrzehnten
intensiven Musikkontakts einfach nur "mehr" will.
Das "mehr" bezieht sich bei mir auf neu und anders. Ich schmorte Jahrzehnte mit einigen Schallplatten, MCs und CDs im selben Saft.
Seit Ende 2015 durchstreife ich das unendliche Musikmusikmeer per Spotify und es sind bisher 1800 neue Songs in meinen Playlisten hängengeblieben, die mich ansprechen.
Ich habe dabei meinen Musikgeschmack auch ganz gut kennengelernt. Die Frage nach dem Musikgeschmack löst stets eine gewisse Hilflosigkeit aus. „Was hörst Du gerne? Eigentlich alles…?!“ Am Ende stellt man fest, dass das gar nicht stimmt. Man ist nur nicht in der Lage, den eigenen Geschmack in Worte zu fassen.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider