Joseph G. und die deutsche Krankheit
Hi Monterone,
mir gefallen deine realistischen Beiträge, weil es auch keinen Grund zum
Optimismus gibt.
Im Gegenteil, wer heutzutage "alles gut, keine Probleme" mimt, hat nichts
verstanden oder ähm.
Besten Dank, Kropotkin!
Da ich Deinem Beitrag von Anfang bis Ende zustimme, darf ich mich auf einen Aspekt beschränken.
Ich habe seit vielen Jahren den Eindruck, es gibt eine deutsche Krankheit, die darin besteht, sich die Dinge schönzureden, obwohl ringsum schon alles in Scherben liegt. Man könnte sie als Romantizismus oder Realitätsverweigerung bezeichnen.
Joseph Goebbels war auch so einer. Der strotzte nur so vor Optimismus und Siegeszuversicht, selbst wenn die Bomben schon auf Berlin fielen, und er nachts raus und in den Bunker flüchten mußte, schreibt sein Pressereferent Wilfred von Oven.
Hatte er mal einen depressiven Hänger, begab er sich zum Führer auf den Obersalzberg und war danach jedesmal wieder aufgerichtet. Als hätte man ihm Heroin verabreicht.
Die mentalitätsmäßige Übereinstimmung zwischen dem, was von Oven über Goebbels, Propagandaministerium und Nazi-Bonzen schreibt, und was man heute beobachten kann, machen die Lektüre von *Mit Wolfang Schäuble ...*, ... Verzeihung *Joseph Goebbels bis zum Ende* zu einer Erfahrung an den Grenzen des Ekels.
Teilweise meint man, die Delirien eines Irren vor sich zu haben, wenn Goebbels von seiner Englandbegeisterung spricht, wie gut er sich doch mit Lord Vansittart und Lord Haylifax verstanden habe und den Möglichkeiten, trotz Churchill mit dem rassisch artverwandten Volk einen Frieden zu schließen, sich vielleicht gemeinsam gegen den Bolschewismus zu werfen.
Von Benjamin Disraelis Kriegserklärung, Milners Round Table, der Einkreisungspolitik Edwards VII., dem FOCUS-Club usw. scheint der nicht eben unintelligente Goebbels nie etwas gehört zu haben.
Er redet und redet und merkt nicht, welch bösartigen, ja tödlichen Fehler er macht, GB unter nationalstaatlichen Gesichtspunkten zu betrachten, statt globalistischen.
Bei Goebbels kommen Globalismus und Weltstaatsbewegung überhaupt nicht vor, obwohl sie in Frankreich und Rußland Revolutionen sowie zwei Weltkriege angezettelt haben.
Hätte er das auf dem Radarschirm gehabt, wäre ihm aufgefallen, daß der eigentliche ideologische Konflikt nicht war Nationalsozialismus gegen Bolschewismus, sondern Nationalismus gegen sei es demokratischen, sei es kommunistischen Globalismus, und die beiden globalistischen Führungsmächte US-SU zusammen mit ihren jeweiligen Verbündeten im Schlepptau nichts weniger vorhaben als das Deutsche Reich zu vernichten und die Deutschen wenigstens teilweise auszurotten.
Ich bin regelrecht fassungslos vor so viel politischer Blindheit!
Bei Goebbels kommt mit nicht einem einzigen Wort vor, wovon die beiden 1937 und 38 veröffentlichten Pamphlete Louis-Ferdinand Céline voll sind.
Wir haben die Ehre und das zweifelhafte Vergnügen, den Wahnsinn der Nazis in neuer Auflage miterleben zu dürfen.
Merkel und Schäuble lassen keinen Zweifel daran, uns auch diesmal bis zum Endsieg zu führen.