Ob man jemals auf 2 hoch 80 Schleifendurchläufe kommen wird?
Danke nochmal für die Erklärungen zu Bitcoin. Ich bekomme ein immer deutlicheres Bild davon.
In meiner beruflichen Umgebung (IT) gibt es viele "Bitcoiner", die mich allerdings noch nicht davon überzeugen konnten. Das hat nichts mit der IT-Sicherheit zu tun, sondern mit Geld-theoretischen Überlegungen: Ich halte Bitcoin nach wie vor für ein "Zeichengeld", und damit für lange nicht so stabil wie das durch besicherten Kredit erzeugte Geld (Euro, Dollar), siehe die Diskussionen hier Forum.
Außerdem habe ich beruflich mit Bezahlverfahren zu tun, wo ich jetzt - ebenfalls skeptisch - den "Blockchain" Hype beobachte - kurz vor dem Höhepunkt:
(Für alle Leser, die hier nur kurz in den Beitrag reinschauen: das ist keine elliptische Kurve, das ist die Gartner Kurve!)
Hier ist noch ein sehr lesbarer Beitrag zur Bitcoin Signatur
https://bitcoinblog.de/2013/12/22/kryptografie-des-bitcoins-fuer-anfaenger/
Angriff auf Bitcoin
Wie kann Bitcoin gebrochen werden?
1. Man löst das ECDLP. Falls man das Problem löst sind elliptische Kurven für Kryptografie wertlos. Bitcoin wäre am Ende. Einfach forken ginge nicht, da die alten Blocks immer noch auf elliptische Kurven setzen.
2. Quantencomputer könnten (d.h. in der Theorie können sie es bereits, nur existieren bisher keine Quantencomputer) alle bestehenden Verschlüsselungsmethoden brechen: RSA, DSA, DH, ECDH, ECDSA und die restlichen Methoden wären wertlos.
3. Implementierungsfehler
Bei 2. meint der Autor wohl nicht alle, sondern nur die public-key Verschlüsselungsmethoden, nicht die symmetrischen Verschlüsselungen wie AES256, wobei AES128 wegen des von Dir genannten Grover's algorithm unbrauchbar wäre.
Er spricht übrigens bei der Bicoin Kurve von einem Sicherheitniveau von 128 bits, da hat er wohl 256 schon durch 2 geteilt. Wie kommst Du auf 160 bzw. 80 bits? das wäre grenzwertig, denn 2 hoch 80 Schleifendurchläufe (parallelisierbare) sind zwar noch nicht machbar, aber 2 hoch 60 sind heutzutage schon in Reichweite, auf klassischen Rechnern.
Bernd Borchert