Ceteris paribus, ceteris paribus, ceteris paribus ...
Du nimmst also an, solange der Zins >0 war, hätte der Bargeldbestand abgenommen?
Wie beim Naturgesetz von Angebot und Nachfrage - es gibt drei Alternativen:
1) Wenn fuer Spareinlagen Zinsen gezahlt werden, werden Menschen ueber ihre (subjektiv geschaetzte) Transaktionskasse hinausgehende Bargeldbetraege zu einer Bank tragen und nicht horten.
oder
2) Wenn fuer Spareinlagen Zinsen gezahlt werden, werden Menschen ueber ihre (subjektiv geschaetzte) Transaktionskasse hinausgehende Bargeldbetraege dennoch horten.
oder
3) Das ist ihnen egal.
Bevor wir das obige "Raetsel" loesen, betrachten wir den umgekehrten Fall.
Und bevor wir das tun, fragen wir: streben Menschen -ceteris paribus- nach Gewinn oder ... Verlust???
WENN wir Gewinnstreben als allgemeine Tendenz unterstellen, dann ...
Du vermutest also, wenn der Zins < 0 ist, würde der Bargeldbestand steigen, die Edelmetallbestände zunehmen und die Immobilienpreise würden steigen?
... wuerden Menschen nach Verlust streben, ihr Geld also einer Bank "anvertrauen", wenn es dadurch (rein dadurch - ceteris paribus!!!) jeden Tag weniger wird???
Ist die Antwort nicht offensichtlich?
So funktioniert Wirtschaftswissenschaft ... Nix normativ ...
Siehst Du auch einen Zusammenhang mit der wachsenden ungleichen Verteilung von Vermögen?
Nein. Das obige gilt, ceteris paribus, ob jemand 10, 100, 1.000 Euro oder 3 Milliarden hat. Oder warum nicht?
Zum ceteris paribus: Zur Bank traegt man das Geld auch bei Negativzinsen immer noch, wenn der erwartete anderweitige Verlust ansonsten groesser waere. Etwa, weil man Raubueberfaelle erwartet - Verlust 100% an einem Tag, auf der Bank aber nur 1% pro Jahr ...
Wie immer: es gibt wirtschaftliche Naturgesetze und einen solchen Schwachsinn gegen selbiges habe ich ausser von einigen Foristen hier im Forum selten gelesen!
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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