Comedy
Boom endet, wenn die Bürger an der Party teilhaben wollen. Dann schrauben
sie ihren Konsum hoch und fahren ihre Ersparnisse zurück. Kapital wird
knapp, und der Marktzins steigt, bis er der Zeitpräferenzrate entspricht.
Investitionen, die zuvor noch rentabel erschienen, lohnen sich nicht mehr.
Arbeitsplätze gehen verloren, die Wirtschaft stürzt ab.
Immer wieder lustig, wie debitismusfreie Theorien völlig auf dem Kopf stehen. Das Problem besteht darin, daß Mises rein auf Güterebene denkt, nicht wie die reale Wirtschaft in monetären Größen und Kredit. Würden die Bürger ihren Konsum tatsächlich hochschrauben und ihre monetären Ersparnisse abbauen, würden sie einen re- und dann inflationären Boom in der Konsumgüterindustrie auslösen, weil sich Investitionen dort wieder lohnen (Nachfrage). Der würde die Arbeitslosigkeit gerade sinken lassen.
Vermehrtes Sparen ohne weitere Kredite dagegen würde direkt in die deflationäre Depression führen, wie jeder Debitist weiß.
Lustigerweise kann man all das sogar bei einem Autor nachlesen, dessen Werke man auf Mises.org herunterladen kann: L. Albert Hahn.
http://www.zeit.de/1963/14/bruening-war-an-allem-schuld
Wirtschaftstheoretische Comedy, in der die reale Welt auf den Kopf gestellt wird, ist wirklich immer wieder belustigend. Leider wirkt sie real in den Köpfen - doch die Situation, in denen diese Ideologie mal funktional war und trotz Falschheit eine relative wirtschaftspolitische Berechtigung hatte, ist längst vorbei (70er).