Der Robo-Notar ... immer in fuenfzig Jahren ...

CrisisMaven ⌂, Freitag, 15.01.2016, 02:19 (vor 3311 Tagen) @ CalBaer4513 Views

Nicht nur Aktienkaeufe, auch Urheberrechte, Beweismittel oder Identitaetsnachweise koennen in der Blockchain "notarisiert" werden.

Es wird ja immer mehr die Ansicht vertreten, dass BitCoin bzw. BlockChain alles ueberfluessig machen koennte: Banken, Leasinggesellschaften und nun Notare.

Dabei wird vergessen, dass, ebenso wie bei Versicherungen, deren Online-Angebot auch nur fuer 5-10% der Faelle "taugt", es beratungsintensive Produkte gibt (nicht, dass die Beratung immer gut waere - ich sage nur, dass es "ohne" eben nicht ginge).

Das im Link dargestellte betrifft nach meiner Lesart Vorgaenge, fuer die man auch heute schon nicht unbedingt zum Notar, sondern evtl. nur zum Ortsgericht muesste (gibt's aber nur in Hessen).

Wenn es dagegen um Beurkundungen komplizierterer Geschaefte geht, geht es nicht ohne Spezialisten und Beratung und evtl. Protokollierung "von Angesicht zu Angesicht". Lediglich die sich daran anschliessende Protokollierung "vor Ort" koennte dann dennoch vom Rechner des Notars aus (oder des "Bankers", etwa bei Mergers and Acquisitions) in einer Blockchain vorgenommen werden.

Schecks, Wechsel, Akkreditive und viele anderen "Standardgeschaefte" eignen sich heute schon fuer direkte Blockchain-Transaktionen - nicht aber die oben genannten: Notare werden noch lange nicht aussterben - nur werden sie wieder mal dazulernen muessen.

Den Robo-Notar werden wir in den naechsten Jahrzehnten m.E. ebensowenig sehen, wie den Robo-Uebersetzer. Immer in fuenfzig Jahren ...

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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